Salzburg: Einsatz gegen Gewalt an Frauen gemeinsam weiter stärken

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Foto: LMZ/Neumayr/S.B.
17 Mär 05:00 2018 von Redaktion Salzburg Print This Article

Berthold traf neue Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend, Juliane Bogner-Strauß

"Wir sind uns einig: Der Gewaltschutz für Frauen muss weiter verbessert werden", betonten die neue Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend, Juliane Bogner-Strauß, und Landesrätin Martina Berthold heute nach einem gemeinsamen Arbeitsgespräch.

So sollen Frauen- und Mädchenberatungsstellen nachhaltig abgesichert werden, Frauenhäuser weiter deutlich gestärkt, Übergangs- und Nachfolgewohnungen, die Frauenhäuser zu Spitzenzeiten entlasten, sollen verstärkt eingerichtet werden.

"Es braucht mehr schnell verfügbare Plätze, die Frauen beim Übergang vom Frauenhaus in die Eigenständigkeit helfen", so Bogner-Strauß und Berthold. Ein Salzburger Beispiel dafür ist das neue Caritas-Projekt "Mein Zuhaus" im Salzburger Stadtteil Riedenburg, eine weitere wichtige Maßnahme zur Entlastung der Salzburger Frauenhäuser. Insgesamt zehn Wohnungen sind dort für Frauen und ihre Kinder reserviert.

Gewaltprävention in Schwerpunktbereichen deutlich gestärkt

Um Gewalt noch entschiedener entgegenzuwirken, wurde im Bundesland Salzburg die Gewaltprävention in den vergangenen vier Jahren in vielen Schwerpunktbereichen deutlich gestärkt. Vom Opferschutz bis zur Arbeit mit Tätern reichen die Maßnahmen. Der Salzburger Masterplan "Prävention gegen häusliche Gewalt" umfasst die Schwerpunkte Primärprävention, Hilfesysteme für Betroffene, polizeiliche Interventionen, Zivil- und Strafrecht, Täterarbeit sowie den Ausbau der professionellen Männerberatung.

Ausgebaut wurde so etwa die professionelle Männerberatung. Der Verein Männerwelten bietet professionelle Männerberatung und Gewaltprävention in Salzburg. Neu eingerichtet wurde das Projekt "Heroes". Dabei treten junge Männer mit Migrationshintergrund aktiv gegen Gewalt an Frauen auf. Am Donnerstag, 29. März, werden die ersten Heroes offiziell zertifiziert und dürfen an Schulen und Jugendzentren Heroes-Workshops anbieten. Finanziell stärker ausgestattet wurde zudem die Beratung der Salzburger Frauenberatungsstellen. Die Beratung von Frauen bei Beziehungskonflikten und Kinderbetreuung wurde dabei mit kostenlosen Beratungen für alle Altersgruppen verbessert. Im Bundesland Salzburg stehen die Beratungsstellen von Frau und Arbeit, Kokon, Verein Viele und Lungauer Frauennetzwerk mit Rat und Tat zur Seite. Auch bei der Polizei wurde Personal aufgestockt. Heute sind in allen Salzburger Bezirken Präventionsbeamtinnen und -beamten unterwegs.

Statistik Gewaltschutzzentrum Salzburg

Im vergangenen Jahr 2017 wurden laut Gewaltschutzzentrum Salzburg insgesamt 488 Betretungsverbote ausgesprochen. Das sind um 66 mehr als noch im Jahr zuvor (2016: 422, 2015: 415). Hinter dem Anstieg steht laut Gewaltschutzzentrum zum einen ein schnelleres Eingreifen von Polizei und Gerichten. Zudem führt die öffentliche Diskussion positiverweise dazu, dass Betroffene leichter ihre Unsicherheit überwinden und sich aktiv Unterstützung suchen.


Quelle: Land Salzburg



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