Spielberg: Grenzmanagement Spielfeld - Rückbaumaßnahmen beginnen

Slide background
Polizeiauto - Symbolbild
© Creativan, shutterstock.com
01 Sep 18:10 2025 von Redaktion Salzburg Print This Article

Zehn Jahre nach den außergewöhnlichen Fluchtbewegungen wird das Grenzmanagement im südsteirischen Spielfeld rückgebaut. Grund dafür ist, dass die illegale Migration gegen Null gedrängt werden konnte. Die Polizei bleibt weiterhin voll einsatzfähig.

Mit 1. September 2025 startet die Landespolizeidirektion Steiermark im Auftrag des Innenministeriums den teilweisen Rückbau des Grenzmanagements in Spielfeld. Betroffen ist vor allem das als "Zeltstadt" bekannte Areal im Bereich des Grenzüberganges zu Slowenien zwischen der A9 und der B67. Abgebaut werden vier der insgesamt fünf Großzelte samt dazugehöriger Elektro- und Wasserinstallationen. Erste Firmen haben am heutigen Montag mit den Abbauarbeiten der Installationen begonnen. Die Zelte selbst werden erst in den kommenden Wochen abgebaut.

Infrastruktur für grenzpolizeiliche Schwerpunktmaßnahmen

Nicht betroffen von den Rückbaumaßnahmen ist die dreigeschossige Container-Dienststelle der Polizeiinspektion Spielfeld-FGP. Von dieser sogenannten "Expo" aus werden auch künftig operative Arbeiten der Fremden- und Grenzpolizei bzw. gezielte Schwerpunktkontrollen – beispielsweise gemeinsam mit Slowenien – geplant und durchgeführt. Auch das am nächsten der slowenischen Grenze befindliche Zelt samt Registrierstraße bleibt erhalten. Zudem ist eine Wiederherstellung der aktuellen Infrastruktur binnen weniger Tage gewährleistet.

2015/2016: Ein Rückblick

Das Grenzmanagement in Spielfeld wurde Anfang 2016 auf einer Fläche von rund 2,5 Hektar als Reaktion auf die außergewöhnlichen Migrationsbewegungen des Jahres 2015 errichtet. Damals passierten nach Angaben des Innenministeriums rund 800.000 Menschen teils unregistriert Österreich. Groben Schätzungen zufolge dürften etwa 240.000 davon durch die Steiermark bzw. über Spielfeld eingereist sein. Die meisten davon stellten keinen Asylantrag in Österreich und wollten vor allem nach Deutschland weiterreisen. Diese Phase war für Polizei, Behörden, Einsatzorganisationen und auch die gesamte Gesellschaft eine enorme Herausforderung.

Erfolgreicher Kampf gegen Schleppermafia

In den vergangenen Jahren hat sich die Migrationslage merklich entspannt. Während 2015 rund 88.000 Asylanträge in Österreich gestellt wurden, waren es im ersten Halbjahr 2025 lediglich rund 15.000. Dieser Rückgang ist das Ergebnis zahlreicher Maßnahmen, darunter verstärkte Kontrollen der steirischen Polizei, die Einrichtung eigener Fremden- und Grenzpolizeilicher Abteilungen (FGA) in den Landespolizeidirektionen sowie enge nationale und internationale Kooperationen – etwa Grenzkontrollen, Video- und Drohnenüberwachung oder FRONTEX-Einsätze. Aber auch das österreichische Schengenveto zur Erweiterung um Rumänien und Bulgarien hat laut Analysen des Innenministeriums eine Veränderung gebracht: So wurde etwa der Schutz der bulgarisch-türkischen Außengrenze sowohl personell, als auch technisch massiv verstärkt. Dies führte zu einer Steigerung des Preises für eine Schleppung von 1.000 Euro auf mehr als 9.000 Euro – ein Preis, der nur mehr für wenige leistbar ist.

Der erfolgreiche Kampf gegen die Schleppermafia macht den nunmehrigen Teil-Rückbau der Infrastruktur im Grenzmanagement möglich. Die intensive Kontrolltätigkeit der Polizei bleibt weiterhin aufrecht.


Quelle: LPD Steiermark



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg