Mit den Lungauer Osterfeuern wird der Frühling begrüßt

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Foto: Land Salzburg/Monika Rattey
20 Apr 19:42 2019 von Redaktion Salzburg Print This Article

Osterfeuer Lungau

Landjugend Tamsweg baut einen 15 Meter hohen Holzturm / Feuerwache ist eingerichtet

(LK) Mit einem einzigartigen Feuerbrauch in der Nacht zum Ostersonntag wird im Lungau der Frühling begrüßt und die Freude über die Wiederauferstehung Christi bekundet. Die Landjugend Tamsweg hat dazu heuer wieder einen riesigen Holzturm errichtet, entzündet wird er am Samstag Abend. „Die Osterfeuer im Lungau blicken auf eine lange Tradition zurück, mit ihnen wird Brauchtum gelebt, und sie verbinden und stärken die Gemeinschaft“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn. Das Landes-Medienzentrum hat den Jugendlichen beim Aufbau über die Schulter geschaut.

Bis jetzt haben sie an zwei Samstagen Holz im Wald geschlägert, ein Wochenende über haben sie gesägt, geschichtet und gebaut, nun thront es über Tamsweg, das imposant gezimmerte Osterfeuer – ein Turm, der bereits eine Höhe von 9,5 Meter erreicht hat. „Er wächst noch mit dem Dach auf rund elf Meter, und mit dem Kreuz wird er wohl eine Höhe von zirka 15 Meter erreichen“, so Michael Rainer, Obmann der Landjugend Tamsweg.

Osterfeuer mit „Fraten“ gefüllt

Er und die Mitglieder des örtlichen Vereines haben noch bis zum Entzünden des Feuers am Samstag Abend alle Hände voll zu tun. Doch mit vielen Helfern geht das Bauen „ratz-fatz“. Die Grundstämme wurden bereits mit einer Wasserwaage genauestens eingerichtet und blockbauweise hinaufgezimmert. Gefüllt wurde der Turm bereits mit „Fraten“, das ist im Lungau das „Gras der Bäume“, die sogenannten „Taxen“. „Auch die Mädchen helfen fleißig mit, organisieren die Jause und binden das Kreuz ebenfalls mit Fraten, damit es optisch was hermacht“, so der Obmann.

Kreuz wird nach Ortskirche ausgerichtet

Der mittlerweile christliche Brauch verlangt, dass sich das Kreuz immer nach der Ortskirche ausrichtet, in diesem Fall an der Wallfahrtskirche St. Leonhard am gegenüberliegenden Hügel. Früher wurde mit dem Brennen des Feuers der Göttin Ostara, einer Frühlingsgöttin, gehuldigt. Heute werden in der Nacht zum Ostersonntag die Osterfeuer nach dem Kirchgang mit dem geweihten Feuer entzündet.

Turm wird streng bewacht

Damit der Osterturm bis dahin jedoch nicht Raub der Flammen durch eine „heimliche Brandattacke“ anderer Ortsgruppen wird, hat die Tamsweger Landjugend eine Feuerwache eingerichtet. Ähnlich wie beim Maibaumstehlen sei es nämlich der Brauch, anderen das Osterfeuer zu „vermasseln“. „Uns ist das zwar noch nie passiert, wir werden dennoch wieder ganz besonders wachsam sein“, so Rainer.


Quelle: Land Salzburg



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