Wien: Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál - Achtung vor Wohnungsbränden rund um Weihnachten

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Foto: PID/VOTAVA
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21 Dez 19:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Test in Brandversuchshalle zeigt: Erhöhte Brandgefahr in der Wohnung in der Advent- und Weihnachtszeit – Sicherheitstipps im Überblick

Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit sorgen echte Kerzen am Christbaum oder Adventkranz für eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre. Doch die stillste Zeit im Jahr kann auch brandgefährlich werden: Der liebevoll geschmückte Christbaum kann – vor allem wenn das Reisig bereits trocken ist – innerhalb von Sekunden in Vollbrand stehen. Besonders eindrücklich zeigt das ein Versuch mit einem Adventkranz und einem Christbaum in der Brandversuchshalle der Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien (MA 39). Ein kleiner Funke springt von der Flamme der Kerze über – und wenige Sekunden später schlägt eine Stichflamme empor, dann brennt der ganze Baum lichterloh.

Was die Versuche aber auch zeigen: Die im Handel erhältlichen Handfeuerlöscher und Löschdecken sind sehr wirksam und sollten bei der Verwendung von Kerzen immer griffbereit sein. Auch Rauchmelder erhöhen die eigene Sicherheit.

„Ich bitte alle Wienerinnen und Wiener, gerade in der Weihnachtszeit mit brennenden Kerzen und brennbaren Materialien bewusst und vorsichtig umzugehen“, appelliert Vizebürgermeisterin und Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál. „Sicherheit in allen Wiener Wohnungen und Häusern ist mir ein großes Anliegen – damit wir alle eine möglichst ruhige und besinnliche Weihnachtszeit verbringen – ohne böse Überraschungen.“

Kerzenschein und Lichterglanz: Schön, aber brandgefährlich Damit es erst gar nicht zum Brand kommt, geben die Brandschutzexpert*innen der Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle (MA 39) wichtige Sicherheitstipps.

Besondere Vorsicht gilt, sobald Christbäume und Reisig in den beheizten Zimmern mit der Zeit entsprechend ausgetrocknet sind, das heißt bei Adventkränzen bereits um Weihnachten herum, bei Bäumen dann rund um Silvester und den Dreikönigstag. Wenn Kerzenflammen auf das trockene Reisig übergreifen, kann das in wenigen Sekunden zum Vollbrand führen. Geschätzt wird, dass ein etwa zwei Meter hoher Baum zwischen 350.000 und 400.000 Nadeln besitzt. Hauptbestandteile dieser Nadeln sind Zellulose, Harze und Wasser. Ein Großteil des Wassers geht in der warmen Raumluft der Wohnung nach und nach verloren, übrig bleiben die brennbaren Bestandteile, vor allem die Harze. Die Entzündlichkeit der Zweige steigt dadurch immens an und die Gefahr, dass ein Christbaumbrand ausbricht, nimmt so stetig und schleichend zu. In gleicher Form gilt das auch für den Adventkranz oder ein Tischgesteck.

Brennt der Christbaum erst einmal, kann sich das Feuer rasch auf weitere brennbare Einrichtungsgegenstände wie Möbel, Vorhänge und Tischtücher ausbreiten - und schon steht das ganze Zimmer in Flammen.

Die meisten Verletzungen und Todesfälle bei Bränden sind übrigens nicht die Folge von Flammen, sondern von Rauch. Aus diesem Grund wird die Anschaffung eines Rauchmelders empfohlen, der auch in der Nacht Alarm schlägt und einen aufweckt, wenn etwa eine nicht ausgelöschte Kerze den Weihnachtsbaum entzündet hat.

Stadt Wien betreibt hochmoderne Brandversuchshalle in Wien-Simmering Feuer – und die Sicherheit davor: Die Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle betreibt in Wien-Simmering eine hochmoderne Brandversuchshalle, in der Baustoffe, Bauteile und mehrere Stockwerke hohe Fassadenkonstruktionen auf ihr Brandverhalten geprüft werden – pro Jahr finden hier rund 200 Prüfungen statt.

Aufgrund dieser Erkenntnisse entwickeln die Expert*innen im nationalen und internationalen Austausch mit zum Beispiel Universitäten und anderen Fachdienststellen der Stadt Wien innovative Brandschutzmaßnahmen, die die Sicherheit in unseren Gebäuden erhöhen.

Neben den „klassischen“ Versuchen zum baulichen Brandschutz werden auch Spezialversuche zur Brandausbreitung in Räumen durchgeführt, die etwa durch Brände von Kühlschränken, Akkus oder eben Christbäumen ausgelöst werden können.

Die wichtigsten Vorbereitungen und Sicherheitstipps im Überblick

Brandschutzbestimmungen einhalten Gegenstände, die Fluchtwege versperren, sind ein Sicherheitsrisiko. Treppen, Gänge, Dachböden, auch Kellerabteile müssen immer leicht zugänglich sind. Hindernisse können im Notfall lebensgefährlich sein, auch weil sie Einsatzkräfte behindern. Wenn der Christbaum ins Haus kommt…

Bewahren Sie den Christbaum möglichst lange kühl (idealerweise im Freien, am Balkon oder im Keller) auf, um die Austrocknung möglichst gering zu halten. Trockene Bäume fangen leicht Feuer. Daher sollte auch eine Lagerung direkt neben der Heizung vermieden werden. Den Baum auch nicht zu nahe an leicht brennbare Materialen wie Vorhänge stellen. Achten Sie darauf, dass der Baum gut fixiert ist, zum Beispiel in einem mit Wasser befüllten Ständer, auf einer feuerfesten Unterlage. Vorsicht, auch Kinder oder Haustiere könnten den Christbaum umwerfen!

Vor und beim Anzünden der Kerzen

Ist ein geeignetes Löschmittel griffbereit? Voller Wasserkübel, Löschdecke, tragbarer Feuerlöscher. Sind Sie mit der Bedienung des Feuerlöschers vertraut? Im Fall eines Brandes zählt jede Sekunde. Lassen Sie brennende Kerzen grundsätzlich nicht unbeaufsichtigt! Ein kurzer Moment der Abwesenheit reicht, um unter Umständen das Wohnzimmer in Flammen vorzufinden. So schön Kerzenlicht auch ist: Nur beim Einsatz von elektrischen Lichtern kann man Adventkranz oder Christbaum gefahrlos aus den Augen lassen. Achten Sie auf einen ausreichenden Abstand zwischen Kerzenflamme und allen brennbaren Materialien! Kerzen immer in einem Abstand von mindestens 20 Zentimetern zu Ästen und Deko befestigen. Kerzenhalter sollen aus einem nicht-brennbaren Material bestehen. Außerdem muss regelmäßig überprüft werden, ob die Gelenke der Kerzenhalter noch ausreichend fixiert sind. Achten Sie beim Anzünden und Löschen der Kerzen auf die richtige Reihenfolge: Anzünden von oben nach unten – löschen von unten nach oben. Wechseln Sie heruntergebrannte Kerzen rechtzeitig aus. Verwenden Sie für Adventkränze – aber auch zum Beispiel für Teelichter - feuerfeste Unterlagen, wie etwa Stein-, Glas und Keramikplatten. Besonders wenn das Reisig trocken ist: LED-Lichterketten als sichere Alternative verwenden.

Der Christbaum brennt – was tun?

Steht der Christbaum bereits in Vollbrand, kann ein eigener Löschversuch lebensgefährlich sein. Richtiges Verhalten im Brandfall:

Ruhe bewahren Raum verlassen, wenn möglich Türe schließen und den Feuerwehr-Notruf 122 wählen Genaue Adresse angeben: Straße, Hausnummer, Stiege, Türnummer – Zufahrtsmöglichkeiten oder eventuelle Zufahrtseinschränkungen durchgeben Notfall beschreiben (Personen- und Sachschäden) Fragen der Feuerwehr abwarten und beantworten

„Ich möchte mich bei der Wiener Berufsfeuerwehr und bei allen anderen Wiener Notfallkräften herzlichst für ihren wichtigen Einsatz für die Menschen in unserer Stadt bedanken. Wenn es brennt, sind sie für die Wienerinnen und Wiener da“, betont Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál, die bei dieser Gelegenheit auch allen Wienerinnen und Wienern schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr wünscht. / Schluss


Quelle: Stadt Wien



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