Wien: Energieunterstützungsmaßnahme für private elementare Bildungseinrichtungen sowie neue Leitung für die MA10 vorgestellt

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Wien

23 Dez 09:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Weitere wichtige Neuerungen sollen im Jänner-Gemeinderatsausschuss beschlossen werden

Im Rahmen eines Mediengesprächs stellte heute Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr diverse Neuerungen für die Wiener Kindergärten vor. Gleichzeitig wurde die neue Leitung der MA10 Stadt Wien Kindergärten, Karin Broukal präsentiert.

Die Wiener Kindergärten sehen sich vielfältigen Herausforderungen gegenüber: Personalmangel, hohe Energiekosten und die Integration aus der Ukraine geflüchteter Kinder sind allgegenwärtige Themen.


Sonderfinanzierung Teuerung als „Energieunterstützungsmaßnahme“


Aufgrund der aufeinanderfolgenden Krisen ist die finanzielle Situation für Trägerorganisationen von elementaren Bildungsplätzen wie auch in anderen Branchen sehr angespannt. Eine Möglichkeit, hier auch von Seiten der Stadt eine Unterstützung für elementare Bildungseinrichtungen im Sinne einer Energieunterstützungsmaßnahme anzubieten, ist aktuell in Vorbereitung und soll im Jänner GR verabschiedet werden.


In Anlehnung an den Wiener Energiebonus ´22 bzw. die Wiener Energiekostenpauschale soll ein einmaliger Betrag von EUR 200.- für jeden, den entsprechenden geltenden Gesetzen bewilligten sowie durch die Stadt Wien – Kindergärten geförderten elementaren Bildungsplatz ausbezahlt werden.


Die Basis für die Auszahlung sind die von der Stadt Wien – Kinder- und Jugendhilfe bescheidenen und die von der Stadt Wien – Kindergärten geförderten Bildungs- und Betreuungsplätze.


Die Anweisung der maximal EUR 200,00 für jeden, den entsprechenden und geltenden Gesetzen bewilligten sowie förderwürdigen Platz erfolgt ohne Förderantrag, direkt auf das bei der Stadt Wien – Kindergärten bekannt gegebene Konto.

Das Ziel ist die Sicherstellung von liquiden Mitteln für die privaten elementaren Bildungsplätze die den größten Teil der elementarpädagogischen Infrastruktur in Wien stellen, um die langfristige Aufrechterhaltung des ausreichenden Angebotes an Plätzen weiterhin zur Verfügung stellen zu können. Allen Anbieter*innen, die zum Auszahlungszeitpunkt Vertragspartner*in der Stadt Wien – Kindergärten waren, Förderungen erhalten und zum Zeitpunkt der Förderauszahlung aktiv Bildungs- und Betreuungsplätze anbieten, soll die zusätzliche finanzielle Unterstützung ausbezahlt werden. Das sind rund EUR 14.000.000 die von der Stadt zur Verfügung gestellt werden können, um die Betreuungsplätze weiterhin sicher stellen zu können.

Dazu Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr: „Die Energieunterstützungsmaßnahme für private elementare Bildungsplätze im Gesamtvolumen von 14 Millionen € ist eine Investition der Stadt Wien, die sicherstellt, dass auch die privaten elementarpädagogischen Einrichtungen in Zeiten stark gestiegener Energiekosten ihrem Bildungsauftrag weiterhin gut nachkommen können!“

Neue Förderrichtlinie Anstoßfinanzierung ermöglicht auch Förderung heilpädagogischer Gruppen

Die Förderungen im Zusammenhang mit der Schaffung von neuen elementaren Bildungsplätzen ("Anstoßfinanzierung") wurden überarbeitet und sollen im Gemeinderat im Jänner verabschiedet werden.

Durch den kontinuierlichen Ausbau, unter anderem mittels Anstoßfinanzierung, soll die ausgewogene und flächendeckende Versorgung für alle Wiener Kinder weiter gesichert werden. Wien ist Vorreiter und hat das Barcelona-Ziel in allen Altersgruppen bereits erreicht und überschritten. Im Versorgungsgrad in den einzelnen Bezirken bestehen allerdings noch Unterschiede. Neu ist nun vor allem, dass auch der Ausbau von privaten elementaren bildungsplätzen für Kinder mit besonderen Bedürfnissen fokussiert werden soll.

Mit der neuen Förderrichtlinie für die Anstoßfinanzierung können nun heilpädagogische Gruppen für Kinder mit Behinderungen unabhängig vom definierten Zielgebiet für „Regelgruppen“ anstoßfinanziert werden, um auch hier schrittweise dem steigenden Bedarf in Wien zu begegnen.

Kontingenterweiterung zur Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen in heilpädagogischen Gruppen als wichtige Maßnahme für Betroffene

Damit ein möglichst beitragsfreies Angebot an Plätzen auch im heilpädagogischen Bereich geschaffen werden kann ist eine Kontingenterhöhung der derzeit förderbaren Plätze im heilpädagogischen Bereich von 54 auf 82 vorgesehen. Diese soll ebenfalls im Jänner-Gemeinderat beschlossen werden.

Seit der Einführung des beitragsfreien Kindergartens im Jahr 2009 fördert die Stadt Wien – Kindergärten Kinder mit besonderen Bedürfnissen in heilpädagogischen Gruppen in zwei privaten elementaren Bildungseinrichtungen. Der Fördersatz wird unabhängig vom Alter und der Betreuungszeit gewährt. In heilpädagogischen Gruppen werden ausschließlich Kinder mit Behinderungen betreut. Derzeit stellen die zwei Trägerorganisationen, Therapieinstitut Keil GmbH sowie der Verein Karl Schubert Schule für Seelenpflege-bedürftige Kinder und Jugendliche in Wien Plätze für schwer mehrfach behinderte Kinder bis zum Beginn der Schulpflicht in heilpädagogischen Gruppen zur Verfügung und erhalten hierfür für insgesamt 54 Plätze eine mit dem Fonds Soziales Wien co-finanzierte Förderung von je EUR 723,67 pro Kind und Monat. Nun wird in einer Co-finanzierung mit dem Fonds Soziales Wien die Finanzierung zusätzliche 28 heilpädagogische Plätze übernommen, die die beiden Trägerorganisationen ausbauen werden.

Förderung innovativer Projekte zum Erwerb von Bildungskompetenzen für chancenbenachteiligte Kinder

Neu ist auch die Aufstellung eines neuen Förderprogramms im Elementarbereich, das ebenfalls im Jänner Gemeinderat beschlossen werden soll:

Das Ziel hierbei ist die Gewährung von Förderungen zum Zwecke der Umsetzung innovativer Projekte, Maßnahmen oder Vorhaben zum Erwerb von Bildungskompetenzen für einen erfolgreichen Bildungsweg für chancenbenachteiligte Kinder.

Mit einer neuen Förderrichtlinie soll dabei fokussiert eine Investition in die elementare Bildung für Projekte zum Erwerb von Bildungskompetenzen für chancenbenachteiligte Wiener Kinder, bis zum Beginn der Schulpflicht möglich werden. Diese Projekte sollen die Kinder beim Erwerb von Bildungskompetenzen, insbesondere durch Stärkung von Selbst- und Sozialkompetenz, sowie von kognitiven und sprachlichen Fähigkeiten und somit auf eine gelungene Transition in den Schulbereich unterstützen. Vor allem durch die aufeinanderfolgenden Krisen der letzten Jahre haben sich Chancenbenachteiligungen teilweise verstärkt. Viele Kinder waren nur unregelmäßig oder gar nicht im Kindergarten. Mit dieser Projektförderrichtlinie soll ermöglicht werden, dass hier mit Projekten betroffene Kinder zusätzlich unterstützt werden, um sie bestmöglich auf den Übergang und einen gelingenden Start in der Schule vorzubereiten.

Dazu Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr: „Mit den vorliegenden Unterstützungen und Förderungen, die Anfang nächsten Jahres beschlossen werden, beweisen wir, dass uns der elementare Bildungsbereich als erste Bildungseinrichtung im Leben eines Menschen ein echtes Anliegen ist. Die Qualität der Bildung und Betreuung der Wiener Kinder ist uns enorm wichtig und mit dem vorliegenden Maßnahmenpaket wird sich diese weiter verbessern!“

Neue Leiterin der Magistratsabteilung 10 Stadt Wien-Kindergärten, Karin Broukal vorgestellt

Im Rahmen des Mediengesprächs wurde auch die neue Leiterin der Magistratsabteilung 10 Stadt Wien-Kindergärten, Karin Broukal vorgestellt.

Karin Broukal kann auf eine lange und erfolgreiche Laufbahn in der Stadt Wien verweisen.

Während ihres Jus-Studiums arbeitete die gebürtige Wienerin bei dem Verein Helping Hands, bei mehreren Rechtsanwaltskanzleien und als freie Mitarbeiterin beim ORF. Nach Abschluss des Studiums absolvierte Karin Broukal das Rechtspraktikum am OLG Wien, bis sie am 1. September 2008 als rechtskundige Bedienstete ihre Job-Rotation im MBA 12 begann, die sie in weiterer Folge auch zur Wiener Kinder- und Jugendhilfe - MA 11 und Kindergärten - MA 10 führte. In der MA 11 leitete sie zuerst 8 Jahre das Referat „Kindergruppen und Tageseltern“, anschließend fünf Jahre das Referat „Kindertagesbetreuung“, seit Juni 2022 das Referat „Pädagogische Qualitätssicherung“. Nach Ausschreibung und Hearing wird Karin Broukal die Leiterin der MA 10 ab sofort mit 21.12.2022

Vizebürgermeister Wiederkehr begrüßte die Bestellung von Karin Broukal: „Mit Karin Broukal steht der MA 10 zukünftig eine ausgewiesene Expertin für den elementarpädagogischen Bereich vor, die oftmals bewiesen hat, dass sie neben ihrem fachlichen Know-How über weitreichende soziale und rechtliche Kompetenz sowie ausgeprägte Führungsqualitäten verfügt. Ich möchte mich an dieser Stelle auch bei Kurt Burger, der die Abteilung interimistisch geleitet hat und der Organisation erhalten bleibt, außerordentlich für seinen hervorragenden Einsatz in der nicht einfachen Zeit bedanken!“

„Ich freue mich darauf den elementarpädagogischen Bereich in Wien in einer neuen Rolle mit zu gestalten. Das vergangene Jahr war für die rund 8.800 Mitarbeiter*innen der Abteilung ein herausforderndes. Sie alle haben mit großem Engagement und höchster fachlicher Kompetenz dazu beigetragen, dass die Kindergärten und Horte wertvolle Bildungseinrichtungen für die Kinder sind. Dafür möchte ich mich bei allen Teams der Wiener städtischen Kindergärten und Horte, der bafep21, den Sprachförderkräften sowie der Verwaltung bedanken. Ich sehe es als sehr bereichernde Aufgabe diesen verantwortungsvollen Bereich leiten zu dürfen“, so die neue Abteilungsleiterin Karin Broukal abschließend.


Quelle: Stadt Wien



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