Wien: Sima/Nossek - Startschuss für „klimafitte Pötzleinsdorfer Straße“

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Sima/Nossek: Die Pötzleinsdorfer Straße wird klimafit
Foto: Mobilitätsagentur Wien/zoom vp
10 Mär 19:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Verbesserung der Radinfrastruktur in Währing – Erhaltung historischer Bäume

Mit einem symbolischen Spatenstich gaben Planungsstadträtin Ulli Sima und Währings Bezirksvorsteherin Silvia Nossek den Startschuss für die Neugestaltung der Pötzleinsdorfer Straße. Mit diesem Projekt werden die Bäume in der historischen Allee geschützt und die Radinfrastruktur für Pötzleinsdorf und Gersthof entscheidend verbessert. In der Pötzleinsdorfer Straße und der Gersthofer Straße entsteht bis Herbst 2022 ab der Erndtgasse bis zum Max-Schmidt-Platz eine über 900 Meter lange, neue attraktive Radfahreinrichtung.

Sichere und attraktive Radverbindung

Die Errichtung sicherer und attraktiver Radverbindungen ist entscheidend für die Weiterentwicklung Wiens als Hauptstadt der klimafreundlichen Mobilität. „Ich freue mich, dass mit diesem Projekt ein weiteres Mosaikstück in unserer wienweiten Radoffensive in die Umsetzung kommt. Wir fördern als Stadt ganz gezielt umweltfreundliche Mobilität und investieren deshalb in dieser Legislaturperiode 100 Millionen Euro zusätzlich in den Ausbau der städtischen Radinfrastruktur. Dass wir im Zuge dieses Projekts die neue Radverbindung mit wichtigen Maßnahmen zum Schutz der wunderschönen alten Allee kombinieren können, ist eine echte Win-Win-Situation und macht das Projekt umso erfreulicher“, so Stadträtin Ulli Sima.

Bezirksvorsteherin Silvia Nossek: „Dass wir nicht zuschauen dürfen, wie die Pötzleinsdorfer Allee stirbt – das ist für mich völlig klar. Ebenso klar ist, dass wir eine sichere Radverbindung von und nach Pötzleinsdorf brauchen. Dank der Zusammenarbeit mit der Stadt können wir nun mit diesem Projekt beides umsetzen. Wir erhalten die Pötzleinsdorfer Allee für unsere Kinder und Enkelkinder und machen Währing ein ganzes Stück klimafitter.“

NEOS-Mobilitätssprecherin Angelika Pipal-Leixner betont die ambitionierten Pläne der Stadt: „Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Projekt den ehrgeizigen Weg der Fortschrittskoalition für ein sicheres und modernes Radinfrastrukturnetz in ganz Wien weitergehen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass immer mehr Menschen ihre Wege gerne klimafreundlich und gesund mit dem Rad zurücklegen. Wir haben ambitionierte Ziele und setzen mit diesem Projekt den nächsten Schritt!“

Rettung von 107 historischen Linden

Verbunden wird die Errichtung neuer Radinfrastruktur mit der Rettung der historischen Allee. Die vor über 200 Jahren angelegte Allee ist aus dem Ortsbild Pötzleinsdorfs nicht wegzudenken. 107 Linden säumen die Straße beidseitig vom Pötzleinsdorfer Schloßpark bis zur Scheibenbergstraße, die älteste davon aus dem Jahr 1813.

Der Zustand der Allee macht den Verantwortlichen der Wiener Stadtgärten und dem Bezirk allerdings schon länger große Sorge: Die Bäume der Allee befinden sich in einem sehr kritischen Zustand. Das hat mehrere Gründe: Die Flächen rund um die Bäume sind versiegelt oder durch das jahrzehntelange Abstellen von Autos so verdichtet, dass kein Wasser mehr durchkommt. Durch das Ein- und Ausparken kommt es an vielen Stellen zu Schäden an Rinde und Stamm. Und zu alldem kommen steigende Temperaturen und geringere Niederschläge.

Allee-Bäume als Klimaanlage der Stadt

Alleen und Grünflächen sind die „Klimaanlage“ der Stadt. Die Allee-Bäume kühlen nicht nur ihre unmittelbare Umgebung. Die Pötzleinsdorfer Straße ist außerdem eine der wichtigen Frischluftschneisen, über die kühle Wienerwaldluft in die Stadt gezogen wird. Nur durch einen intakten Baumbestand ist gewährleistet, dass sich die Luft am Weg in die Stadt nicht frühzeitig erwärmt und so auch in den dichter verbauten Stadtteilen noch kühlende Wirkung entfaltet.

Umso wichtiger ist es, diesen alten Baumbestand zu retten – brauchen doch neu gepflanzte Jungbäume mehrere Jahrzehnte, bis sie ähnliches Grünvolumen und damit klimatechnische Wirkung entfalten.

In langer und aufwändiger Planung hat nun der Bezirk gemeinsam mit den Fachdienststellen der Stadt im Rahmen des Projekts „Klimafitte Pötzleinsdorfer Straße“ entsprechende Maßnahmen erarbeitet: Jeder einzelne Baum wird wieder ausreichend Grünbereich, neues Erdreich und Bewässerung bekommen. Und dort, wo es möglich ist, werden baumverträgliche Abstellflächen für Autos hergestellt. Baum für Baum, Meter für Meter. Das ist sehr aufwändig – die meisten Arbeiten müssen von Hand erfolgen, um die Wurzeln nicht zu schädigen; bei den Bauarbeiten muss regelmäßig ein Baumsachverständiger beigezogen werden.

Weniger Lärm auf der Pötzleinsdorfer Straße

Von der Endstation der Linie 41 stadteinwärts bis zur Scheibenbergstraße wird der Gehweg auf der rechten Seite verbreitert und zum gemischten Geh- und Radweg. Durch die Ausweitung der Baumstandorte Richtung Straßenmitte wird außerdem der Autoverkehr in Zukunft im Gleisbereich bleiben und nicht mehr über die Pflasterung rumpeln. Das bedeutet weniger Lärm für alle, die dort wohnen.

Erleichterte Anreise für Ausflügler*innen

In der Gersthofer Straße wird der Radweg teilweise neben der Fahrbahn, teilweise zwischen Gehweg und Baumreihe bis in die Erndtgasse geführt. Ab der Erndtgasse sind dann die ruhigen Seitenstraßen gut nutzbar. Die gesamte Radverbindung ist Teil des Hauptradverkehrsnetzes der Stadt und wird Bewohner*innen und Ausflügler*innen den Weg nach Pötzleinsdorf und zurück in die Stadt erheblich erleichtern.

Aufwertung der Gersthoferstraße

Als zusätzliche Verbesserungen werden im Zuge des Projekts die Stufen im Bereich der Nepomuk-Kapelle endlich barrierefrei umgestaltet und vor der Erndtgasse statt der langen Rechtsabbiegespur 6 neue Bäume gepflanzt. Neue Sitzgelegenheiten und Trinkbrunnen schaffen Möglichkeit zum kurzen Halt-Machen und Ausruhen.

Stadt und Bezirk in enger Zusammenarbeit

Bezirk und Stadt arbeiten bei diesen wichtigen Klimamaßnahmen eng zusammen. Die Umsetzung der Radverbindung wird im Rahmen des Hauptradverkehrsnetzes durch die Stadt finanziert, die Rettung der Allee von Seiten der Stadt über das Programm „Lebenswerte Klimamusterstadt“ gefördert.

Voraussichtlicher Abschluss der Arbeiten für den Radweg in der Pötzleinsdorfer und Gersthofer Straße sowie die Sanierung der Allee auf der stadteinwärts rechten Seite ist im Herbst 2022. Die Sanierung der Pötzleinsdorfer Allee auf der stadteinwärts linken Seite folgt 2023. Im Vorfeld der Arbeiten der Stadt Wien – Straßenverwaltung und Straßenbau wird das Wasserversorgungsnetz durch die Stadt Wien – Wiener Wasser erneuert.

Das Projekt wird im Rahmen der Förderprogramme „lebenswerte Klimamusterstadt“ und des Wiener Hauptradwegeprogramms durch die Stadt Wien und den Bezirk Währing finanziert.

Zahlen und Fakten:

Baubeginn: Anfang März 2022 Geplantes Bauende Radwege: voraussichtlich Oktober 2022 Geplantes Bauende Baumallee: März 2023


Quelle: Stadt Wien



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