Burgenland: Podiumsdiskussion zum internationalen Roma Tag

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Foto: Bgld. Landesmedienservice
26 Sep 16:00 2021 von Redaktion International Print This Article

Landtagspräsidentin Verena Dunst: „Weiterhin verstärkt mit der Geschichte der Roma auseinandersetzen“

Am 8. April wird seit 1990 jährlich der internationale Roma-Tag begangen, im „Offenen Haus Oberwart“ fand heute nachträglich eine Tagung mit dem Schwerpunkt „Stärkere politische Teilhabe in Politik und Gesellschaft von Romnija und Roma“ statt. Im Rahmen der Podiumsdiskussion betonte Landtagspräsidentin Verena Dunst die Verantwortung von Seiten der Politik, aber auch von Seiten der jungen Generation, um gleiche Möglichkeiten für Roma sicherzustellen und den Abbau von Vorurteilen und Rassismus weiter in den Mittelpunkt zu stellen.

Als Ideengeberinnen und Moderatorinnen nahmen Miriam Karolyi (OSZE-Kontaktstelle für Roma- und Sinti-Fragen), Katharina Graf-Janoska (freie Mitarbeiterin ORF und Verlegerin) und Irina Spataru (OSZE und Europäisches Parlament) teil. In dem interaktiven Format wurden die Schwierigkeiten und Barrieren, mit denen Romnija und Roma konfrontiert werden, ins Zentrum gestellt, um ein kollektives Lernen durch die Erfahrungen anderer zu ermöglichen. In der abschließenden Podiumsdiskussion sprach Landtagspräsidentin Verena Dunst über die Wichtigkeit der Erinnerungs- und Gedenkkultur. „In den letzten drei Jahrzehnten hat sich im Bereich der Chancengleichheit einiges getan, es bedarf jedoch weiterer Anstrengungen, um gleiche Rechte und Möglichkeiten für alle Roma sicherzustellen. Wenn wir heuer das 100-jährige Jubiläum feiern, dürfen wir die NS-Zeit nicht ausblenden.“, so Dunst. In Österreich lebten vor 1938 rund 11.000 Roma und Sinti, davon mit 8.000 der größte Teil im Burgenland. „Nur geschätzte zehn Prozent dürften die NS-Zeit überlebt haben, viele Siedlungen sind heute verschwunden. Die Jubiläumsausstellung auf Burg Schlaining nimmt sich auch der Geschichte der Burgenland-Roma an“, so Dunst.

Die Anerkennung als Volksgruppe vor 28 Jahren und die Bemühungen von Prof. Rudolf Sarközi waren wichtige Schritte für die gesellschaftspolitische Akzeptanz. „Seitdem konnte viel umgesetzt werden im Bereich der Bildung, Kunst und Kultur, Erinnerungs- und Gedenkarbeit. Allerdings liegen noch viel Arbeit und Anstrengung vor uns, um Chancengleichheit und den Abbau von Vorurteilen und Rassismus weiter voranzutreiben“, sagte Dunst abschließend, die sich bei der Roma Volkshochschule Burgenland, sowie allen Vortragenden und TeilnehmerInnen für die Veranstaltung bedankte.


Quelle: Land Burgenland



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