„Jagd Österreich“: Schneechaos verschärft Notzeit für Österreichs Wildtiere!

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„Jagd Österreich“: Schneechaos verschärft Notzeit für Österreichs Wildtiere!
Foto: Landesjagdverband Oberösterreich
14 Jän 17:00 2019 von OTS Print This Article

Winterfütterungen für Wildtiere in Österreich sind stellenweise nicht mehr erreichbar. Der Dachverband „Jagd Österreich“ bittet die Bevölkerung Rücksicht auf die Wildruhezonen zu nehmen.

Wien (OTS) - Die anhaltenden, starken Schneefälle der letzten Tage haben dazu geführt, dass stellenweise die überlebenswichtigen Winterfütterungen der Wildtiere nicht mehr erreicht werden können. Österreichs Jägerinnen und Jäger befinden sich derzeit im Dauereinsatz um die Wildtiere mit artgerechter Nahrung zu versorgen. Der Dachverband „Jagd Österreich“ ist besorgt, dass ein Anhalten des Schneechaos zum Hunger- bzw. Erschöpfungstod vieler Wildtiere führen kann.

„Im Winter reduzieren die Wildtiere, auf Grund des spärlichen Nahrungsangebotes, ihren Stoffwechsel und senken ihre Körpertemperatur ab. In akuten Stresssituationen, wie etwa die Flucht vor potentiellen Gefahren, müssen die Wildtiere ihren Kreislauf sofort und ohne Aufwärmungsphase umstellen. Dadurch gelangt auch kälteres Blut aus den Beinen in die inneren Organe, was in kürzester Zeit zum Kälte-Schock-Tod des Wildtieres führen kann. Weiters muss auch berücksichtig werden, dass beispielweise Reh- und Rotwild Wiederkäuer sind. Sie brauchen nach der Nahrungsaufnahme viel Ruhe, um die Nahrung optimal zu verwerten. Werden diese Tiere mehrmals oder anhaltend beunruhigt, können sie keine Energie aus der Nahrung ziehen und erleiden im schlimmsten Fall einen langsamen Erschöpfungstod“, zeigt sich der geschäftsführende Landesjägermeister Norbert Walter vom Dachverband „Jagd Österreich“ besorgt.

Wildtiere können in Fluchtsituationen Lawinen auslösen

Der starke Schneefall erhöht die Gefahr von Lawinen. Auch Wildtiere können auf der Flucht vor dem Menschen oder anderen Gefahren Lawinen auslösen. „Gerade Steinböcke oder Gämse, die vor Wintersportlern flüchten, können plötzlich Lawinenabgänge auslösen. Diese Gefahr sollte ernstgenommen werden“, appelliert Norbert Walter.

Wildruhezonen respektieren

Der Dachverband „Jagd Österreich“ bittet die Bevölkerung Rücksicht auf die Notsituation der Wildtiere zu nehmen und bei Freizeitaktivitäten die Wildruhezonen zu respektieren. „Die Wildtiere sind gerade am Limit der Belastungsgrenze und unsere Jägerinnen und Jäger erfüllen gerade einen Knochenjob, um die Wildtiere bei Wind und Wetter mit dem Nötigsten zu versorgen. Jeder Naturnutzer kann helfen, indem er die Wildruhezonen respektiert und die offiziellen Wege nicht verlässt“, so Landesjägermeister Norbert Walter.


Quelle: OTS