Verein PFOTENHILFE warnt davor, Igel bei sich aufzunehmen
Igel werden oft aus falsch verstandener Tierliebe als Haustier aufgezogen
WIEN. Zu dieser Jahreszeit kann man besonders viele Igel beobachten, die in nahe gelegenen Wäldern und Gärten Nahrung und Unterschlupf suchen, um sich so auf den bevorstehenden Winterschlaf vorzubereiten. Sind die Igel gesund und kräftig, wie es normalerweise der Fall ist, ist es für sie kein Problem, den Winter unbeschadet zu überleben. Igel sollten deshalb nicht voreilig bei sich aufgenommen werden. Es handelt sich hier um Wildtiere, die nur im Notfall, zum Beispiel bei Krankheit oder Schwäche, in menschliche Obhut genommen werden sollten.
Der Winterschlaf bei Igeln dauert im Normalfall etwa von Mitte November bis März. Um ein halbes Jahr ohne Futter auszukommen, helfen die angefressenen Fettreserven. Außerdem werden die Körperfunktionen stark reduziert. „Wiegt ein Igel über 500 Gramm, ist das Überleben normalerweise gesichert.“ erklärt Andrea Swift, Geschäftsführerin vom Verein PFOTENHILFE.
Wenn Igel tagsüber aus ihren Verstecken kommen, ist das meistens ein Zeichen dafür, dass sie dringend Hilfe benötigen, um zu überleben. Oft sind diese schwach, verletzt, krank oder verwaist. Dafür müssen sie aber nicht gleich mit nach Hause genommen werden. Eine gute Idee ist es, eine Futterstelle einzurichten.
Schwache, verletzte, kranke oder elternlose Igel, die zum Überleben Unterstützung brauchen, sind häufig daran zu erkennen, dass sie sich am Tage zeigen. Schwache Tiere müssen nicht aus ihrem natürlichen Umfeld gerissen werden. „Erste Hilfe ist auch vor Ort möglich. Wir empfehlen die Einrichtung einer Futterstelle in geschützter Lage, außerdem sollten Laub-, Reisig- oder Komposthaufen im Garten belassen werden. Sie bieten den Igeln Schutz vor Wind und Wetter“, rät Andrea Swift, Geschäftsführerin des Verein PFOTENHILFE.
Jeder, der in Absprache mit dem Tierarzt einen verletzten oder schwachen Igel in seine Obhut nimmt, muss wissen, dass die Aufzucht und Pflege von jungen Igeln viel Sachverstand erfordert und sehr zeitraubend ist. Deshalb rät der Verein PFOTENHILFE, die Tiere besser in die fachlichen Hände einer Igelpflegestation zu geben.
