Tirol: Schwerer gewerbsmäßiger Betrug

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15 Jun 10:05 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Das Landeskriminalamt Tirol, EB04- Wirtschaftskriminalität, führte gemeinsam mit dem Finanzamt Österreich, der Österreichischen Gebietskrankenkasse und dem Arbeitsmarktservice Tirol seit Oktober 2021 Ermittlungen wg. des Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betruges im Zusammenhang mit Personalleasingunternehmen und diversen Generalunternehmen durch.
Aufgrund anonymer Anzeigen und nachfolgenden Ermittlungen wurde bekannt, dass ein Personalleasingunternehmen im Raum Innsbruck seit Jänner 2021 im großen Stil Personal für diverse namhafte Generalunternehmer im Tiroler Baugewerbe bereitstellte, ohne die in Österreich fälligen Abgaben an ÖGK, BUAK und Finanz abzuführen. Durch umfangreiche Ermittlungen konnte erhoben werden, dass das Unternehmen in den Jahren 2021/2022 über 30.500 Stunden nicht ordnungsgemäß verrechnet hat bzw. nicht deklariert wurden. Um jedoch die zahlreichen Überstunden der Dienstnehmer begleichen zu können, besteht ua. der Verdacht, dass das Unternehmen in manipulierender Weise erhöhte "Deckungsrechnungen" an seine im Ausland befindlichen Subunternehmen stellte und Bargeldbeträge über sog. "Kick-Back-Zahlungen" wieder ins Bundesgebiet verbracht uzgl. widerrechtlich vereinnahmt wurden. In Summe entstand ein Schaden im sechsstelligen Bereich.
Dazu setzten die zwei amtsbekannten Beschuldigten eine "Strohfrau" als handelsrechtliche Geschäftsführerin ein, um den Schein eines "sauberen" Unternehmens zu wahren. Weiters bestand gegen die Beschuldigten ua. der Verdacht der Untreue, des Sozialleistungsbetruges und des betrügerischen Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen und Zuschlägen nach dem BUAG.
Am 13.04.2022 konnten insgesamt 3 Beschuldigte aufgrund einer gerichtlich angeordneten Festnahmeanordnung der STA- Innsbruck in einer gezielten gemeinsamen Aktion mit rund 30 Beamten des LKA- Tirol festgenommen werden. Dazu fanden insgesamt 5 angeordnete Hausdurchsuchungen im Raum Innsbruck und Kufstein statt, wobei Vermögenswerte von mehr als EUR 600.000.- sichergestellt werden konnten.
Aufgrund der erhobenen Tatvorwürfe wurde über die zwei Hauptbeschuldigten am 14.04.2022 die U-Haft verhängt und diese in weiterer Folge in die JA- Innsbruck überstellt.
Ein Beitragstäter wurde am 14.04.2022 aufgrund seiner umfassenden Angaben auf freiem Fuß angezeigt und aus dem PAZ Innsbruck enthaftet.



Quelle: LPD Tirol



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