Österreichische Hochschulen planen Präsenzlehre im Wintersemester 2021/22

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Foto: Kojo Kwarteng/ Unsplash
04 Okt 17:46 2021 von Redaktion International Print This Article

Kurz vor Beginn des neuen Wintersemesters steigen die Zahlen der Corona-Infizierten in Österreich wie auch in den Nachbarländern erneut stetig an. Das alles scheint ein wenig an die zweite und dritte Welle aus dem vergangenen Jahr zu erinnern. Die aktuellen Steigungen der Inzidenzen unterscheiden sich jedoch in einem ausschlaggebenden Punkt von den Vorangegangenen: Es sind bereits über 60 % der Bevölkerung Österreichs vollständig geimpft.

Glücklicherweise zeigen die Impfungen bereits ihre Wirkung, denn die Todeszahlen konnten durch sie bisher in einem geringen Rahmen gehalten werden und die Krankheitsverläufe der Infizierten scheinen in nur wenigen Fällen schwer auszufallen. Auch die Krankenhäuser und Intensivstationen werden derzeit nicht mehr so stark überlastet wie noch vor einem Jahr und das Covid-19-Virus scheint für Geimpfte bisher weniger gefährlich zu sein.

Trotzdem zögern Hochschulen und Universitäten zum Teil immer noch mit einer vollständigen Öffnung, denn es ist schwer abzuschätzen, inwieweit die aktuellen Hygienemaßnahmen eingehalten werden und tatsächlich funktionieren. Trotzdem müssen neben der Gefährdung durch erneute Infektionsketten auch andere Komponenten in Betracht gezogen werden, die die Entscheidung maßgeblich beeinflussen.

Da bereits aus einer Umfrage aus dem Sommersemester 2021 hervorging, dass über zwei Drittel der Studierenden die digitale Lehre als eine Herausforderung empfanden, wird die Präsenzlehre im kommenden Wintersemester wieder weitestgehend stattfinden. Unter Einhaltung der 3G-Regelung (geimpft, getestet, genesen) soll es Studierenden und Lehrpersonen realisierbar sein, wie gewohnt an der Hochschullehre teilzunehmen.

Für Studierende sowie Lehrkräfte, die sich krank fühlen oder aus anderen Gründen nicht an der Präsenzlehre teilnehmen können oder wollen, sei es jedoch weiterhin möglich online an den Veranstaltungen teilzunehmen. Mit einem neuen Konzept des hybriden Lehrformats werden die Präsenzveranstaltungen live aufgezeichnet und können von zu Hause aus mitverfolgt werden. Außerdem sei es Dozierenden freigestellt, ob sie ihre Veranstaltung vollständig virtuell oder im hybriden Format durchführen.

Auf diese Weise soll es allen Angehörigen der Hochschulen und Universitäten ermöglicht werden, vor Ort zu lernen, zu recherchieren und sich untereinander auszutauschen. Dadurch werde jedoch niemand benachteiligt werden, der nicht an der Präsenzlehre teilnehmen kann.

Weiterhin sei es für alle Studierende und Mitarbeitende möglich, die Lesesäle, die Bibliotheken sowie die Hochschulsport-Angebote unter Einhaltung der Maßnahmen zu benutzen. Zusätzlich stellen die meisten Hochschulen interne Impf- und Teststationen zur Verfügung. Außerdem sollen in geschlossenen Gebäuden weiterhin FFP2-Masken getragen werden.

Auch die Mensen und Cafés werden je nach örtlichen Gegebenheiten weitestgehend geöffnet. Dadurch soll Studierenden und Lehrenden ein angenehmer Pausenort zur Verfügung gestellt werden, denn laut Katja Dreher von der Website sternefood.de nutzen rund 82 % der Studierenden bis zu dreimal wöchentlich die Mensen und Caféterien an ihrer Hochschule. Aufgrund ihrer räumlichen Nähe zum Studienort und die günstige Möglichkeit in der Pause eine warme Mahlzeit zu erhalten, werden die Angebote der Universitäten trotz der aktuellen Lage gerne angenommen.

Da jedoch nicht alle Mensen die Bedingungen zur Einhaltung der Maßnahmen erfüllen können, werden diese an einigen Standorten fortan geschlossen bleiben. Studierenden sei es jedoch trotzdem erlaubt, sich außerhalb der Gebäude zu treffen, sich miteinander auszutauschen und Pausen zu verbringen.



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