LR Gantner: Zukunftsperspektiven für Vorarlberger Landwirtschaft

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Vorarlberg

01 Okt 06:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Wichtige Beschlussfassungen der Landesagrarreferenten

Wien (VLK) – Bei der Landesagrarreferenten-Konferenz am Donnerstag, 29. September 2022, in Wien berieten sich die zuständigen Regierungsmitglieder der Bundesländer gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zur aktuellen Lage der heimischen Landwirtschaft. Unter dem Vorsitz von Landesrat Christian Gantner wurden zentrale Themen wie die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die nationalen und internationalen Agrarmärkte, die Umsetzung des GAP-Strategieplanes ab 2023, die Verbesserung des Tierwohls durch Schaffung optimaler Rahmenbedingungen sowie der Einsatz von regionalen Lebensmitteln in der öffentlichen Beschaffung besprochen und zukunftsweisende Beschlüsse gefasst.

Österreichischer GAP-Strategieplan – Genehmigung und Umsetzung
Der Österreichische GAP-Strategieplan wurde am 13. September 2022 von der Europäischen Kommission genehmigt. Mit einem Finanzvolumen von 8,8 Milliarden Euro umfasst er alle wesentlichen agrarpolitischen Instrumente. Die Erarbeitung erfolgte partnerschaftlich. Bundesminister Norbert Totschnig unterstrich an dieser Stelle die stets sehr konstruktive Zusammenarbeit mit den Bundesländern.
Für Landesrat Christian Gantner ist die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ein Zukunftsprogramm für unsere Bäuerinnen und Bauern: „Wir schließen an die bisherigen Anstrengungen und bewährten Programme an, um unseren bäuerlichen Familienbetrieben Zukunftsperspektiven zu geben, den ländlichen Raum zu stärken und unsere Vorreiterrolle im Bereich des Ressourcen-, Umwelt- und Klimaschutzes auszubauen“.

Projekt „Forum Österreich isst regional“ – Weiterführung als Servicestelle für öffentliche Beschaffung
Die Landesagrarreferenten-Konferenz begrüßt die Weiterführung des Projektes „Forum Österreich isst regional“ durch die Bundesbeschaffung GmbH (BBG) in den Jahren 2023 bis 2025 gemäß einem umfassenden Konzept um öffentliche Kantinen dabei zu unterstützen, Lebensmittel regionaler und saisonaler zu beschaffen. Zentrale Ziele dabei sind die Erhöhung der regionalen Wertschöpfung, die Unterstützung der Klimaziele, eine Implementierung innovativer Technologien sowie die Förderung österreichischer Tierschutz- und Produktionsstandards. Weitere Schwerpunkte sind unter anderem die regionale Menüplanung, Qualitäts- und Herkunftskennzeichnung, regionale Logistik sowie digitale Portale und Schnittstellen und Vergabemöglichkeiten. „Das österreichweite Projekt in Verbindung mit unserer Landesinitiative ‚Vorarlberg am Teller‘ stärkt uns dabei, mehr Bewusstsein für heimische Lebensmittel zu schaffen und gibt der Vorarlberger Landwirtschaft eine große Chance, ihren Versorgungsauftrag wahrzunehmen“, zeigte sich Gantner erfreut über die einhellige Beschlussfassung.

Weiterentwicklung Tiergesundheitsdienst
Im Auftrag der Landesagrarreferenten der Bundesländer wurde im Jahr 2020 vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz BMSGPK sowie Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) das Projekt „Zukunftsprozess Tiergesundheit Österreich“ eingerichtet, um ein Konzept zur Weiterentwicklung des Tiergesundheitsdienstes zu erarbeiten. Als ein Ergebnis wurde aufbauend auf den bestehenden Länder-Tiergesundheitsdiensten und der Qualitätsgeflügelvereinigung (QGV) die Bildung einer Dachorganisation „Österreichischer Tiergesundheitsdienst – ÖTGD“ empfohlen.

In der heutigen Landesagrarreferenten-Konferenz wurde die Fortführung der Arbeiten zum Aufbau eines Österreichischen Tiergesundheitsdienstes sowie eine Förderung des bis zum Ende des Jahres 2022 gegründeten Vereins Tiergesundheit Österreich mit der entsprechenden Finanzierung aus Bundes- und Landesmitteln beschlossen. „Die laufende Verbesserung des Tierwohles in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung ist ein erklärtes Ziel auf Bundesebene und in der Vorarlberger Landwirtschaftsstrategie „Landwirt.schafft.Leben“, erläutert Gantner.

Unter diesem Tagesordnungspunkt wurde über Initiative von Landesrat Gantner auch das Thema „Sicherstellung der tierärztlichen Versorgung für Nutztiere in ländlichen Räumen“ behandelt, zumal die tierärztliche Versorgung – ganz besonders für die landwirtschaftlichen Nutztiere in den ländlichen Räumen – zunehmend eine große Herausforderung wird. Die Beteiligten waren sich einig und befürworten die Aufbereitung dieser komplexen und vielschichtigen Thematik mit Vertretern der Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) und der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK) um darauf aufbauend in der nächsten Landesagrarreferenten-Konferenz weitere Folgeschritte gemeinsam beschließen zu können.

Ein weiteres Beschlussthema bildete die Fortführung der De-minimis-Förderung für die Qualitätsrindfleischerzeugung zur Stärkung einer auf Qualitätsparameter ausgerichteten Kälber- und Rindermast sowie für die Mutterkuhhaltung. Im Bereich Pflanzenschutz und Pflanzengesundheit wurden Maßnahmen zur Verhinderung der Verbreitung von Quarantäneschädlingen sowie die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmittel diskutiert.

Unter dem Vorsitz von Vorarlberg haben in den vergangen neun Monaten insgesamt drei Landesagrarreferenten-Konferenzen stattgefunden. Landesrat Christian Gantner dank den zuständigen Regierungsmitgliedern der Bundesländer und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig samt ihren Teams für die konstruktiven Diskussionen und die zukunftsweisenden Beschlüsse – sie sind wichtig für gute Perspektiven in der Landwirtschaft und im ganzen Land!


Quelle: Land Vorarlberg



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