Salzburg: Was sind Exulanten?

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Foto: Salzburg / Symbolbild
07 Nov 17:39 2017 von Redaktion Vorarlberg Print This Article

Berthold: Neuer Film macht die Salzburger Protestanten-Vertreibung im Schulunterricht nacherlebbar

(LK) Zur Salzburger Protestantenvertreibung im 18. Jahrhundert gibt es nun einen neuen Film für den Schulunterricht. Heute, Montag, 6. November, fand die Premiere des dokumentarischen Dramas "Salzburgs Exulanten" in Beisein von Landesrätin Martina Berthold im Salzburg Museum in der Stadt Salzburg statt.

"Aus dem früheren Gegeneinander von Katholiken und Protestanten wurde später ein friedliches Nebeneinander. Nach der Entschuldigung von Salzburgs Erzbischof Rohracher bei der Evangelischen Kirche hat sich ein entspanntes, ökumenisches Miteinander entwickelt, wie es zur Zeit der Salzburger Protestantenbewegungen 1731/1732 nicht vorstellbar war. Dieser neue Bildungsfilm zeigt in beeindruckender Weise, wie sich die Menschen evangelischen Glaubens im 18. Jahrhundert in Salzburg fühlten. Wir erleben den bedrückenden Alltag und das Schicksal einer religiösen Minderheit. Dieser wird anhand der Geschichte des zwölfjährigen Bauernsohnes Martin erzählt. So wird ein dunkles Kapitel der Salzburger Geschichte für heutige Schülerinnen und Schüler nacherlebbar", so Landesrätin Berthold bei der Filmpremiere.

20.000 Evangelische mussten das Fürstentum verlassen

Zur Darstellung der Protestantenvertreibung haben die Filmemacher auf die Vermittlungsform eines dokumentarischen Dramas gesetzt. Hauptfigur des Filmes ist der zwölfjährige Bauernsohn Martin Aignerhofer, der 1731 mit seiner Familie im Gasteiner Tal lebte. Im Geheimen war die Familie evangelisch und damit im Fürsterzbistum Salzburg der Verfolgung durch den damaligen Fürsterzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian ausgesetzt. Der Konflikt eskalierte als Firmian im Herbst 1731 den Emigrationserlass verfasste: Alle Nichtkatholiken haben das Fürstentum Salzburg zu verlassen. Die "Angesessenen" innerhalb von drei Monaten, die "Unangesessenen", wie Tagelöhner, Mägde, Bergleute und Handwerker innerhalb von acht Tagen. Letztlich mussten bis Juni 1732 mehr als 20.000 Salzburger und Salzburgerinnen das Land verlassen. Martin erlebte dabei Unterdrückung, Gewalt und Vertreibung der Evangelischen aus seiner kindlichen Sicht. Der Film dauert insgesamt 25 Minuten und steht ab der heutigen Premiere allen Salzburger Pflichtschulen zur Verfügung.


Quelle: Land Salzburg



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