Wien: Großer Forschungserfolg für die MUK

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Großer Forschungserfolg für die MUK
Foto: Wolfgang Simlinger
24 Dez 17:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), ein Unternehmen der Wien Holding, konnte die Höhe der für Forschungsprojekte bewilligten Fördermittel im Vergleich zum Vorjahr nahezu verzehnfachen. In diesem Studienjahr unterstützen der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) sowie die Stadt Wien drei große Forschungsprojekte der MUK mit insgesamt 762.000 Euro. Weitere Projektanträge mit einem Gesamtvolumen über 2,5 Millionen Euro sind eingereicht.

Die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien bietet ihren rund 880 Studierenden ein im internationalen Vergleich exzellentes Angebot. Das Lehrspektrum reicht von Musik, Musiktheater, Tanz, Gesang und Schauspiel bis hin zur Pädagogik und Kunstvermittlung. Das im September 2014 neu gegründete Institut für Wissenschaft und Forschung (IWF) ergänzt die praktischen Fächer um ein fundiertes wissenschaftliches und künstlerisch-wissenschaftliches inter- und transdisziplinäres Angebot. Anfang September 2020 wurde das Institut weiterentwickelt und in Zentrum für Wissenschaft und Forschung (ZWF) umbenannt. Das ZWF ist heute die zentrale Schnittstelle der Qualitätssicherung in wissenschaftlicher Forschung und Artistic Research.

Rektor Dr. Andreas Mailath-Pokorny: „Die Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien definiert sich in ihrem Leitbild neben ihrer zentralen Rolle als künstlerische Ausbildungsstätte auch als Forschungsuniversität. Forschung und Innovation sind die treibenden Kräfte für die kulturelle und gesellschaftliche Weiterentwicklung. Das Zentrum für Wissenschaft und Forschung leistet mit der Entwicklung neuer Vermittlungs- und Disseminationsformen auch einen großen qualitativen Beitrag für die Lehre an unserer Universität.“

Enormer Zugewinn an Drittmitteln

Das Zentrum für Wissenschaft und Forschung hat in diesem Studienjahr äußerst erfolgreich drei Drittmittelprojekte im Gesamtausmaß von 762.000 Euro eingeworben. Weitere Projekte mit in Summe über 2,5 Mio. Euro wurden beantragt.

Im Studienjahr 2020 konnten Förderungen im Ausmaß von rund 80.000 Euro lukriert werden. 2019 wurden Forschungsprojekte der MUK mit 25.500 Euro gefördert.

Ass.Prof.in Dr.in Rosemarie Brucher ist Vizerektorin der MUK und leitet das ZWF: „Als Kompetenzzentrum innerhalb der MUK widmet das ZWF der Stellung Österreichs und im Besonderen der Hauptstadt Wien in Geschichte, Gegenwart und Zukunft eine besondere Aufmerksamkeit. Sowohl mittels der etablierten Forschungsschwerpunkte als auch der forschungsgeleiteten Lehre gewährt das ZWF tiefe Einblicke in sozialpolitische und kulturelle Zusammenhänge. Der enorme Zugewinn an Drittmitteln in diesem Studienjahr bestätigt die Relevanz und Qualität unserer Forschung.“

Drei zentrale Forschungsprojekte der MUK

Folgende Forschungsschwerpunkte werden ab diesem Semester an der MUK eingerichtet:

1. Dismantling the Archive. The Art of Disappearing

Das Projekt Dismantling the Archive. The Art of Disappearing setzt sich im Kontext von Literatur und Performance Art mit verschiedenen künstlerischen Strategien auseinander, die archivarische Ordnungen irritieren und dabei versuchen, durch künstlerische Prozesse der Zerstörung, des Verschwindens oder der Fiktionalisierung die Paradoxie archivarischer Praktiken sichtbar zu machen.

Das auf drei Jahre angelegte und vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) bewilligte Projekt der Universität Wien und der MUK in Zusammenarbeit mit der Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen (AGFU) erhält unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Roland Innerhofer (Institut für Germanistik der Universität Wien) und Ass.Prof.in Dr.in Rosemarie Brucher (ZWF) 385.000 Euro. Diese hochdotierte Förderung im Bereich der künstlerischen Forschung stammt aus dem Programm zur Entwicklung und Erschließung der Künste (PEEK). Das kompetitive Auswahlverfahren bezieht internationale Gutachter*innen mit ein. https://bit.ly/3FpbCVS

2. Das Österreichisch-Deutsche Melodrama und seine Filmmusik

Das zweite große Forschungsprojekt der MUK ist dem filmischen Melodrama der Wirtschaftswunder-Jahre gewidmet. Gegenstand der Untersuchungen bildet das deutschsprachige Kino und dessen filmmusikalische Vermittlung von Geschlechterbildern.

Univ.-Prof. Dr. Stefan Schmidl (stellvertretender Vorstand des ZWF) leitet das vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) bewilligte und mit 228.000 Euro dotierte Projekt. Die Forschungen erfolgen in bewährter Zusammenarbeit mit dem Filmarchiv Austria und der Franz Grothe-Stiftung, München. Ein prominent besetztes, internationales Board an Film-, Gender- und Musikwissenschaftler*innen begleitet die Fragestellungen an das historische Quellenmaterial. https://bit.ly/3HbwJvp

3. Transforming Instrumental Gestures. Neue Klangkörper für eine veränderte Gesellschaft

Transforming Instrumental Gestures untersucht explorativ und disziplinübergreifend kollektives Musizieren als transformative gesellschaftliche Praxis. Im Vordergrund steht die Erweiterung der performativen und körperlichen Dimension des Musizierens – insbesondere das dynamische Geflecht von Material, Instrument und Spieler*in. Traditionelle Klangkörper (Orchester, Ensembles) werden dabei als Modelle gesellschaftlicher Strukturen verstanden. Das Forscher*innenkollektiv entwickelt neue Instrumente als alternative Kontaktflächen, um bestehende instrumentale, körperliche und kommunikative Praktiken zu modifizieren.

Die Stadt Wien hat 2021 erstmals einen Call im Feld der künstlerischen Forschung ausgeschrieben. Vier Projekte werden durch die Kulturabteilung der Stadt Wien mit je 149.000 Euro gefördert, darunter Transforming Instrumental Gestures. Neue Klangkörper für eine veränderte Gesellschaft. MMus Eva Reiter, Musikerin, Komponistin und Lehrende an der MUK, leitet das Projekt, das einen wichtigen Topos der zeitgenössischen Kunstmusik gezielt beforscht. https://bit.ly/3yTZD03

Übersicht wissenschaftlicher Forschungsprojekte der MUK: https://bit.ly/32sWoka


Quelle: Stadt Wien



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