Wien: Wiener ÖVP fordert Reformen im Gesundheitsbereich

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Wien

01 Mai 09:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Anreizsysteme gegen den Versorgungsengpass bei Kassenärzten; Grätzlversorgung wichtig; mehr Tempo bei Primärversorgungszentren gefordert

Die Wiener ÖVP stellte heute, Freitag, die Forderung nach einer dringenden Systemänderung im Gesundheitsbereich der Stadt. Landesparteiobmann und Stadtrat Karl Mahrer und Gemeinderätin Ingrid Korosec, Gesundheitssprecherin der Wiener Volkspartei, präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz ihre Pläne für die Zukunft.

Mahrer machte dabei auf bestehende Engpässe bei der Versorgung mit Kassenärzten in manchen Bezirken aufmerksam. Die Entwicklung der letzten Jahre habe dazu geführt, dass es für „Menschen immer schwieriger wird, einen Arzt zu finden.“ Der Trend im niedergelassenen Bereich gehe immer mehr in Richtung Wahlärzte. Gab es 2010 in Wien noch 1745 Kassenärzte, so waren es laut Mahrer im Vorjahr nur mehr 1561. Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der Wahlärzte von 3033 auf 3967 angestiegen. Das würde für Menschen oft längere Wartzeiten und lange Anfahrtswege mit sich bringen. Viele PatientInnen könnten sich aber vor allem den Wahlarzt nicht leisten, so Mahrer weiter. Besonders dramatisch sei die Situation bei Kinderärzten. In Bezirken wie Penzing oder Favoriten sei die Versorgung im Bereich der Kinder- und Jugendheilkunde besorgniserregend. Als Gründe für Situation in Wien nannte er zu niedrige Kassenhonorare, ein veraltetes System und zu viel Bürokratie für Ärzt*innen und Patient*nnen. Es brauche daher eine zeitnahe Systemänderung und Anreize für Mediziner, einen Kassenvertrag anzunehmen. Gesundheitssprecherin Korosec ergänzte: „Wir brauchen mehr Kassenstellen und bessere Honorare.“ Das bringe zufriedene Ärzte und zufriedene Patienten.

Die von der Stadtregierung geplanten Primärversorgungszentren sehen Mahrer und Korosec unisono als essentiell an. Die Vorteile für den Patienten, der alles an einem Ort sowie kurze Wege hat, sind an die sich ändernden Bedürfnisse angepasst. Auch der Überlastung der Ambulanzen könne so entgegengewirkt werden. Jedoch sei der Umsetzung bisher zu wenig passiert. Von 36 bis 2025 geplanten PVEs sind bisher nur sechs umgesetzt. Hier brauche es mehr Tempo.


Quelle: Stadt Wien



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