Tirol: Reutte forciert Barrierefreiheit im öffentlichen Raum

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v.li.: Isolde Kafka (Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses) mit Bernhard P. Gruber (allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger und Mitglied des Monitoringausschusses), BH Katharina Rumpf und Bgm. Günter Salchner am barrierefrei gestalteten „Bürgermeister Siegfried Singer-Platz“ zwischen Bezirkshauptmannschaft Reutte und dem Gemeindeamt Reutte.
Foto: Land Tirol/Reichkendler
29 Apr 11:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Eine Presseaussendung des unabhängigen Tiroler Monitoringausschusses

Dies ist eine Presseaussendung des unabhängigen Tiroler Monitoringausschusses.Tiroler Monitoringausschuss legt diesjährigen Schwerpunkt auf das Außerfern

Ob Verkehrsflächen, Grünflächen, Parkanlagen oder sämtliche Flächen öffentlicher Einrichtungen – für sie alle gilt: nur, wenn diese ohne fremde Hilfe nutzbar sind, sind alle BürgerInnen einer Gesellschaft in der Lage, ihren Alltag selbstständig zu bewältigen. „Menschen mit Behinderungen brauchen nicht nur eine barrierefreie Wohnung – es müssen auch Hindernisse im öffentlichen Raum abgebaut werden, damit die Betroffenen Behördengänge, Arztbesuche oder einen Spaziergang an der frischen Luft ohne Unterstützung bewältigen können“, stellt Isolde Kafka, Vorsitzende des Tiroler Monitoringausschusses zur Überwachung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen klar. Dabei müsse konsequenterweise nicht nur die Innenausstattung öffentlicher Gebäude barrierefrei sein, auch der Weg und der Zugang zu den Einrichtungen des öffentlichen Lebens sollen für Menschen mit Einschränkungen frei von Hindernissen sein.

Ein Vorzeigebeispiel in Sachen Barrierefreiheit ist der „Bürgermeister Siegfried Singer-Platz“ zwischen Bezirkshauptmannschaft Reutte und dem Gemeindeamt Reutte. „Mit dem Neubau der Bezirkshauptmannschaft konnte eine barrierefreie Erreichbarkeit der Amtsräumlichkeiten ermöglicht werden. Nun wurde der Platz auch optisch neu und dennoch barrierefrei gestaltet. Die Parkmöglichkeit für Menschen mit Behinderungen konnte erhalten bleiben, obwohl der Platz ansonsten jetzt autofrei ist. Damit ist das Ensemble funktionell und stimmig“, betont Katharina Rumpf, Bezirkshauptfrau von Reutte.

„Während früher die Begriffe ‚behindertengerecht‘ oder ‚rollstuhltauglich‘ verwendet wurden, spricht man heute von ‚barrierefrei‘. Nicht nur die Wortwahl, sondern auch die Sichtweise hat sich geändert. Denn jede und jeder von uns kann im Laufe seines Lebens eine Einschränkung der Mobilität erleben, beispielsweise durch einen Unfall oder altersbedingte Beeinträchtigungen. Dieser Tatsache muss auch die Gemeinde Rechnung tragen“, betont Günter Salchner, Bürgermeister von Reutte.

Barrierefreiheit – ein umfassender Begriff

„Barrierefreiheit ist mehr als Rampen und Fahrstühle. Es geht um leichtgängige, möglichst ebene Oberflächen, wobei Längs- und Querneigungen minimiert werden sollen. Wichtig dabei ist, dass die barrierefreien Lösungen auch sichtbar markiert sind“, erläutert Bernhard P. Gruber, Allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger und Mitglied des Monitoringausschusses. Überdies beinhalte Barrierefreiheit taktile Leitsysteme für blinde Menschen sowie akustische Leitsysteme für hörbeeinträchtige NutzerInnen und Informationstafeln in Einfacher Sprache. „Ob Raumplanung, bei Bewilligungsverfahren oder dem Denkmalschutz – bei der Realisierung von Projekten werden diverse Stellungnahmen von Sachverständigen miteinbezogen. Ich sage: Auch Sachverständige zu Fragen der Barrierefreiheit müssen verpflichtend beigezogen werden“, fordert Gruber, der die barrierefreie Lösung des „Bürgermeister Siegfried Singer-Platzes“ lobt. „Auch der im Entstehen befindliche barrierefreie Untermarkt mit der Begegnungszone und dem Park sind tirolweite Vorzeigeprojekte.“

Öffentliche Sitzung des Tiroler Monitoringausschusses in Reutte

„Der Tiroler Monitoringausschuss hat beschlossen, in die Regionen zu gehen und die regionale Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen auch in den Bezirken in Augenschein zu nehmen. Dieses Jahr legen wir einen Schwerpunkt auf den Bezirk Reutte. Dort findet auch am 17. Juni die öffentliche Sitzung des Tiroler Monitoringausschusses in den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer statt“, berichtet Isolde Kafka, die Interessierte aufruft, an der Sitzung ab 14 Uhr teilzunehmen. Auch können Fragen und Anregungen schon im Vorfeld eingebracht werden, per E-Mail an [email protected] oder telefonisch unter +43 512 508 3292. Weitere Informationen zur Öffentlichen Sitzung finden Sie in Kürze auf der Seite Tiroler Monitoring-Ausschuss | Land Tirol


Quelle: Land Tirol



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