Wien: Renaturierung Liesingbach - Bauarbeiten an erster Teilstrecke schreiten zügig voran!

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Foto: Stadt Wien/Wiener Gewässer
01 Dez 12:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Seit Mitte November wird die Pflasterung der Sohle entfernt – eine Steinbrecher-Anlage sorgt für Recycling der Steine.

Mehr Hochwassersicherheit, bessere Gewässerqualität und Grünbereiche für die AnrainerInnen bringt ein das neue Großprojekt „Integrativer Hochwasserschutz Liesingbach“, das die Stadt Wien im Herbst gestartet hat. „Wir geben hier an der Liesing ein großes Stück Natur zurück, attraktiveren die Uferbereiche und pflanzen neue Bäume. Für die Anrainerinnen und Anrainer schaffen wir attraktive Erholungsräume direkt am Wasser. Das Großprojekt an der Liesing ist ein aktiver Beitrag am Weg zur Klimamusterstadt Wien“, so die für die Wiener Gewässer zuständige Planungsstadträtin Ulli Sima“, so die für die Wiener Gewässer zuständige Planungsstadträtin Ulli Sima.

Nach Fertigstellung wird der gesamte Liesingbach auf Wiener Stadtgebiet ein naturnah gestalteter, hochwassersicherer, ökologisch aufgewerteter Bach sein. Grünräume entlang des Gewässers werden vergrößert oder geschaffen. Dadurch soll der Liesingbach an die klimatischen und wachstumsbedingten städtischen Veränderungen angepasst werden. Für die Anrainerinnen und Anrainer des Liesingbaches bedeutet das Vorhaben einen Zugewinn an wertvollen, neuen Grünraum am Wasser.

Alte Pflasterung wird recycelt

Anfang Oktober starteten die Bauarbeiten am ersten Teilstück. Es handelt sich dabei um einen rund 300 m langen Bachabschnitt beginnend am Liesinger Platz zwischen Karl-Sarg-Gasse und Rudolf-Waisenhorn-Gasse. Mit Ende November starten die Arbeiten einer Steinbrecher-Anlage. Diese Maschine bricht die entnommenen Pflastersteine des Bachbetts in kleine Stücke. Das zerkleinerte Material wird als Baumaterial weiterverwendet und wieder als Unterlage für das neue Kanalrohr und in die Sohle des Liesingbaches eingebracht. Dieses umweltschonende Recycling verhindert den aufwändigen Abtransport der Steine und die damit verbundenen LKW-Fahrten.

Die neue Sohle des Liesingbaches wird verbreitert und naturnah umgestaltet. Anstelle der Steinpflasterung werden Schotter und natürliches Sohlsubtrat eingebracht. Im Bachlauf entstehen kleine Buchten und Flachwasserbereiche. Im Uferbereich wird natürliches Sediment eingebracht. Steine und Wurzelstöcke werden versetzt und Weidenstecklinge gepflanzt. Die Weidenhölzer sollen eine rasche Sicherung der Böschung gewährleisten.

9 km Liesingbach werden umgestaltet

Auf 18,4 km fließt der Liesingbach durch Wiener Stadtgebiet, die Hälfte wurde bereits von der Stadt Wien in den letzten 15 Jahren renaturiert. Mit dem neuen Großprojekt nimmt die Stadt Wien die andere Hälfte in Angriff und schafft damit einen Gesamtlückenschluss auf dem insgesamt 9,2 km langen Abschnitt zwischen Kaiser-Franz-Josef Straße und Großmarktstraße im 23. Wiener Gemeindebezirk.

Bis Ende 2027 wird das Projekt, bei dem Wiener Gewässer und Wien Kanal ihre Bauarbeiten am Liesingbach bündeln, stufenweise mit insgesamt 6 Bauteilen abgewickelt. Die Bauarbeiten werden möglichst umwelt- und klimaschonend durchgeführt, auf den Erhalt des Baumbestandes wird besonderes Augenmerk gelegt, neue Bäume werden gepflanzt.

Verbesserter Hochwasserschutz

Auch der Hochwasserschutz am Liesingbach wird verbessert. Mittels wasserbaulicher Umbauten wird im Projektgebiet und bei den Rückhaltebecken der Hochwasserschutz auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Im Spätsommer 2020 wurden zudem planmäßig die Arbeiten von Wien Kanal für das Speicherbecken Gelbe Haide in Wien-Inzersdorf abgeschlossen. Das riesige unterirdische Speicherbecken mit einem Fassungsvermögen von 10 Mio. Liter Regenwasser ist Teil des neuen Großprojekts. Das Bauwerk soll vor allem gegen das klimawandelbedingte Phänomen der „Rain-Bombs“ schützen. Das sind lokal begrenzte, plötzlich auftretende Starkregenereignisse, die die Kanalisation überlasten.

Mehr Sicherheit durch zusätzliches Kanalsystem

Hand in Hand mit dem Flussbau wird am Ufer-Kanalsystem gearbeitet. Um die Wasserqualität zu steigern, errichtet Wien Kanal einen zusätzlichen Rohrkanal im Bachbett. Damit können Verunreinigungen aus dem bestehenden Regenwassersystem vom Bach ferngehalten werden. Der erste Spülstoß von den umliegenden Verkehrsflächen bei Regen, gelangt so über den neuen Kanal in die Hauptkläranlage nach Simmering. Durch die Zusammenarbeit bei Planung und Bau werden Kosten und Ressourcen reduziert.

Infos zum Projekt Liesingbach

Das Projekt wird von der Stadt Wien und dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus kofinanziert. Die Bauarbeiten werden von der Fachabteilung Wiener Gewässer und Wien Kanal durchgeführt.

www.wien.gv.at/umwelt/gewaesser/liesingbach/renaturierung/liesinger-platz.html



Quelle: Stadt Wien



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