Österreich: 2nd Cycle testet Wiederverwendung von PV-Modulen und hilft bei kreislauforientiertem Upcycling

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2nd Cycle PV-Testanlage
Foto: 2nd Cycle FlexCo
11 Dez 18:00 2025 von OTS Print This Article

Kreislaufwirtschaft in Aktion: Die Wiederverwendung von Photovoltaikmodulen kann Kosten, Ressourcen und CO?- Emissionen reduzieren

Photovoltaikanlagen haben meist eine Nutzungsdauer von 20 bis 25 Jahren. Für den nachhaltigen Umgang mit den rückgebauten Modulen macht 2nd Cycle ein Angebot zur Wiederverwendung: Das Cleantech-Startup aus Amstetten betreibt die erste vollautomatische Inspektions- und Upcycling-Anlage für Photovoltaikmodule weltweit.

Die Technologie von 2nd Cycle ermöglicht es, ausrangierte Module schnell, effizient und kostengünstig wiederaufzubereiten. Der hochautomatisierte Prozess umfasst Handling, Reinigung und elektrische Tests. Damit können erstmals auch große Mengen kosteneffizient geprüft und für eine Zweitnutzung verfügbar gemacht werden.

Testergebnisse zeigen großes Wiederverwendungspotenzial

Im Rahmen eines aktuellen Projekts hat 2nd Cycle PV-Module überprüft, die 25 Jahre für Wien Energie grünen Ökostrom produziert haben. Das Ergebnis: Der überwiegende Teil erreichte noch etwa 97 % seiner ursprünglichen Leistung. Ein Resultat, das durch aktuelle Studien des Fraunhofer-Instituts gestützt wird. So zeigen Feldmessungen des Fraunhofer ISE, dass die durchschnittliche jährliche Degradation von kristallinen Solarmodulen in Deutschland bei etwa 0,15 % pro Jahr liegt – deutlich geringer als oft von Herstellern prognostizierte Werte.

Das Test-Service von 2nd Cycle unterstützt dabei den Zustand der Module präzise zu erheben und so die Lebensdauer der PV-Module durch eine Zweitnutzung zu verlängern und die Ressourceneffizienz zu steigern.

Interner Reuse und Vermarktung

Wien Energie setzt einen Teil der aufbereiteten Module – gereinigt, geprüft und mit neuen Steckverbindern ausgestattet – in einem eigenen Kreislaufwirtschaftsprojekt wieder ein. Die übrigen Module sollen auf Reuse-Plattformen verkauft werden. Aufgrund der positiven Testergebnisse ergibt sich die Möglichkeit die Module auf einem Second-Hand-Markt als Ersatzteile anzubieten.

Kreislaufwirtschaft in der Photovoltaik

„Das Pilotprojekt zeigt klar: Kreislaufwirtschaft in der Photovoltaik ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern kann auch ökonomisch attraktiv sein“, betont Prüller. „Statt ausgemusterte Module direkt zu recyceln, können Energieversorger und Betreiber von PV-Kraftwerken deren weitere Funktionstüchtigkeit mit modernster Technologie testen lassen und so deren Lebensdauer verlängern, Kosten sparen, Ressourcen schonen und einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten.“


Quelle: OTS



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