Kärnten: Wasserstoffgipfel - Erster Wasserstoff-Bus in Kärnten startet

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Foto: Büro LR Schuschnig
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18 Okt 12:00 2022 von Redaktion International Print This Article

LR Schuschnig: Kärnten wird als erstes Bundesland Kooperationspartner des Wasserstoff-Netzwerks WIVA P&G – Neue Wasserstoff-Strategie von Kärnten präsentiert - Beratungsoffensive für Industrie ab November – Regionale Erzeugung von grünem Wasserstoff soll ausgebaut werden

VILLACH. „Kärnten soll zu einer Wasserstoff-Vorzeigeregion werden, um als Wirtschafts- und Technologiestandort einen Innovationsschub zu bekommen. Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein am Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft und Mobilität“, betont Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig, der heute zum zweiten Wasserstoffgipfel nach Villach einlud. Im Rahmen dieses Kongresses wurde mit rund 40 österreichweit tätigen Vertretern aus der Industrie, Energiewirtschaft und dem Verkehrssektor über die nächsten Schritte in der Umsetzung der Kärntner Wasserstoffstrategie gesprochen. Bereits 2019 wurde in einem ersten Kongress in Kärnten der Impuls für den österreichweiten Austausch gelegt.

Als besonderes Highlight der Tagung wurde der erste Wasserstoffbus, der in Kärnten im Linienbetrieb zum Einsatz kommt, offiziell präsentiert und dem Land Kärnten übergeben. Bereits ab November wird dieser Bus des Herstellers Solaris, der für 75 Fahrgäste Platz hat und 350 Kilometer ohne nachzutanken fahren kann, in der Verkehrsregion Villach-Land eingesetzt werden. Ab Mitte November wird er fix im täglichen Linienverkehr einen Dieselbus ersetzen. Bis Jahresende werden insgesamt fünf wasserstoffbetriebene Busse in Kärnten im Linienbetrieb sein. Betankt werden sie ausschließlich mit nachhaltigem, grünen Wasserstoff. Betrieben werden diese von Postbus. „Für die Erreichung der EU-Klimaziele und zur Reduktion der CO2-Emissionen braucht es ein Umdenken im Mobilitätsverhalten gepaart mit neuen, alternativen Technologien. Postbus investiert bereits seit Jahren in die Erprobung alternativer und emissionsfreier Antriebsformen und hat wichtige Pionierarbeit für die Branche geleistet. Um die Dekarbonisierung des Öffentlichen Verkehrs in der Fläche voranzutreiben, braucht es Mut, Durchhaltevermögen und starke Partner – und unser Dank gilt hier vor allem dem Land Kärnten. Wir freuen uns und sind stolz, dass in Villach ab Dezember 2022 die allerersten fünf Wasserstoffbusse in Österreich von Postbus im Regelbetrieb eingesetzt werden“, sagt Silvia Kaupa-Götzl, Vorständin von Postbus.

Insgesamt sollen in den nächsten fünf Jahren rund 20 Millionen in die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff investieren, die Schuschnig plant. Mit der „Wasserstoff Roadmap 2030“, die heute den Partnern präsentiert wurde, ist Kärnten das erste Bundesland, das eine strategische Grundlage für die Anwendung und den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur hat. Bis 2030 soll die Wasserstoffnutzung so vervierfacht werden. Die erste Elektrolyseanlage Kärntens wird voraussichtlich noch heuer in Betrieb gehen, die erste Wasserstoff-Tankstelle wird im nächsten Jahr errichtet. Bis 2030 soll an allen wichtigen Verkehrsknotenpunkten in Kärnten eine Betankung möglich sein. Für die Industrie startet im November eine Beratungsoffensive, die vom Wirtschaftsreferat angeboten wird. „Damit sollen mit den besonders energieintensiven Industriebetrieben unter wissenschaftlicher Begleitung ein Umrüstungsszenario entwickelt werden, damit sie rasch eine Einschätzung erhalten, ob die Wasserstofftechnologie für das jeweilige Unternehmen eine Chance ist“, sagt Schuschnig. Insbesondere sollen Projekte für die Kreislaufwirtschaft entwickelt werden, die Wasserstoff doppelt nutzbar machen.

Zudem wurde im Rahmen der Tagung eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Kärnten mit dem österreichweiten Wasserstoffnetzwerk, der Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas (WIVA P&G) unterfertigt. „Kärnten ist damit das erste Bundesland, das in diesem Zusammenschluss mitwirkt. Wir wollen damit österreichweite Erfahrungen austauschen und neue Entwicklungspotenziale für Wasserstoffanwendungen besonders in der industriellen Nutzung erforschen und Fördermittel nach Kärnten holen“, betont der Wirtschaftslandesrat. Ein besonderer Fokus soll auf Möglichkeiten zur Abrufung von europäischen und Bundesfördermittel, insbesondere mit dem Green Deal und dem Transformationsfonds des Bundes, gelegt werden. „Es ist ein starkes Zeichen, das Kärnten damit setzt. Man sieht, mit wie viel Kraft an diesem Thema gearbeitet wird und freue mich auf die Zusammenarbeit“, streicht Prof. Dr. Horst Steinmüller, Obmann von WIVA P&G hervor.

Im Rahmen der Tagung wurde insbesondere auch über Möglichkeiten gesprochen, in Kärnten künftig regional Wasserstoff zu produzieren. „Das ist die Grundlage, damit wir mit der Strategie in die Umsetzung kommen“, betont Schuschnig.

Unter anderem wirken Vertreter von Verbund, Linde, Kelag, Stadtwerke Klagenfurt, Tribotecc, OMV, Infineon, Joanneum Research, Postbus, Nageler Schifffahrt, BABEG mit. Im Anschluss an den Wasserstoffgipfel findet das jährliche Netzwerktreffen der Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas (WIVA P&G) erstmals in Kärnten statt, bei der LR Schuschnig die Keynote hielt.


Quelle: Land Kärnten



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