Salzburg: Ansturm auf heimische Almen

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Anstatt ans Meer geht's auf die Alm Landesrat Josef Schwaiger und Almbauer Rudolf Nussbaumer (Dientalm)
Foto: Land Salzburg/Sabne Baueri
18 Sep 09:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gemeinsame Strategie für konfliktfreies Miteinander in der Natur nach dem Tiroler Vorbild

(LK) Nicht nur auf Grund der Covid-19-Krise gab es einen regelrechten Ansturm auf Salzburgs Almen wie nie zuvor. „Almtourismus wird generell immer attraktiver. Das zeigt klar, dass sich die Almen bei der heimischen und ausländischen Bevölkerung als Erholungsraum stetig steigender Beliebtheit erfreuen“, so Landesrat Josef Schwaiger. „Das ist einerseits sehr erfreulich, führt aber auch zu Interessenkonflikten, die aber gemeinsam lösbar sind“, ist Schwaiger überzeugt.

Viele neue Sportarten machen die Natur für immer mehr Menschen erlebbar. So suchen etwa Berg- und Weitwanderer, Kletterer, Radfahrer mit Mountain- oder E-Bikes, Trailrunner, Paragleiter und noch viele mehr sportliche Betätigung oder Erholung in den Bergen. „Davon profitieren Tourismus, Gastronomie und Handel, aber auch die Alm- und Landwirtschaft. Doch eine stärker werdende Beanspruchung der Natur führt auch zu immer mehr Konflikten.

Lenken statt Ausgrenzen

„Lenken statt Ausgrenzen, lautet hier die Devise“, so Schwaiger. „Denn eine touristische Mehrfachnutzung steigert auch den Bedarf an Lenkung und an gezielten Angeboten wie zum Beispiel ausgezeichnete Trails, Mountainbike-Strecken oder Radwege. Hier braucht es eine gemeinsame Strategie, die von Almbauern, Touristikern, Sporttreibenden sowie deren Kritikern gemeinsam erarbeitet wird“, so Schwaiger, der hier das Land Tirol als Vorreiter sieht. Tirol hat eine eigene Koordinationsstelle für den Interessenausgleich bei Natursportarten eingerichtet.

Klare Regeln beim Verhalten auf der Alm

So brauche es etwa auch klare Regeln, beispielsweise wie man sich auf einer Alm, im Wald oder bei der Begegnung mit Wild- oder Weidetieren verhält, dass Wegsperren zu respektieren oder dass nur ausgewiesene Wanderwege und Strecken zu benutzen sind. Dabei gehe es vor allem darum, die Bedenken der Bauern und Grundbesitzer ernst zu nehmen und alle Partner wie Jägerschaft, Landwirtschaftskammer, Land, Bund, Tourismusverbände, den Waldverband, Alpenverein und Naturfreunde sowie Österreichische Bundesforste, Wirtschaftskammer und natürlich die Sportverbände einzubinden.

Almen sind wertvoller Lebens- und Wirtschaftsraum

Bewirtschaftete Almen sind ein Rückhalt für Bauern und den Tourismus, aber auch ein wichtiger Beitrag zum Ausgleich zwischen Kultur- und Naturlandschaft. „Almwirtschaft wird oftmals im Nebenerwerb, oft aus Idealismus und Verbundenheit zu Natur und Tier betrieben und nicht aus Profit oder wirtschaftlichen Gedanken. Es wird mehr investiert als daraus lukriert werden kann. Nicht nur deshalb gilt es unsere Almbauern bestmöglich zu unterstützen und den Lebensraum Alm zu erhalten“, so Landesrat Schwaiger.


Quelle: Land Salzburg



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