Innsbruck: Ausgezeichnete Fotokunst mit Geflüchteten im Fokus

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Stadträtin Elisabeth Mayr (l.), 20er-Chefredakteurin Rebecca Sandbichler (2.v.l.) und Severin Sonnewend vom Kulturverein „Reich für die Insel“ zeigten sich beeindruckt von den Bildern von Fotografin Alisa Martynova (2.v.r.).
Foto: IKM/M. Darmann
21 Dez 19:00 2022 von Redaktion International Print This Article

Ausstellung der Gewinnerin des Innsbrucker Preises für Dokumentarfotografie 2022

Der von der Stadt Innsbruck und der Tiroler Straßenzeitung 20er ausgelobte Foto-Award „Korridor“ ging heuer an die Fotografin Alisa Martynova für ihre Serie „Nowhere Near“. Ihre Arbeiten zum Thema Flucht und Migration sind in einer Ausstellung noch bis 26. Jänner 2023 in der Galerie „Reich für die Insel“ – dem Pavillon vor dem Tiroler Landestheater – zu sehen. Am Dienstagabend, den 20. Dezember 2022, fand die offizielle Eröffnung statt.

„Wir sind sehr stolz, mit der Vergabe des Korridor-Preises eine so herausragende junge Fotokünstlerin in Innsbruck zeigen zu können“, sagt Integrationsstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr. Gerade als zwei Institutionen, die auf Augenhöhe mit geflüchteten Menschen arbeiten, sei es der Integrationsstelle der Stadt Innsbruck und dem 20er wichtig gewesen, eine würdevolle und neuartige Auseinandersetzung mit dem Thema Flucht zu finden. Eine, die der Individualität und den wahren Ressourcen der dargestellten Menschen gerecht wird. „Das ist gelungen: Die Serie ‚Nowhere Near‘ vermittelt emotional eindrücklich, was es für Millionen von Menschen bedeutet, ihre Heimat verlassen zu müssen und in der Fremde ein neues Leben aufzubauen“, betont 20er-Chefredakteurin Rebecca Sandbichler.

Eine Reise von Sternen

Alisa Martynova konnte sich beim Dokumentarfotografie-Award in einem starken Feld aus fast 200 internationalen Einreichungen durchsetzen. Kurz vor Weihnachten, genau in der Zeit, in der vielen Menschen das Thema der Herbergssuche besonders nahe ist, wird ihre preisgekrönte Serie nun ausgestellt.

Martynovas Arbeit überzeugte die hochkarätig besetzte Jury mit ihrer sorgfältig gewählten Symbolik und einer ungewöhnlichen Farbsprache. Die italienisch-russische Fotokünstlerin vergleicht Flucht und Migration von Menschen mit der Reise von Sternen, die aus fusionierenden Galaxien geschleudert werden. Dazu kombiniert sie ihre aufwändig vorbereiteten Porträts mit Landschaftsaufnahmen, die zum Teil von Erzählungen der Geflu?chteten inspiriert sind. „Gerade in der Wechselwirkung der beiden Genres scheint eine Atmosphäre menschlicher Gefu?hle auf, die ‚Nowhere Near’ weniger als Dokumentation der Situation Geflu?chteter, sondern als Spiegel eines inneren Zustands lesbar macht“, so Jury-Mitglied Karen Fromm, Professorin für Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover.

Die Künstlerin

Die Fotografin Alisa Martynova wurde 1994 im russischen Orenburg geboren. Nach ihrem Studium der Philologie im Heimatland machte sie 2019 einen dreijährigen Abschluss in Fotografie an der Fondazione Studio Marangoni in Florenz und assistierte dem Fotograf*innen-Kollektiv Riverboom. Sie lebt und arbeitet in Italien.

Der „Korridor – Innsbrucker Preis für Dokumentarfotografie“ ist nicht die erste Auszeichnung, die Martynova erhalten hat. Sie wurde ebenfalls mit dem World Press Photo Award in der Kategorie „Porträtserie“ ausgezeichnet. Ihre Werke wurden international ausgestellt, „Nowhere Near“ ist nun erstmals auch in Österreich zu sehen.MD

Öffnungszeiten der Ausstellung:
20. Dezember 2022 bis 26. Jänner 2023 (in den Ferien geschlossen)
Mittwoch bis Samstag, 12.00 bis 18.00 Uhr


Quelle: Stadt Innsbruck



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