Steiermark: Internationale Zusammenarbeit - Europalandesrat Drexler empfing sächsischen Staatsminister Schmidt in der Steiermark

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StM Thomas Schmidt, Prof. Helmut List, LR Christopher Drexler (v.l.) bei AVL List in Graz. 
Foto: Land Steiermark
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Christopher Drexler und Thomas Schmidt im Gespräch mit Helmut List. 
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LAbg. Andreas Kinsky, LR Drexler und Minister Schmidt bei der Betriebsbesichtigung bei Rosendahl Nextrom in Pischelsdorf. 
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Minister Schmidt und LR Drexler im Gespräch mit IV-Präsident Georg Knill bei der Betriebsbesichtigung bei Rosendahl Nextrom (Knill Gruppe) in Pischelsdorf. 
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von links: LR Christopher Drexler, UMJ-GF Alexia Getzinger, Minister Thomas Schmidt und UMJ-GF Wolfgang Muchitsch vor dem Kunsthaus in Graz. 
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LR Drexler, LR Eibinger-Miedl und Staatminister Schmidt (v.l.) trafen sich im Grazer Landhaus zu politischen Gesprächen. 
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23 Mai 21:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Innovationen, Automotive, Holzbau und Kulturhauptstadt als wichtigste Themen.

Graz, am 21. Mai 2022.- Der Staatsminister für Regionalentwicklung des deutschen Bundeslandes Sachsen, Thomas Schmidt, war auf Einladung von Europalandesrat Christopher Drexler in der Steiermark zu Gast. Staatsminister Schmidt und Landesrat Drexler sind ordentliche Mitglieder im Europäischen Ausschuss der Regionen (AdR) und arbeiten dort vor allem in der Automotive Intergroup (dem Zusammenschluss der Automobilregionen Europas) zusammen, deren Präsident Landesrat Drexler ist. Im September letzten Jahres war der steirische Europalandesrat bei Staatsminister Schmidt in Dresden zu Gast. Die beiden Landespolitiker haben die Zusammenarbeit der Bundesländer Steiermark und Sachsen über die letzten Monate vertieft und wollen weitere Kooperationen forcieren. Der Steiermark-Besuch stand unter dem Themen-Dreiklang Innovationen, Automotive und Holzbau. Auch die Vorbereitungen auf die Kulturhauptstadt Europas, die derzeit in der Steiermark und in Sachsen getroffen werden, wurden erörtert.

Betriebsbesuche und Vorzeigeprojekte der Automobilindustrie und des HolzsektorsDie sächsische Delegation umfasste hochkarätige Vertreter aus dem Automobilsektor (wie etwa des „Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen“) und dem Holzbausektor (wie etwa die „Holzbau Kompetenz Sachsen GmbH“). Gemeinsam mit Drexler und Schmidt fanden Vernetzungstreffen für die steirischen und sächsischen Wirtschaftszweige statt, wie etwa Termine mit dem steirischen Auto- und dem Holzbaucluster sowie Unternehmensbesuche, bei denen steirische Innovationen und Produkte vorgestellt wurden.

Besucht wurde die Firma AVL List, wo Professor Helmut List persönlich die Aktivitäten im Bereich der Elektromobilität vorstellte und bei einer Führung Einblicke in das Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologiezentrum sowie das Battery Innovation Center gegeben wurden.

Bei Rosendahl Nextrom in Pischelsdorf wurde im Beisein des Präsidenten der Industriellenvereinigung, Georg Knill – das Unternehmen gehört zur Knill Gruppe – die weltweit führende Herstellung von Batterie-, Kabel- und Draht- sowie Glasfaserproduktionssystemen vorgestellt.

Eine Präsentation des Unternehmens und ein Rundgang durch die Fertigung bei Magna Steyr in Graz rundete die Besichtigungen im Bereich der Automobilindustrie ab.

Auf dem Holzsektor wurde der sächsischen Delegation die holz.bau forschungs gmbH der Technischen Universität Graz – ein Bindeglied zwischen universitärer Grundlagenforschung und umsetzungsorientierter innovativer Holzwirtschaft – präsentiert. Außerdem wurden Vorzeigprojekte des nachhaltigen Holzbaus wie die BVAEB-Gesundheitseinrichtung Josefhof in Graz-Mariatrost besichtigt und das Projekt „Q7“ in Reininghaus, das ökologisches Wohnen ermöglicht, vorgestellt.

Umbruch im Automobilsektor gemeinsam bewältigenDie Steiermark und Sachsen stehen als Automobilregionen vor ähnlichen Herausforderungen. Die grüne Transformation der Mobilität sorgt für einen Umbruch in der Automobilindustrie, der Herausforderungen und Unsicherheiten, aber auch eine Vielzahl an Chancen mit sich bringt. Durch die Vernetzung der Automobilregionen Europas, an deren Spitze Christopher Drexler steht, und durch den engen Austausch zwischen der Steiermark und Sachsen, will man sich gegenseitig unterstützen und insbesondere Erfahrungen rund um den laufenden Technologiewandel und die Entwicklung und Umsetzung von Innovationen teilen. Dazu fanden politische Gespräche im Grazer Landhaus zwischen Drexler und Schmidt mit Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl statt.

Dabei stand unter anderem ein aktuell laufendes Gesetzgebungsverfahren auf Europäischer Ebene im Fokus, das auf eine Verschärfung der CO2-Emissionsnormen für neue Personenkraftwagen abzielt, um die ehrgeizigen Klimazielen der Union zu erreichen, im Fokus. Man war sich darin einig, die grundsätzliche Zielsetzung der größtmöglichen Reduktion von CO2-Emissionen vollinhaltlich zu teilen, ist allerdings skeptisch, was eine darin enthaltene Verengung auf ausschließlich batterieelektrische Antriebsformen angeht. Für die Steiermark und Sachsen ist es wichtig, Technologieoffenheit zu leben und sich nicht vor Innovationen zu verschließen.

Für Europalandesrat Christopher Drexler, der in seiner Funktion als Präsident der Automotive Intergroup des Ausschusses der Regionen der Europäischen Union zu politischen Meinungsbildungs- und Expertenrunden wie dem ‚Green Transformation Summit‘ sowie zur Konferenz ‚Fuelling climate change‘ eingeladen und dort unter anderem mit Staatsminister Schmidt über die Zukunft der europäischen Automobilindustrie diskutiert hat, sind Forschung und Entwicklung der Schlüssel zum Erfolg: „Für uns traditionelle Automobilregionen in Europa ist es entscheidend, unsere reichhaltigen Erfahrungen zu teilen und gemeinsam an einem Strang zu ziehen, um den Prozess der ‚grünen Transformation‘ gestalten zu können. Durch den engen Austausch zwischen Sachsen und der Steiermark innerhalb der Automotive Intergroup, aber auch weit darüber hinaus, können wir mit starker Stimme auf europäischer wie auch auf nationalstaatlicher Ebene auftreten. Unser gemeinsames Ziel ist es, die europäische Position im Bereich von Mobilität, Innovation, Forschung und Entwicklung zu sichern und auszubauen.“ Er fügt hinzu: „Ich danke Staatsminister Thomas Schmidt für seinen Besuch in der Steiermark und freue mich über unseren engen Austausch, der sowohl unser Bundesland als auch Sachsen weiter nach vorne bringt.“

Staatsminister Thomas Schmidt: „In einer sich rasant wandelnden Zeit sind gute Verbindungen zu verlässlichen Partnern und ein freundschaftlicher Austausch noch wichtiger. Die Steiermark steht vor ähnlichen Herausforderungen wie Sachsen. Beim Automobilbau besteht schon eine enge Zusammenarbeit, die wir weiter ausbauen werden. Was den Holzbau angeht, so konnten wir spannende Einblicke gewinnen, die uns helfen werden, mit dem Holzbau in Sachsen die nächsten Schritte zu gehen. Auch hier werden wir die Kooperation vertiefen. Die Gespräche auf europäischer Ebene, aber auch hier vor Ort, waren und sind sehr erkenntnisreich. Sie stärken unser sächsisch-steirisches Netzwerk, aber – und das ist mir persönlich sehr wichtig – sie stärken auch unser europäisches Haus, in dem wir gemeinsam alle Regionen nach vorne bringen. Diese Kooperationen und transnationalen Kanäle sind die Adern der europäischen Demokratie und Innovationskraft. Für die herzliche Gastfreundschaft von Landesrat Drexler bedanke ich mich.“

Kulturhauptstadt Bad Ischl-Salzkammergut 2024 übergibt an Chemnitz 2025Landesrat Drexler und Staatsminister Schmidt haben sich bereits beim Besuch der steirischen Delegation im September des Vorjahres über die Vorbereitungen zur Kulturhauptstadt Europas 2024 ausgetauscht, die mit starker steirischer Beteiligung in der Region Bad Ischl-Salzkammergut stattfinden wird. Das Salzkammergut übergibt den Titel im Jahr 2025 an die sächsische Stadt Chemnitz. Daher waren auch die Vorarbeiten für die Kulturhauptstätdte 2024 und 2025 sowie die Erfahrungen aus Graz 2003 Teil der Gespräche. Ein Besuch im Kunsthaus Graz inklusive einem Rundgang durch die Ausstellung „Amazons of Pop!“ durfte daher nicht fehlen.

Kultur- und Europalandesrat Drexler: „Kunst und Kultur sind wichtige Treiber von Fortschritt und Innovation. 2024 sind vier steirische Gemeinden Teil der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl-Salzkammergut. Auch hier steht der Austausch der Region Salzkammergut mit Europa und der Welt im Fokus. Wie Chemnitz 2025, beschäftigt sich das Salzkammergut intensiv mit der Entwicklung der Region. Und zwar in der Betrachtung der ‚Macht der Tradition‘, der ‚Kraft der Gegenkultur‘, der ‚Auswirkungen des (Hyper-)Tourismus‘ und des ‚Durst auf Rückzug‘. Ich bin gespannt, welche Parallelen, welche gemeinsamen aber auch widersprüchlichen Erkenntnisse die Kulturhauptstädte Europas 2024 und 2025 für Sachsen und die Steiermark hervorbringen werden.“


Quelle: Land Steiermark



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