Steiermark: „Morgenstern“-Preis des Landes Steiermark 2023 vergeben

Slide background
Steiermark

08 Okt 07:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Autorin Franziska Füchsl ist der „Morgenstern“ 2023.

Graz (7. Oktober 2023).- Der „Morgenstern“-Preis des Landes Steiermark wird seit 2019 jährlich an Kulturschaffende vergeben, denen es gelungen ist, mit ihrem Werk wesentlichen Widerhall bei Publikum und Kritik in der Steiermark und überregional zu finden. Auf Antrag von Kulturreferent Landeshauptmann Christopher Drexler hat die Steiermärkische Landesregierung den „Morgenstern“-Preis 2023 einstimmig der Autorin Franziska Füchsl zuerkannt. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Landeshauptmann Christopher Drexler gratuliert der Ausgezeichneten: „Mit den Kunst- und Kulturpreisen des Landes Steiermark würdigen wir das umfassende und vielfältige Wirken der Kunstschaffenden in der Steiermark. Wir wollen damit ihre bisherigen Leistungen anerkennen sowie einen Impuls für das weitere künstlerische Wirken setzen. Mit Franziska Füchsl zeichnen wir auch heuer einen aufgehenden Stern am Kulturhimmel mit dem Morgenstern-Preis aus. In ihren Werken erweckt sie die Sprache zum Leben und hat dadurch in der Steiermark und darüber hinaus schon vielfach auf sich aufmerksam gemacht. Ich gratuliere Franziska Füchsl sehr herzlich zur Auszeichnung und bin überzeugt, dass wir damit eine würdige Trägerin für den Morgenstern-Preis des Landes Steiermark gefunden haben.“

Der Preis wird durch Beschluss der Landesregierung auf Basis einer Jury-Empfehlung und in Kooperation mit der „Kleinen Zeitung“ vergeben. Nach eingehender Beratung hat die Jury folgende Begründung für ihre Empfehlung abgegeben:

„Morgenstern“-Preis, Jurybegründung: Franziska Füchsl ist eine Wortkünstlerin, deren charmant-eigenwillige Arbeiten die Grenzen der Sprache, und damit die Grenzen unserer Welt, erweitern – und das auf vielfältige Weise. So schöpft sie in ihrer Prosa und Lyrik nicht nur aus den Dialekten und der Etymologie des Deutschen, sondern auch aus Fremdsprachen, etwa dem Englischen oder Italienischen. Und oft genug führt uns ihre Literatur überhaupt in andere Kunstgattungen. Etwa wenn die Wortlisten des in ihrer „werkstatt ffxl“ bibliophil handgebundenen Langessays über die Einfalt in „Keramikdodln“ übergehen. Oder wenn sich „Haargespinste“ und Schriftzeichen verbinden, wenn aus Zeichen Zeichnungen werden. Oder auch, wenn die Lesung eines Sprechtextes „für artikulatorische Schäumung“ eher einer Theaterperformance ähnelt. Ihr von Hypersensibilität ebenso wie von burleskem Humor gekennzeichnetes Gesamtwerk treibt die rotahorn-Förderpreisträgerin 2020 sowohl solo als auch in Kollektiven wie dem von Peter Waterhouse gegründeten „Versatorium – Verein für Gedichte und Übersetzen“ voran. 2018 veröffentlichte sie bei Edition Mosaik die Miniaturensammlung Rätsel in großer Schrift, 2020 bei Ritter ihr Prosabuchdebüt Tagwan, das von Paul Jandl in der NZZ als „Lichtstrahl, wo die deutschsprachige Literatur sonst gern im Dämmer blossen Erzählens liegt“, bezeichnet wurde. Graz und der Steiermark ist die gebürtige Oberösterreicherin mehrfach verbunden, u. a. über die Literaturzeitschrift manuskripte, wo sie 2016 debütierte, und Auftritte beim Drama Forum von UniT. Zurzeit arbeitet die Absolventin der Kieler Muthesius Kunsthochschule gemeinsam mit der koreanischen Künstlerin Yeongbin Lee (Styria Artist in Residence 2022) an einer multimedialen Theaterperformance, die von einzelnen Momenten des italienischen Pinocchio-Originals ausgehend aufs Ganze zielt. Erste Arbeitsproben, etwa in Wot-da-future, der Literaturdialoge-Anthologie, künden von atemberaubenden Fadenspielen zwischen Puppe, Bub und Buchstabe, zwischen Galgenbaum und lebendigem Holz. Schon jetzt steht fest: Bei Franziska Füchsl erwacht die Marionette Sprache zum Leben. (Andreas Unterweger)

Der „Morgenstern“-Preis des Landes SteiermarkDer „Morgenstern“-Preis – er wurde 2019 in Kooperation mit der „Kleinen Zeitung“ ins Leben gerufen – wird jährlich ungeteilt und in Höhe von 10.000 Euro an Künstlerinnen, Künstler oder Künstlergruppen vergeben, deren Debüt noch nicht lange zurückliegt, denen es gelungen ist, mit ihrem Werk wesentlichen Widerhall bei Publikum und Kritik in der Steiermark und überregional zu finden und deren Arbeit nach Ansicht der Jury eine breitenwirksame Würdigung verdient.

Bisher mit dem „Morgenstern“-Preis ausgezeichnete Kunstschaffende:

2019: Nava Ebrahimi2020: Moritz Weiß „Klezmer Trio“2021: Lisa Reiter2022: Ursula Graber2023: Franziska Füchsl


Quelle: Land Steiermark



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien:
Redaktion Salzburg

Redaktion Tennengau

Weitere Artikel von Redaktion Salzburg