Nicht ohne mein Auto?

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Nicht ohne mein Auto?
Foto: Marketagent
03 Sep 20:00 2020 von OTS Print This Article

Wie steht es um das Konzept des eigenen Autos in Zeiten von Car-Sharing, UBER & Co?

Baden (OTS/Marketagent) - Die Bandbreite an Fortbewegungsmitteln, um im Alltag von A nach B zu kommen, ist groß. Besonders komfortabel ist dabei für viele das eigene Auto, in Hinblick auf den Klima- und Umweltschutz steht dieses jedoch oftmals in der Kritik. Für Alternativen ist dank Car-Sharing, Automiete, Fahrrad und Öffis gesorgt, doch inwiefern stellen diese Modelle denkbare Optionen im Alltag dar? Genau das wollte das Online Marktforschungsinstitut Marketagent wissen und bat 500 Österreicher um ihre Meinung. Ergebnis: Das Auto ist im Leben der Österreicher von hoher Relevanz, bevorzugt werden dabei noch klar die Verbrennungsmotoren. Der Shift zur E-Mobilität lässt somit noch auf sich warten. Ähnlich ergeht es Angeboten wie Car-Sharing oder Mietwägen, deren Nutzung in großen Teilen der Bevölkerung noch auf Skepsis stößt.

Car-Sharing, Uber, Mietwagen, Öffis ... die Auswahl an möglichen Verkehrsmitteln zur Fortbewegung in Stadt und Land ist groß. „Zwischen all den diversen Mobilitätskonzepten streichen die Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage eine klare Vorliebe der heimischen Bevölkerung hervor: Die Österreicher sind Autofans und zudem gerne Autobesitzer. Für mehr als jeden Zweiten hat das eigene Auto einen hohen Stellenwert“, beschreibt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent, die Ergebnisse.

Neues Auto – altbewährter Antrieb

Gut ein Viertel der Befragten plant die Anschaffung eines neuen Autos innerhalb der nächsten 12 Monate. Im Zuge dessen kann sich jeder Zweite durchaus vorstellen, sich einen Gebrauchtwagen zuzulegen. Die Option eines Jahres- bzw. Vorführwagen sowie eines Fahrzeugs mit Kurz- bzw. Tageszulassung ist dabei für ein Drittel denkbar. Für gut jeden vierten Österreicher kommt hingegen der Kauf eines Neuwagens infrage.

In Bezug auf den Antrieb stehen Diesel und Benzin immer noch hoch im Kurs. „Insgesamt übersteigt die Attraktivität von Verbrennungsmotoren jene von Elektroautos noch um ein Vielfaches. Mehr als 8 von 10 Österreichern würden erstere Option bevorzugen", erläutert Marketagent-Marketingleiterin Lisa Patek. Knapp die Hälfte würde sich für Diesel entscheiden, mehr als ein Drittel für Benzin. Ein Elektroauto ist nur für gut jeden Zehnten die Antriebsart der Wahl und auch Hybridautos überzeugen lediglich einen Bruchteil der heimischen Bevölkerung. „Shift happens. Das gilt für viele Bereiche. Doch gerade in Bezug auf die E-Mobilität ist hierzulande nur eine sehr langsame Veränderung zu beobachten“, ergänzt Schwabl.

Für knapp drei Viertel der Befragten steht der Kauf eines Autos derzeit grundsätzlich nicht zur Debatte. Hauptgrund ist die Zufriedenheit mit dem aktuellen Fahrzeug. Für jeden Zweiten leistet es noch gute Dienste, knapp 3 von 10 haben sich ohnehin vor nicht allzu langer Zeit einen neuen Wagen angeschafft. Mehr als jeder Zehnte sieht keinen (zusätzlichen) Bedarf oder benötigt schlicht und ergreifend kein Auto. Doch auch finanzielle Gründe hindern die Österreicher am Kauf: So ist 1 von 10 aus Kostengründen nicht in der Lage, sich einen neuen PKW anzuschaffen.

Car-Sharing, Auto-Abo und Co.: Echte Alternativen zum eigenen Auto?

Abseits des eigenen Autos existiert mittlerweile eine Vielzahl weiterer Mobilitätsformen, die die Anschaffung eines Wagens ersetzen können, etwa unterschiedliche Modelle des Car-Sharing oder der Automiete. Die am besten vorstellbaren Alternativen zum eigenen Auto sind Taxi, Uber, Taxify und Co., die von mehr als 6 von 10 Österreichern regelmäßig oder zumindest ab und zu genutzt werden. In privaten Fahrgemeinschaften finden sich zumindest 3 von 10 Befragten gelegentlich zusammen. Sie sind es auch, die aus Sicht von jedem zweiten Österreicher das größte Potenzial haben, sich zukünftig als echte Alternative zum eigenen Auto zu etablieren. Etwas mehr als 4 von 10 sind außerdem der Meinung, dass Auto-Abos und Car-Sharing zukunftsträchtige Modelle darstellen. Taxi, Uber und Co. sowie klassische Mietwägen und Leihautos schätzt jedoch nur etwas mehr als ein Drittel als vielversprechende Alternative ein, um das eigene Auto zu ersetzen. „Insgesamt besteht durchaus Offenheit gegenüber anderen Mobilitätskonzepten, inwieweit diese sich zukünftig im Alltag der Bevölkerung etablieren werden, bleibt allerdings abzuwarten“, resümiert Schwabl.

Mobil ohne Auto

Gerade in der Stadt lässt es sich auch ohne Auto gut leben. Bei kürzeren Wegen und aus Sicht des Klimaschutzes lohnt sich beispielsweise der Griff zum Fahrrad, was für knapp 6 von 10 Österreichern zumindest gelegentlich eine Alternative zum PKW darstellt. Als „Haupt-Fortbewegungsmittel“, um im Alltag von A nach B zu kommen, kommt der Drahtesel jedoch nur bei weniger als einem Zehntel der Österreicher zum Einsatz (7%). Knapp jeder Fünfte nutzt ihn zumindest für einen Teil der täglichen Wege. Für 3 von 10 ist das Rad lediglich ein unregelmäßiger Begleiter. Vor allem im Stadtverkehr ist das Radeln zwar praktisch, erfordert aber auch ein besonders hohes Maß an Aufmerksamkeit und Vorsicht, um nicht nur ein physisches, sondern auch verbales Aufeinanderprallen von Rad- und Autofahrern zu vermeiden. Knapp 7 von 10 Befragten sehen hier durchaus großes Konfliktpotenzial.

Einen bedeutenden Teil des Stadtverkehrs bilden außerdem öffentliche Verkehrsmittel, die eine echte und stark genutzte Alternative darstellen. Gerade hier sind jedoch die Auswirkungen von Covid-19 zu spüren – nicht nur was die Angst vor einer möglichen Ansteckung betrifft, sondern auch die vorherrschende Maskenpflicht. Mehr als 6 von 10 Befragten nutzen Zug, Bus und Co. zumindest gelegentlich und sehen sich daher mit der neuen Situation konfrontiert. Ein Fünftel der Österreicher scheint sich bereits mit den neuen Rahmenbedingungen abgefunden zu haben und fühlt sich dadurch weder positiv noch negativ beeinflusst. Jeder Zehnte ist gar der Ansicht, dass die Öffi-Nutzung in Corona-Zeiten angenehmer geworden ist. Dem steht allerdings ein Drittel der Befragten gegenüber, dessen Wohlbefinden durch die neuen Gegebenheiten eingeschränkt wurde.


Quelle: OTS



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