Salzburg: Interaktiver Mathematikunterricht am BG Nonntal
E-Learning Plattform „Studyly“ bereits bei 8.000 Salzburger Schülerinnen und Schülern im Einsatz
(LK) Am Europa- und Bundesgymnasium Salzburg-Nonntal (BG) kommt eine interaktive Mathematik-App namens „Studyly“ zum Einsatz. Sie ist ein Beispiel dafür, wie digitale Lerntechnologien (EdTech) im Unterricht sinnvoll eingesetzt werden können.
LR Daniela Gutschi war mit Matteo Carmignola (PH Salzburg) und Leon Frischauf (Mathematik-App „Studyly“) am BG Nonntal, um sich vor Ort den Einsatz der App zeigen zu lassen.
Das BG Nonntal ist eine von 500 Schulen in Österreich, an denen im Mathematikunterricht „Studyly“ verwendet wird. Bildungslandesrätin Daniela Gutschi hat sich diese innovative Lernform vor Ort angeschaut. „Ich war in den vergangenen Jahren zum Beispiel in Skandinavien oder auch Südkorea. Dort gehört digitales, interaktives Lernern und teilweise auch Lernen mit künstlicher Intelligenz und Augmented Reality einfach zum Alltag. Sich mit diesen Möglichkeiten vertraut zu machen und davon im Unterricht und später in der Berufswelt zu profitieren, wünsche ich mir auch für unsere Schülerinnen und Schüler. Das BG Nonntal ist hierbei sicherlich ein Vorbild“, fasst Gutschi zusammen.
Mathewissen maßgeschneidert
Robin Roither ist Mathelehrer am BG Nonntal. Er schildert den Einsatz von Studyly an der Schule wie folgt: „In Übungsphasen bekommen Schülerinnen und Schüler je nach Leistungsniveau unterschiedliche Aufgabenstellungen. Das führt zu einer Individualisierung.“ Der Vorteil liegt für ihn darin, dass Rückmeldungen zu Übungen aber auch zu Hausaufgaben unmittelbar nach dem Abschluss kommen. „Zu diesem Zeitpunkt sind die Schüler kognitiv noch mit der Aufgabe verbunden. Je näher die Rückmeldung an die Leistung heranrückt, desto wirksamer ist diese.“
Mehr Zeit für Unterstützung
Laut Roithner wäre es für eine einzelne Lehrperson nicht möglich, zeitgleich diese Rückmeldungen an 25 Schülerinnen und Schüler zu geben. Mit der App bleibt mehr Zeit für die Unterstützung jener Schülerinnen und Schüler, die sie auch wirklich brauchen. Ein weiterer Vorteil dieser EdTech ist für den Mathelehrer: „Schülerinnen und Schüler können auch ohne Nachhilfe mit Unterstützung lernen. Das ist ein großer Vorteil für jene aus bildungsfernen Schichten beziehungsweise sozial benachteiligten Familien.“
Bald österreichische KI in der App
Rund 50.000 Aufgaben, alle inklusive komplett ausgearbeiteter Hinweise und Lösungswege, gibt es in der Mathematik-App „Studyly“, die von Leon Frischauf gegründet wurde. Mit seinem mehrköpfigen Team in Wien baut er die App laufend weiter aus. „Zuletzt haben wir eine eigene KI entwickelt, die weit über die reine Auswertung von Ergebnissen hinausgeht. Sie versteht, wie Schülerinnen und Schüler Aufgaben angehen, erkennt typische Fehlerquellen und kann auf dieser Basis gezielt unterstützen – personalisiert und adaptiv. Eine solche komplette Eigenentwicklung einer KI direkt aus Österreich ist eine komplette Seltenheit“, so Frischauf.
8.000 Salzburger Nutzer
Laut Leon Frischauf nutzen von St. Johann im Pongau über Saalfelden, Seekirchen, Zell am See, Bischofshofen bis hin zur Stadt Salzburg aktuell mehr als 8.000 Schülerinnen und Schüler in Salzburg Studyly aktiv im Unterricht. „Die Dynamik ist beeindruckend. Allein im Vergleich zum vergangenen Schuljahr konnten wir die Zahl verdoppeln“, so Frischauf und betont weiter: „Die Offenheit gegenüber digitalen Lernformaten wächst stetig – nicht zuletzt, weil Lehrkräfte erleben, wie individuell und wirksam digitales Lernen sein kann. Wenn Inhalte genau auf den Lernstand abgestimmt sind, funktioniert auch Binnendifferenzierung: Stärken werden gefördert, Schwächen gezielt aufgearbeitet.“
Lexikon: EdTech
Educational Technology – kurz EdTech – ist der Überbegriff für all jene digitalen Tools und Anwendungen, die das Lernen unterstützen. Von Lehrvideos bis hin zum Training in einer virtuellen Umgebung. (Quelle: EdTech Austria)
Redaktion: Landes-Medienzentrum / LK_250616_21 (bk/sm)
Quelle: Land Salzburg
