Graz: Angenehmes Klima in der Grazer Synagoge!

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Graz

23 Apr 08:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Auf mehr als 35 Grad kletterten die Temperaturen in den Räumlichkeiten der Synagoge, wenn die Sonne in den Sommermonaten auf die Glasflächen schien. Das schränkte nicht nur die religiöse Nutzung der Jüdischen Gemeinde Graz ein, auch die Durchführung von Veranstaltungen war nahezu unmöglich. Deshalb wurden im April 2019 Expertenteams im Bereich Bauphysik vom Bauherrnvertreter GBG Graz GmbH mit der Durchführung einer Studie zur Verbesserung des Raumklimas in der Grazer Synagoge beauftragt.

Ziel der Studie war es, im Sakral-, Ausstellungs- und Seminarraum durch den Einbau von intelligenten Beschattungs- und wirtschaftlich arbeitenden Klimasystemen eine Temperatursenkung auf maximal 26 Grad zu erreichen. Seit März 2021 sind die auf Basis der Studie ergriffenen Maßnahmen nun abgeschlossen.

Behutsame Weiterentwicklung der Synagoge

Bürgermeister Siegfried Nagl freut sich über die gelungene Sanierung und die Tatsache, dass nun wieder eine ganzjährige Nutzung möglich ist: „Im Zuge der Wiedererrichtung der Synagoge im Jahr 2000 hat sich das jüdische Leben in Graz bemerkenswert entwickelt. Mit dem Abschluss der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen setzen Stadt und Land ein sichtbares Zeichen für die Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde".Finanziert wurden die Maßnahmen von der Stadt Graz und dem Land Steiermark.

„Die Jüdische Gemeinde Graz leistet einen großen Beitrag für die kulturelle Vielfalt und den interreligiösen Diskurs in unserem Land. Für jede Gemeinschaft ist ein gemeinsamer Treffpunkt, ein geistiges Zentrum, von wesentlicher Bedeutung. Als Land Steiermark haben wir deshalb die notwendigen Baumaßnahmen an der Synagoge unterstützt, damit diese auch weiterhin ein belebter Ort des Zusammentreffens sein kann", erklärte dazu Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer.

„Ich freue mich seitens des Landes Steiermark, dass diese behutsame Weiterentwicklung unserer Synagoge in Graz so herausragend gelungen ist - Klimatisierung und Beschattung wurden verbessert, damit wurde die Funktionalität erhöht", zeigte sich auch Landesrat Christopher Drexler erfreut über den Abschluss der Sanierungsmaßnahmen.Stadt Graz.

Planung und Fertigstellung

Im August 2019 wurde mit den Arbeiten zur Klimatisierung begonnen. Durch die Erzeugung eines „Kaltluftsees" im Sakralraum wird nicht das gesamte Raumvolumen gekühlt, sondern nur der Bereich, in dem sich Personen befinden. Die erwärmte Luft steigt nach oben und kann über die Lüftungsöffnung im Dach natürlich entweichen. Im Rahmen der Arbeiten entwarf man auch ein neues Farbkonzept für die Sakralräume.

„Die umfassende Sanierung und Adaptierung dieser Synagoge ist ein bewusstes Bekenntnis von Stadt und Land zur Gegenwart ihrer jüdischen Gemeinde und Fundament für deren Zukunft", betonte Elie Rosen, Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz.

Die architektonische und künstlerische Begleitung des Projektes oblag Architekt Christian Andexer. Im April 2020 begann man termingerecht mit der Planung der Beschattung. In der zweiten Bauphase wurden an den inneren Glasflächen motorbetriebene Beschattungssysteme montiert, die sich je nach Sonnenstand öffnen oder schließen. Der architektonische Entwurf basiert auf den zwölf Hauptfeldern der Kuppel - ein Symbol für die zwölf Völker Israels. Weitere Beschattungsanlagen wurden in den vertikalen Fensterkastenelementen des Versammlungsraumes sowie im Foyer des Obergeschoßes eingebaut.


Quelle: Stadt Graz



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