Wien: Klima-Tour-Stopp am Friedhof - Die Artenvielfalt in den Wiener Grünräumen

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Klima-Tour zum Thema Artenschutz/ Schwarzenbergpark
Foto: PID/Markus Wache
05 Jul 21:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

„Friedhöfe sind wichtig für die Artenvielfalt in unserer Stadt“

Über 50 Prozent der Fläche Wiens besteht aus Grünraum. So sind unter anderem Friedhöfe in Wien wichtige Rückzugs- und Lebensräume für geschützte Tiere: Der Bestand an Bäumen und der Blütenreichtum locken viele Insekten und andere Tiere an. Gemeinsam mit Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky stattete die Wiener Klima-Tour dem Meidlinger Friedhof einen Besuch ab. Im Rahmen der Tour informieren Expert*innen der Stadt Wien mit speziellen Lastenrädern über viele Aspekte zum Klimaschutz und über die Aktivitäten der Stadt, um bis 2040 die Klimaneutralität Wiens zu erreichen.

Atemberaubende Tiervielfalt von Klein bis Groß

„Friedhöfe sind Orte der Trauer – doch gleichzeitig kann man hier auch über die Vielfalt des Lebens staunen. Denn dieser und auch alle anderen Friedhöfe haben eine wichtige Bedeutung als Lebensraum“, erklärte Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky beim Besuch des Artenschutz-Fahrrades der Wiener Klimatour im Meidlinger Friedhof. „Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2040 geht es darum, viel Überzeugungsarbeit zu leisten und mit den Wiener*innen in den Dialog zu treten. Deshalb sind wir auch an so vielen unterschiedlichen Orten in der Stadt unterwegs.“

Die Fledermaus- u. Vogelfauna profitiert besonders vom Grünraum in den Wiener Friedhöfen. Gleichzeitig wird dabei die Umgebungstemperatur gekühlt und mit vielen Pflanzen und Bäumen Kohlenstoff aus der Luft gebunden. Im und über dem Friedhof Meidling können Vogelarten wie der Turmfalke, Waldkauz, Stieglitze, Elster, Kohlmeise, Buchfink, Kleiber, u. v. entdeckt und beobachtet werden. Fledermäuse die angetroffen werden könnten, sind z.B. Abendsegler, Weißrand- u. Zwergfledermaus. Auch das Wiener Nachtpfauenauge, ein prächtiger Nachtfalter, kommt hier vor. Der Baumbestand macht es möglich, dass die Raupe sich gut entwickeln kann um nach der Verpuppung als prächtiger Falter in Erscheinung zu treten.

Die im Meidlinger Friedhof lebende, streng geschützte Feldhamster-Population ist bereits über die Stadtgrenzen hinaus weit bekannt. Einst ein häufiges Säugetier der Agrarlandschaft, konnte er in den pannonischen Randbereichen der Stadt erfolgreich überleben. Der eigentlich dämmerungsaktive Feldhamster, hat sich hier im Friedhof Meidling schon so an die Menschen gewöhnt, dass er auch tagsüber auf Nahrungssuche nach Pflanzen, Samen und Früchten geht. Im Herbst sammelt er Vorräte in seinen Backentaschen, die er in seine unterirdischen Baue trägt. Er ist hier besonders einfach zu beobachten.

Die Wiener-Klima-Tour im Auftrag der Artenvielfalt

Das Klima-Tour-Rad zum Thema Artenschutz informiert beispielsweise über den Zusammenhang von Klimaschutz, Klimawandel-Anpassung und der Förderung von Artenvielfalt in der Stadt. Denn je mehr der Klimawandel voranschreitet, desto mehr kommt auch die Biodiversität unter Druck. Umgekehrt gilt aber auch: Der Einsatz für Klimaschutz unterstützt und fördert über weite Strecken den Erhalt und die Förderung der Arten.

Die Stadt Wien setzt mit der „Wiener Wald- und Wiesen-Charta“ und der Wiener Biodiversitätsoffensive wichtige Schritte für den Erhalt der Artenvielfalt – koordiniert wird die Umsetzung der Maßnahmen von der Stadt Wien - Umweltschutz.

Mehr Informationen sowie die Termine der Klimatour gibt es hier: www.wien.gv.at/klimatour Infos zur Wiener Wald- und Wiesen-Charta: https://shorturl.at/ryzKN

Friedhöfe Wien: Kampagne „Gemeinsam.SORGSAM“

Umweltschutz und Ressourcenschonung sind auch ein zentrales Anliegen der Friedhöfe Wien. Unter der Kampagne „Gemeinsam.SORGSAM“ finden sich zahlreiche Initiativen, die zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts beitragen. Von Naturwiesen, Bienenstöcken und Naturgräbern bis hin zu Solarenergie, E-Mobilität und Urban Gardening: Umweltschutz ist für Friedhöfe Wien Alltag. Nähere Informationen: https://www.friedhoefewien.at/gemeinsam-sorgsam


Quelle: Stadt Wien



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