Dornbirn: Das versunkene Dorf oder der Preis des Fortschritts

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Das versunkene Dorf oder der Preis des Fortschritts::Nach der Filmaufführung im Cinema Dornbirn diskutierten die Filmemacher Georg Lembergh und Hansjörg Stecher u.a. mit Landesrat Johannes Rauch über die Themen Heimatverlust und die negativen Folgen des sogenannten wirtschaftlichen Fortschritts.
Foto: VLK/Ch.Kees
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Das versunkene Dorf oder der Preis des Fortschritts::Dokumentarfilm „Das versunkene Dorf“
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Das versunkene Dorf oder der Preis des Fortschritts::Dokumentarfilm „Das versunkene Dorf“
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Das versunkene Dorf oder der Preis des Fortschritts::Dokumentarfilm „Das versunkene Dorf“
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24 Nov 22:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Filmpräsentation mit anschließender Diskussion – LR Rauch: Dem wirtschaftlichen Wachstum darf nicht alles geopfert werden

Jeder und Jede kennt ihn, den versunkenen Kirchturm im Reschensee. Seine Geschichte können aber immer weniger Leute erzählen. Der Dokumentarfilm „Das versunkene Dorf“ geht auf Spurensuche und lässt die letzten ZeitzeugInnen zu Wort kommen. Nach der Filmaufführung am Donnerstag (22. November) im Cinema Dornbirn diskutierten die Filmemacher Georg Lembergh und Hansjörg Stecher u.a. mit Landesrat Johannes Rauch über die Themen Heimatverlust und die negativen Folgen des sogenannten wirtschaftlichen Fortschritts.

Im August 1950 versinkt das blühende Südtiroler Dorf Graun mit allen Äckern und Feldern in den Fluten des Reschenstausees. Fast über Nacht werden die Bewohnerinnen und Bewohner von ihren Höfen vertrieben und nur notdürftig abgegolten. Allein in Graun werden etwa 70 Familien vertrieben, über 100 Häuser zerstört und knapp 400 Hektar fruchtbaren Kulturbodens zerstört. „Der Film zeigt eindrücklich, dass Vertreibung Entwurzelung bedeutet und für die Betroffenen immer extrem schmerzhaft ist“, so Rauch.

Heute, fast siebzig Jahre später, ist aus der Handvoll eilig errichteter Häuschen wieder ein kleines Dorf geworden. Trotzdem ist unter den Alten die Trauer um ihre verlorene Heimat immer noch groß, die Wunden heilen nur langsam und der See bleibt für sie ein Fremdkörper. Die Jüngeren, die die Seestauung nur mehr aus Erzählungen kennen, befreien sich mit neuem Selbstbewußtsein aus der lähmenden Umklammerung der Kraftwerksgesellschaft und nutzen das schwierige Erbe für ihre Zwecke – als Abenteuerplatz, Erholungsraum oder Tourismuskapital. „Das versunkene Dorf“ ist ein beobachtender Dokumentarfilm, der auch den spannenden historischen Hintergrund erhellt. „Der Film lehrt uns den sorgsamen Umgang mit unserer Heimat. Und er zeigt uns auch, dass dem wirtschaftlichen Wachstum nicht alles geopfert werden darf“, sagte der Landesrat.


Quelle: Land Vorarlberg



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