Steiermark: Internetnutzung - Wie suchtgefährdet sind die steirischen Jugendlichen und Erwachsenen?

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Präsentierten heute Vormittag gemeinsam die Studie: Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark, Hannes Schwarz, SPÖ-Klubobmann, Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß undStudienautor Thomas Lederer-Hutsteiner von x-sample Sozialforschung (v.l.) 
Foto: Land Steiermark/Binder
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Im Medienzentrum wurde die neue Studie zur Suchgefährdung bei der Internetnutzung in der Steiermark präsentiert. 
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11 Mär 08:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Umfrangreiche Studie liefert erstmals konkrete Zahlen

Graz (10. März 2023).- Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken und bietet viele Vorteile, aber auch Gefahren, denn die Grenzen zwischen „zeitgemäßer Nutzung" und Suchtgefährdung sind fließend. Erstmals liefert die umfangreiche Studie „Prävalenzschätzung und Strategieentwicklung zur suchtassoziierten Internetnutzung in der Steiermark" konkrete Zahlen für die Steiermark und zeigt auf, wie suchtgefährdet Schülerinnen und Schüler und Erwachsene sind. Heute Vormittag (10.03.) präsentierte Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß im Medienzentrum Steiermark gemeinsam mit SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz, Gesundheitsfonds-Geschäftsführer Michael Koren und Studienautor Thomas Lederer-Hutsteiner von x-sample Sozialforschung eine umfangreiche Studie zu dem Thema.

„Es ist bei Kindern und Jugendlichen, die im Gegensatz zu unserer Generation mit dem Internetkonsum aufwachsen, essentiell, diese über potentielle Gefahren zu informieren und vor allem zu schützen. Wir arbeiten aber auch laufend daran, die Gesundheitsversorgung der modernen Gesellschaft weiterzuentwickeln. Die Digitalisierung ist zunehmend in unserem Alltag präsent und ermöglicht große Potenziale, wie etwa die Telemedizin, die wir auch nutzen", sagt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß.

„Die Chancen und Möglichkeiten des Internets sind fast grenzenlos, doch auch die damit verbundenen Risiken, speziell für Kinder und Jugendliche, sind nicht zu unterschätzen. Wir haben daher als erstes Bundesland Österreichs eine umfassende Studie zur suchtgefährdeten Internetnutzung beauftragt, um eine fundierte Datenbasis für weitere Maßnahmen zu erhalten", erklärt SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz.

„Die Suchthilfeeinrichtungen der Steiermark werden vom Gesundheitsfonds Steiermark koordiniert und sind die erste Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige. Bereits jetzt gibt es Angebote zur Verbesserung der Medienkompetenz und einer gesunden Internetnutzung. Basierend auf den Studienergebnissen werden wir diese Angebote nun gezielt ausbauen und etablieren dazu ein Expertinnen- und Expertengremium, das einen Aktionsplan ausarbeiten wird", sagt Michael Koren, Geschäftsführer des Gesundheitsfonds Steiermark.

„Um möglichst fundierte Daten zu gewinnen, haben wir einerseits repräsentative Befragungen durchgeführt, aber auch das international anerkannte Screeninginstrument CIUS und Klassifikationsregeln angewendet, um zu erkennen, ob bzw. wie suchtgefährdet die Steirerinnen und Steirer das Internet nutzen. Dies bedeutet keineswegs, dass hier bei allen als suchtgefährdet gescreenten Personen bereits eine Suchterkrankung besteht. Eine solche müsste klinisch diagnostiziert werden", erläutert Thomas Lederer-Hutsteiner vom Grazer Sozialforschungsinstitut x-sample, das die Befragung durchgeführt hat.

Für die Studie wurden im Jahr 2022 rund 3.000 steirische Schülerinnen und Schüler ab der siebten Schulstufe und rund 800 steirische Erwachsene befragt. Zentrale Ergebnisse der repräsentativen Erhebungen:

Bei 32 Prozent der Schülerinnen und Schüler zeigen sich anwendungsübergreifend (Soziale Netzwerke, Spiele etc.) Suchtsymptome, die darauf hinweisen, dass sie suchtgefährdet sind („Prävalenz"). Signifikant höhere Prävalenzen zeigen sich bei schlechterer psychischer Gesamtkonstitution, stärkerer Neigung zur Langeweile, Angstproblematik, Schlafbeschwerden und höheren Tages- und Nachtnutzungsdauern.59 Prozent der Jugendlichen nutzen ihr Smartphone auch nach Mitternacht (an zumindest einem von fünf Abenden, denen ein Schultag folgt). Bei 18 Prozent zeigen sich klinisch relevante Schlafprobleme.Bei neun Prozent der Erwachsenen zeigen sich anwendungsübergreifend Suchtsymptome, die darauf hinweisen, dass sie suchtgefährdet sind. Signifikant höhere Prävalenzen zeigen sich bei jüngeren Personen, Personen, bei denen Soziale Medien die dominante Internetanwendung darstellen, stärkerer Neigung zur Langeweile und höheren Nutzungsdauern.


Quelle: Land Steiermark



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