Spitalsreform in Bezirken Landeck und Imst auf Schiene

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Foto:Land Tirol/Schwarz
29 Mai 19:00 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

KH Zams durch breites Fächerspektrum für Zukunft gerüstet

Das Krankenhaus St. Vinzenz in Zams stellt mit seinen rund 800 ÄrztInnen und PflegerInnen die medizinische Versorgung für die Bezirke Imst und Landeck sicher. Im Zuge der tirolweiten Spitalsreform wird der Standort weiter gestärkt und ausgebaut. Das gaben Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und Generaloberin Gerlinde Kätzler am Dienstag nach dem Abschluss der zweiten Häuserrunde bekannt. Das breite Fächerspektrum garantiert eine optimale Versorgung der PatientInnen für die nächsten Jahrzehnte.

Neu: Zentrale ambulante Erstversorgungseinheit

„Im Krankenhaus St. Vinzenz wird den Patientinnen und Patienten ein breites Fächerspektrum auf hohem medizinischen und pflegerischen Niveau angeboten. Daran wird auch in Zukunft nicht gerüttelt, zumal Zams eine wichtige Rolle in unserem dezentralen Versorgungskonzept einnimmt“, betont Gesundheitslandesrat Tilg. Ausgebaut wird etwa der Bereich Akutgeriatrie/Remobilisation mit künftig 24 Betten sowie die Schaffung einer Einheit für Palliativmedizin zur wohnortnahen Versorgung. LR Tilg: „Wir etablieren den Standort Zams auch als Kompetenzzentrum für Altersmedizin. Die Patientinnen und Patienten profitieren mit ihren besonderen Bedürfnissen von einer maßgeschneiderten Behandlung.“

Kürzere Wartezeiten und eine schnellere Versorgung soll die neue ambulante Erstversorgungseinheit bringen, die am KH Zams installiert werden soll. Insgesamt bleibt das umfassende Leistungsangebot bestehen. Vor allem die Unfallchirurgie zählt mit einem Gastpatientenanteil von 35 Prozent zu den Spitzenreitern im Winter. An den Bedarf angepasst werden die Kapazitäten in den Bereichen Gynäkologie, HNO und Urologie mit weiteren Tagesklinikplätzen.

Auch die Augenheilkunde wird künftig als dislozierte Tagesklinik geführt. Die Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde bleibt mit zwölf Betten sowie zwei Kinder-Intensivüberwachungsbetten weiterhin eine zentrale Säule in der Gesundheitsversorgung in beiden Bezirken. Zusätzliche ambulante Betreuungsplätze gibt es im Bereich Psychiatrie und weitere Betten für den Bereich Neurologie. Tilg: „Hier wollen wir die regionale Kompetenz in der Vor-Ort-Versorgung ausbauen und stärken.“

Palliativ- und Hospizversorgung

Die Versorgung von schwer kranken und sterbenden Menschen soll durch Mobile Palliativteams in allen Bezirken Tirols ermöglicht und ausgebaut werden. Die Teams setzen sich aus ÄrztInnen, spezialisiertem Pflegepersonal sowie zu einem geringen Anteil aus Sozialarbeitern zusammen. „Ab 1. Juli 2019 startet die Patientenbetreuung in den Bezirken Imst und Landeck mit einem eigenen Palliativteam. Dafür sind 6,4 Vollzeitäquivalente vorgesehen“, informiert LR Tilg.

Integrierte Versorgungskonzepte: HerzMobil Tirol und DiabCare

„Seit Anfang Mai werden Patientinnen und Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz auch in den Bezirken Imst und Landeck mit dem Erfolgsprogramm HerzMobil Tirol behandelt“, betont Tilg. Fünf Bezirke sind somit bereits tirolweit angebunden. „Auswertungen der bisherigen Patientendaten weisen eine deutliche Steigerung der Überlebensrate und eine reduzierte Krankenhauswiederaufnahmerate auf. Mit rund zehn Prozent liegt die Gesamtsterblichkeit im einjährigen Beobachtungszeitraum deutlich unter dem in der Literatur angegebenen Wert von bis zu 30 Prozent“, so Tilg. Ziel von HerzMobil Tirol ist die Sicherstellung der optimalen Therapie und die nachhaltige Stabilisierung der Herzinsuffizienz-Erkrankung.

Mehr Bewusstsein und Sicherheit mit der Erkrankung Diabetes wird mit dem Projekt DiabCare geschaffen. „In der Pilotregion Landeck wurden seit dem Jahr 2017 44 Diabetes-Patienten aus dem Bezirk in dem speziellen Projekt telemedizinisch betreut. Das Projekt ist ein voller Erfolg und soll nun landesweit ausgerollt werden“, freut sich Tilg. Das Pilotprojekt DiabCare reiht sich in eine Reihe von wichtigen Versorgungsprogrammen ein. „Tirol hat hier eine Vorreiterrolle im Gesundheitswesen. DiabCare ist ein weiterer Schritt, um die Menschen bestmöglich mit ihren chronischen Erkrankungen zu unterstützen“, bekräftigt Tilg.

Zams als Standort für Übergangs- und Schwerpunktpflege

Im Rahmen des Strukturplans Pflege 2012-2022 und der Tiroler Pflegeoffensive sollen bis 2025 in allen Bezirken Tirols entsprechende Kapazitäten im Bereich der Übergangs- und Schwerpunktpflege eingerichtet werden. Für die Bezirke Imst und Landeck sind im Bereich der Übergangspflege bis 2022 Ausbaukontingente von 20 Plätzen festgesetzt. Für die Schwerpunktpflege sind für die Versorgungsregion 72 insgesamt 24 Plätze bis 2022 vorgesehen. „Die Vernetzung von Gesundheit und Pflege ist ein wichtiger Aspekt des Strukturplan Pflege 2012-2022 und entscheidend um für die medizinischen und pflegerischen Herausforderungen der Zukunft gerüstet zu sein“, so Tilg abschließend.

Umfassende und kompetente Versorgung

Generaloberin Gerlinde Kätzler betont: „Ich möchte Gesundheits- und Pflegelandesrat Tilg sowie den Fachleuten im Landhaus in Innsbruck für die gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe meinen Dank aussprechen. Mit dem vorliegenden Maßnahmenpaket wird der Standort gestärkt. Das hohe Niveau der medizinischen Versorgung der Bevölkerung des Tiroler Oberlandes und seiner Gäste bleibt dadurch langfristig sichergestellt.“ Dieses Ergebnis des zweiten Häusergesprächs wird der Landeszielsteuerungskommission des Tiroler Gesundheitsfonds zur Beschlussfassung vorgelegt. Die Spitalsreform folgt bundesweiten Vorgaben aus der österreichischen Gesundheitsreform.


Quelle: Land Tirol



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