Skitouren- und Freeridelenkung in 22 Tiroler Gebieten
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Ziel: Vereinbarkeit von Skitourensport und dem Schutz sensibler Lebensräume
- Panoramatafeln und digitale Kommunikation schaffen Grundlage für verantwortungsvolles Handeln
- Neu: Gelenkte Skitouren- und Freeridegebiete in Tirol um das Voldertal (Bezirk Innsbruck-Land) und Steinberg am Rofan (Bezirk Schwaz) erweitert
- „Sicher & Fair“: das Tiroler Pistentourenmodell
Ein unberührter Hang, ein lichter Wald mit viel Platz zwischen den Bäumen, frischer Pulverschnee – ein Traum für viele SkitourengeherInnen. Gleichzeitig ist dieser Raum auch Heimat für sensible Wildtiere. Deshalb gibt es in Tirol gelenkte Skitouren- und Freeridegebiete – insgesamt sind es mittlerweile 22 Gebiete. Neu hinzugekommen sind heuer das Voldertal und Steinberg am Rofan. Ziel ist es, den Skitourensport gezielt zu lenken und gleichzeitig den Schutz der Natur zu gewährleisten – für ein gutes Miteinander in der Natur, am Berg und im Gelände. Federführend umgesetzt werden die Lenkungsmaßnahmen vom Programm „Bergwelt Tirol – Miteinander erleben“ der Abteilung Waldschutz des Landes. Sportreferent LHStv Philip Wohlgemuth und Forstreferent LHStv Josef Geisler nehmen den Beginn der Wintersaison zum Anlass, um einmal mehr für die gegenseitige Rücksichtnahme zu appellieren.
Verantwortungsvoll unterwegs in Tirols Bergen
In den Lenkungsgebieten werden Schutzzonen ausgewiesen, in denen der Naturraum besonders sensible Lebensräume für Wildtiere umfasst. Diese Zonen sollen WintersportlerInnen bewusst machen, welche Bereiche gemieden werden müssen, um Wildtiere wie das Schalenwild oder Raufußhühner nicht zu stören.
„Die Tiroler Natur ist ein wertvolles Gut, das wir alle nutzen und gleichzeitig schützen müssen. Gerade im Winter kann der Aufenthalt in den Bergen unbeabsichtigte Auswirkungen auf die Tierwelt haben“, erklärt LHStv Geisler. „Das Programm ‚Bergwelt Tirol – Miteinander erleben‘ setzt seit vielen Jahren auf Dialog und Kooperation aller Beteiligten statt auf strikte Verbote. Ein respektvoller Umgang miteinander und mit der Natur ist die Basis für ein sicheres und nachhaltiges Naturerlebnis.“
Gezielte Lenkung: Schutzzonen und empfohlene Routen
So informieren bereits an Einstiegen der Skitouren Panoramatafeln über geeignete Aufstiegswege und sensible Bereiche. Entlang der Strecke markieren Richtungsschilder und Wimpelleinen die Grenzen der Schutzzonen und schärfen das Bewusstsein für Tier- und Naturschutz. Ergänzend zu diesen analogen Hinweisen werden die Schutzbereiche auch in digitale Karten eingebunden und über gängige Online-Tourenportale kommuniziert, sodass eine vorausschauende und unkomplizierte Tourenplanung möglich ist.
Mit dem Voldertal wurde diesen Winter eine neue Skitouren- und Freeridelenkung in das Programm aufgenommen. Mitte des Jahres traf sich ein rund 15-köpfiges Team aus VertreterInnen des Landes Tirol, der Österreichischen Bundesforste, der Gemeinde Volders, des Alpenvereins und weiterer Partner und entwickelte das Konzept zur Skitourenlenkung für das Voldertal. Auch in der Gemeinde Steinberg am Rofan gibt es in diesem Jahr erstmals Lenkungsmaßnahmen.
„Sicher & Fair“: das Tiroler Pistentourenmodell
Neben der Steuerung von Skitouren im freien Gelände verfolgt das Land Tirol auch ein erprobtes Konzept für Pistentouren. LHStv Wohlgemuth betont: „Pistentouren gewinnen immer stärker an Zulauf – sowohl für Menschen, die erstmals in den Skitourensport hineinschnuppern möchten, als auch für erfahrene Tourengeherinnen und Tourengeher. Gerade weil Skipisten ein attraktives und zugängliches Umfeld bieten, braucht es auch hier klare Lenkungsmaßnahmen, um ein sicheres und konfliktfreies Miteinander zu gewährleisten. Dafür wurde das Tiroler Pistentourenmodell entwickelt.“
Das Tiroler Pistentourenmodell „Sicher & Fair“ basiert auf drei zentralen Säulen:
- 10 Pistentourenregeln: Diese dienen als Verhaltenskodex und klare Spielregeln für alle PistentourengeherInnen. Weitere Informationen zu den zehn Regeln finden sich auf der Website von Bergwelt Tirol: www.bergwelt-miteinander.at/pistentouren
- Tiroler Pistentourenleitsystem: Eine durchdachte Beschilderung lenkt die Tourengeherströme und sorgt für ein geordnetes Miteinander. Weitere Informationen zum Pistentourenleitsystem finden sich hier.
- Pistentourenabende: In bestimmten Skigebieten erfolgt die Pistenpräparierung mit den gefährlichen Seilwinden zu festgelegten Zeiten erst in der Nacht, um eine sichere Sportausübung auch noch am Abend zu ermöglichen. Informationen dazu finden sich unter www.tirol.gv.at/sport/initiativen
Quelle: Land Tirol
