Innsbruck: Großteil wünscht sich mehr Platz für Fahrräder in Innsbruck

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Die Mehrheit der Befragten gab an, sich mehr Raum für den Fahrradverkehr zu wünschen - auch zu Lasten des motorisierten Verkehrs.
Foto: IKM/Dullnigg
24 Jun 20:13 2021 von Redaktion International Print This Article

IMAD-Studie: Ausbau der Radinfrastruktur auch zu Lasten des motorisierten Verkehrs

Zur Evaluation des Innsbrucker Radmasterplanes und seiner Umsetzung wurden im Auftrag der Stadt Innsbruck im vergangenen Herbst und Winter 2.000 zufällig ausgewählte und repräsentative InnsbruckerInnen zu Mobilitätsthemen interviewt. Der erste Teil des ausführlichen Fragebogens zeigte unter anderem, dass das Fahrrad im Sommer mit 40 Prozent regelmäßigen NutzerInnen das Verkehrsmittel Nummer eins ist. Im zweiten Teil stehen konkrete Maßnahmen, die das Fahrradfahren in Innsbruck unterstützen können, im Fokus. Dabei sprach sich mit 84 Prozent der Befragten eine deutliche Mehrheit für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur aus. Neben 97 Prozent der RadfahrerInnen sind auch fast zwei Drittel der regelmäßigen AutofahrerInnen für den Ausbau.

Platz für alle

Für mehr Fahrradabstellplätze sind 72 Prozent der Befragten, auch findet sich mit 55 Prozent unter den AutofahrerInnen eine Mehrheit. Auf die Frage, ob Fahrradfahranlagen zu Lasten des motorisierten Verkehrs ausgebaut werden sollen, sind 58 Prozent der repräsentativ ausgewählten Befragten in Innsbruck dafür. „Das Fahrrad ist das platzsparendste, umweltfreundlichste und gesündeste Verkehrsmittel. Wer vom Auto aufs Fahrrad umsteigt, leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstoßes“, betont Mobilitätsstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl und führt weiter aus: „Die Ergebnisse der Umfrage sind ein Beleg dafür, dass das gegeneinander Ausspielen von Verkehrsteilnehmenden unsinnig ist. Die große Mehrheit der Innsbrucker Bevölkerung ist unabhängig von der eigenen Verkehrsmittelwahl für den Ausbau der Radinfrastruktur.“

Unsicherheitsfaktoren

Eines der zentralen Ziele des „Masterplan Radverkehr 2030“ ist die Arbeit am Sicherheitsgefühl der RadfahrerInnen. Hier sehen die Betroffenen selbst großen Bedarf: Auf einer Skala von eins für sehr unsicher bis zehn für sehr sicher liegt das durchschnittliche Sicherheitsgefühl bei 5,4 Prozent. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der RadlerInnen nennt einen Wert zwischen eins und vier. Die größten Unsicherheitsfaktoren sind ein nicht durchgängiges Radwegenetz, das von 33 Prozent der Befragten genannt wird, rücksichtslose PKW-FahrerInnen wird von 23 Prozent angegeben und zu schmale Radstreifen von 21 Prozent. Innsbruck wird trotzdem als eher fahrradfreundliche Stadt wahrgenommen. Hier ergibt sich der Wert sechs auf der Skala von eins bis zehn.

Mitspracherecht und Evaluierung

Die Studie zeigt, dass die Befragten selbst viele Verbesserungsvorschläge haben: Am dringendsten wird in der Umfrage von 48 Prozent der Ausbau des Radwegenetzes gefordert. 23 Prozent wollen mehr abgegrenzte Radwege. „Der Radmasterplan wurde partizipativ mit Veranstaltungen vorbereitet und die Umfrage dazu bestätigt, dass wir an den richtigen Maßnahmen arbeiten“, hebt Stadträtin Schwarzl hervor. Künftig ist geplant, die Umfrage in regelmäßigen Abständen zu wiederholen. Sie soll auch als Überprüfung dienen, ob sich Sicherheitsgefühl und Radinfrastruktur verbessern und der Radmasterplan damit erfolgreich ist.


Quelle: Stadt Innsbruck



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