Innsbruck: Atypische Geflügelpest

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Tauben im Raum Innsbruck sind vermehrt vom Newcastle Disease Virus betroffen.
Foto: Stadt Innsbruck
23 Dez 13:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Tauben im Innsbrucker Stadtgebiet betroffen – Tote Tiere an Wasenmeisterei melden

Tauben in der Stadt Innsbruck sind in den vergangenen Tagen vermehrt von einer Form der atypischen Geflügelpest betroffen. Die mit dem Newcastle Disease Virus infizierten Tiere sind hochansteckend für andere Vögel und weisen eine hohe Sterblichkeitsrate auf. Eine Übertragung auf Menschen kann bei intensivem Kontakt mit Kadavern und Kot von betroffenen Tieren nicht ausgeschlossen werden. Diese äußert sich durch milde Grippesymptome und ist nicht tödlich. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi, der designierte Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Ulrich Schweigmann, Amtstierärztin Mag.a Elisabeth Gilhofer und Wildtierbeauftragter Thomas Klestil mahnen zur erhöhten Wachsamkeit der Bevölkerung und Kontaktierung der städtischen Wasenmeisterei bei Sichtung von Tierkadavern.

„Leider konnten wir in den letzten Tagen vermehrt Infektions- und Todesfälle unter den Tauben im Raum Innsbruck feststellen. Das Team des städtischen Veterinärwesens im Gesundheitsamt beobachtet die Situation laufend und arbeitet rund um die Uhr, um das Risiko für Tauben im Innsbrucker Stadtgebiet zu minimieren und die für andere Tiere infektiösen Kadaver zu beseitigen. Vermeiden Sie bitte jeden Kontakt mit Kadavern und verständigen Sie umgehend die Wasenmeisterei bei Sichtungen von toten Tauben“, mahnt Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi.

„Die Newcastle-Krankheit wird durch ein Virus ausgelöst, das für Vögel hochansteckend und oft tödlich ist. Eine Übertragung auf Menschen ist möglich, verläuft aber vergleichsweise harmlos und kann sich durch milde Grippesymptome äußern. Trotzdem ist Vorsicht geboten – der Kontakt mit Kot und Tierkadavern birgt schließlich grundsätzlich Risiken für Menschen, auch durch andere, teils für den Menschen gefährlichere Krankheiten. Unsere Wasenmeister sind auch am Wochenende und in den Feiertagen 24 Stunden täglich erreichbar und im Einsatz für die hygienische Entsorgung der Tiere“, erklären Elisabeth Gilhofer (Amtstierärztin) und Ulrich Schweigmann vom städtischen Amt für Gesundheit, Markt- und Veterinärwesen.

„Eine hohe Taubenpopulation trägt als Faktor dazu bei, dass sich Krankheiten schnell ausbreiten können. Die hohe Übertragungs- und Sterblichkeitsrate der vom Newcastle Disease Virus betroffenen Tiere macht sich auch in Innsbruck bemerkbar: So hat sich die Innsbrucker Taubenpopulation allein in den letzten beiden Tagen um mehrere hundert Vögel reduziert. Wir behalten die Lage laufend unter Beobachtung und sind im ständigen Austausch mit der Wasenmeisterei und weiteren relevanten Stellen“, führt Innsbrucks Widltierbeauftragter Thomas Klestil aus.

Newcastle Disease Virus
Die Newcastle-Krankheit ist eine tierärztlich meldepflichtige Geflügelkrankheit, die nicht therapiert werden kann. Wird die Krankheit in einem Betrieb festgestellt, muss der gesamte Bestand getötet werden. Ausbrüche in kommerziellen Geflügelbetrieben sind allerdings selten, da die bestehenden Schutzmaßnahmen gegen die Vogelgrippe auch gegen das Newcastle Disease Virus wirksam sind. Bei Wildtierpopulationen kann es immer wieder zu Ausbrüchen kommen.

Betroffene Tiere entwickeln nach einer Inkubationszeit von vier bis sieben Tagen Symptome wie Schnupfen und Durchfall, ähnlich der Vogelgrippe. Eine mögliche Übertragung auf Menschen kann bei intensivem Kontakt mit Taubenkot und -kadavern nicht ausgeschlossen werden, ist aber nicht lebensbedrohlich. Ein Faktor, der die Übertragungsrate des Newcastle Disease Virus und weiterer Krankheiten begünstigt, ist eine hohe Taubenpopulation, die sich durch falsche und übermäßige Fütterung rasch erhöhen kann und zahlreiche Risiken für die Tiere birgt. FB



Quelle: Stadt Innsbruck



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