Baustoff Holz im Vormarsch - Seit 1. Juli gilt in OÖ ein neues Baurecht
Die Bestimmungen für den Brandschutz haben sich entscheidend verändert und lassen wesentlich mehr Holzbau als bisher zu
LINZ. Seit dem 1. Juli gelten beim Bauen in Oberösterreich neue Regeln. Die Bestimmungen für den Brandschutz haben sich entscheidend verändert und lassen wesentlich mehr Holzbau als bisher zu.Eine Gleichberechtigung gegenüber etwa Betonbauten soll erwirkt werden, so Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl und Landesrat Max Hiegelsberger. Denn Holz sei nicht nur in puncto Ökologie und Wirtschaftlichkeit herausragend, sondern hat auch durch eine geringere Einsturzgefahr einen enormen Sicherheitsvorteil.
"Durch Erleichterungen im Brandschutz sind wesentliche Impulse für den Holzbau zu erwarten", ist Hiesl überzeugt.
- Holzbauten mit bis zu vier Geschossen über dem Erdboden sind
erlaubt. Im begründeten Ausnahmefall sind auch mehr Geschosse in Holz
möglich.
- Brandabschnittsbildende Wände und Decken von Reihenhäusern können
in Holzbauweise ausgeführt werden. Damit können Reihenhäuser in
Zukunft zur Gänze aus Holz errichtet werden.
- Wände und Decken von freistehenden Einfamilienhäusern mussten
bisher einen Feuerwiderstand von 30 Minuten aufweisen. Diese
Anforderung kann unter bestimmten Voraussetzungen entfallen.
- Holzfassaden sind jetzt bei Gebäuden mit bis zu fünf statt bisher nur
drei Geschossen möglich.
- Bei Gebäuden mit maximal sechs Geschossen können die beiden
obersten mit Decken und Wänden aus Holz sein, bei Gebäuden mit einem
Fluchtniveau bis 22 Meter (Anm.: das sind in der Regel sieben Geschosse)
ist dies ebenfalls für das oberste Geschoss möglich. Diese neue Regelung
erleichtert Aufstockungen von mehrgeschossigen Wohn- und
Bürogebäuden.
- Wenn die Schutzziele nachweislich auf gleichem Niveau eingehalten
werden, sind Abweichungen von den Regelvorgaben möglich.
