Wörth an der Lafnitz: Home-Invasion nach über 14 Jahren endgültig geklärt

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Polizeiauto - Symbolbild
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28 Sep 12:39 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Ein im Jahr 2008 erfolgter Raubüberfall auf einen damals 83-jährigen Mann konnte endgültig geklärt werden. In Zusammenarbeit unterschiedlicher Behörden und Institutionen gelang es Raubermittlern des Landeskriminalamtes Steiermark nun auch den zweiten Haupttäter festzunehmen. Trotz hoher Beweislage ist der Mann nicht geständig.

Am frühen Morgen des 13. Juni 2008 drangen zwei unbekannte Täter in das Wohnhaus eines 83-Jährigen ein. In brutaler Art und Weise knebelten und fesselten die Täter das Opfer, durchsuchten die Räumlichkeiten und flüchteten mit mehreren tausend Euro Bargeld sowie persönlichen Gegenständen. Ihr Opfer ließen die Täter am Tatort gefesselt zurück.


Fluchthelfer und ein Hauptverdächtiger festgenommen
Dank einer aufmerksamen Zeugin (diese notierte sich zum Tatzeitpunkt das Kennzeichen des Fluchtfahrzeuges) gelang es bereits im Jahr 2008 einen Mittäter, dieser fungierte als Fluchtfahrzeuglenker, festzunehmen. Nach über 13 Jahren, am 20. Oktober 2021, konnte einer der Haupttäter, ein damals 45-jähriger Moldawier, festgenommen werden. Rumänische Polizisten nahmen ihn aufgrund eines EU-Haftbefehls am Grenzübergang Albita (RUM) fest. Das Landesgericht Graz verurteile mittlerweile beide Festgenommenen zu rechtskräftigen Haftstrafen. Ein Hauptverdächtiger war seit damals jedoch flüchtig.


Aliasdaten des zweiten Hauptverdächtigen erschwerte internationale Fahndung
In Zusammenarbeit mit moldawischen und rumänischen Polizeibehörden sowie einer österreichischen Verbindungsbeamtin in Rumänien konnte die Identität des zweiten flüchtigen Hauptverdächtigen endgültig geklärt werden. Kurz nach Korrektur der wahren Identität kam es bereits zu einem Fahndungstreffer. So reiste der 48-jährige Moldawier am 22. Mai 2022 über den Flughafen Hamburg aus dem Bundesgebiet Deutschland aus. Grenzpolizisten nahmen ihn aufgrund des aufrechten EU-Haftbefehls fest.


Zur Tat trotz hoher Beweislast nicht geständig
Deutsche Polizeibehörden überstellten den 48-Jährigen am Dienstag, 27. September 2022, nach Österreich. Kriminalisten des Landeskriminalamtes Steiermark übernahmen ihn.
Bei seiner Vernehmung zeigte sich der Mann zur Tat aus dem Jahr 2008 nicht geständig. Die Staatsanwaltschaft Graz ordnete seine Einlieferung in die Justizanstalt Ried im Innkreis an.


Erstmeldung:

Home-Invasion: Fahndungserfolg nach 13 Jahren - Wörth an der Lafnitz, Bezirk Hartberg-Fürstenfeld. – Nach dem brutalen Raub auf einen damals 83-Jährigen im Jahre 2008, fahndete die Polizei nach auf der Flucht befindlichen Tätern. Nun nahmen Polizisten einen Haupttatverdächtigen (45) fest. Er befindet sich in U-Haft.

Am 13. Juni 2008 gegen 07.00 Uhr drangen zwei vorerst unbekannte Täter in das Wohnhaus des damals 83-jährigen Pensionisten ein. Dabei stiegen die Täter über ein aufgebrochenes Fenster in das Haus ein, wo sie vom 83-Jährigen überrascht wurden. In der Folge drückten sie den Pensionisten mit dem Gesicht voran in Bauchlage auf ein Bett und fesselten ihn mit Klebeband an Händen und Füßen. Danach durchsuchten die Täter das Haus nach Wertgegenständen und flüchteten mit mehreren tausend Euro Bargeld sowie aufgefundenen Medaillen und Auszeichnungen. Den geknebelten und leicht verletzten 83-Jährigen ließen die Männer alleine im Haus zurück. Er konnte sich letztlich selbst befreien und Hilfe holen.

Rascher Fahndungserfolg dank aufmerksamer Zeugin

Mit Hilfe eines in Tatortnähe wartenden Komplizen flohen die beiden Täter schließlich nach Wien. Eine aufmerksame Zeugin hatte sich das Kennzeichen des Fluchtfahrzeuges gemerkt und lieferte den entscheidenden Hinweis. Dieser führte Ermittler rasch zur Zulassungsbesitzerin und zum Lenker des Fluchtfahrzeuges. Polizisten nahmen beide über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz fest. Während der Lenker im September 2008 zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt wurde, endete das Verfahren für die Besitzerin des Fahrzeuges mit einem Freispruch.

Fahndung nach Haupttätern blieb aufrecht

Auch einer der beiden Haupttäter, ein damals 32-Jähriger aus der Republik Moldau, war zum Zeitpunkt der zuvor genannten Festnahme in der Wohnung des Fluchthelfers anwesend. Durch einen Sprung aus der im ersten Stock gelegenen Wohnung gelang ihm damals allerdings die Flucht. Seither wurde nach ihm und dem ebenso namentlich bekannten zweiten Haupttäter (beide verwendeten zahlreiche Alias-Identitäten zur Verschleierung ihrer Person) international gefahndet. Mit Erfolg!

Festnahme am Grenzübergang – Täter geständig

Bei der Einreise nach Rumänien am moldawisch-rumänischen Grenzübergang Albita nahmen rumänische Polizisten den heute 45-Jährigen in der Nacht auf 20. Oktober 2021 aufgrund eines EU-Haftbefehls fest. Der Mann wurde nun am Landweg via Rumänien und Ungarn nach Österreich ausgeliefert und befindet sich aktuell in Haft. Bei seiner Einvernahme zeigte sich der 45-Jährige gegenüber Raub-Ermittler des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark umfassend geständig. Er gab jedoch an, dass damals lediglich ein Diebstahl geplant gewesen sei. Er und sein Komplize seien allerdings vom 83-Jährigen überrascht worden, woraufhin sie in Panik gerieten und den Pensionisten fesselten.

Der 45-Jährige wurde über Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert. Die internationale Fahndung nach dem zweiten Haupttäter bleibt nach wie vor aufrecht.

Das damals 83-jährige Opfer ist bereits vor einigen Jahren (unabhängig vom Tatgeschehen) verstorben.


Quelle: LPD Steiermark



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