Kärnten: Zweite Karawankentunnel-Röhre hat Staatsgrenze erreicht

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Foto: LPD Kärnten/Augstein Medien
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24 Sep 14:00 2021 von Redaktion International Print This Article

LH Kaiser und LR Gruber bei Vortriebsfeier – Tunnelröhre reicht auf österreichischer Seite 4.402 Meter in den Berg

Klagenfurt (LPD). Ein weiterer Meilenstein wurde bei der Errichtung der zweiten Röhre des Karawankentunnels auf der A11 Karawanken Autobahn erreicht. So wurde der österreichische Teil des Vortriebs beim grenzüberschreitenden Tunnelprojekt mit Slowenien abgeschlossen. Man ist also nach exakt 4.402 Metern mitten im Berg an der Staatsgrenze zu Slowenien angekommen. Dort trafen sich heute, Donnerstag, Landeshauptmann Peter Kaiser, Straßenbaulandesrat Martin Gruber sowie Vertreter der ASFINAG, der bauausführenden Firma Swietelsky und der slowenischen Autobahnbetreibergesellschaft DARS. Beim symbolischen Tunneldurchschlag kam die Sprengung vom Band, die Tunnelfortsetzung in Richtung Slowenien wurde von Künstler Raphael Pesentheiner auf den Felsen gesprayt.

Kaiser gratulierte und dankte dem tollen Karawankentunnel-Team auch im Namen seiner Partnerin Ulrike Wehr, die Tunnelpatin ist. Die zweite Tunnelröhre werde diesen Verkehrsknoten sicherer machen und entlasten. „Außerdem ist der Tunnel ein weiterer Schritt aufeinander zu. Früher waren Grenzen etwas Trennendes, heute sind sie etwas Verbindendes“, meinte der Landeshauptmann. Diese Investition schaffe zudem viele Arbeitsplätze in Kärnten, nicht nur jetzt während der Bauzeit, sondern nachhaltig für die kommenden Jahrzehnte.

Gruber hob hervor, wie wichtig Investitionen in Infrastruktur allgemein seien. Auch das Land Kärnten habe während der Pandemie in sein Straßennetz investiert und damit Wertschöpfung und Beschäftigung geschaffen. „Außerdem verbinden Straßen Menschen, Generationen und wie hier dieser Tunnel auch Nationen“, so Gruber. Der Vollausbau des Karawankentunnels werde diesen Bereich außerdem sicherer machen und für weniger Staus im Sommer sorgen. Bezugnehmend auf die Klimakrise hob der Landesrat hervor, dass Infrastrukturinvestitionen auch zukünftig stattfinden müssten: „Wir werden Straßen zur Verbindung der Wirtschafts- und Lebensräume weiterhin brauchen, egal mit welcher Antriebstechnologie wir darauf unterwegs sind.“

ASFINAG-Vorstandsdirektor Hartwig Hufnagl betonte, dass Verkehrssicherheit und Verfügbarkeit für die ASFINAG Priorität haben. Diesen Bereich hier würden 10.000 Verkehrsteilnehmer pro Tag passieren, im Sommer seien es bis zu 30.000 pro Tag. DARS-Vorstandsmitglied Peter Gašperši? gratulierte zur außergewöhnlichen Leistung. Auf slowenischer Seite habe es Einsprüche gegen ausgewählte Bieter gegeben, die Verzögerung wolle man durch beschleunigtes Arbeiten aufholen. 40 Prozent des Vortriebes, das seien 1.500 Meter, seien seit Sommer auch in Slowenien geschafft.

Geschäftsführer Andreas Fromm von der ASFINAG Bau Management GmbH bezeichnet den Karawankentunnel als großes Zeichen des österreichischen Tunnelbaus. Trotz der Herausforderungen durch Covid sei man zwei Monate im Zeitplan voraus. Hier entstehe ein Hightech-Tunnel, der die Verkehrssicherheit erhöhe. Swietelsky-Geschäftsführer Wolfgang Pacher hob die Mineure und Mitarbeiter als Menschen mit handwerklichem Können hervor, auf die man sich immer verlassen könne.

Vor ziemlich genau drei Jahren wurde mit den Arbeiten an der zweiten Röhre beim insgesamt 7,9 Kilometer langen Karawankentunnel begonnen. Die Zeit bis zum Tunneldurchschlag – in Slowenien sorgten Einsprüche gegen die Vergabe an ein türkisches Bauunternehmen für eine Verzögerung von mehr als eineinhalb Jahren – nutzt die ASFINAG, um den Tunnel auf österreichischer Seite bereits für die Ausstattung mit Sicherheitstechnik vorzubereiten. Zusätzlich zu den Innenschalen-Arbeiten bis Ende 2022 werden die Entwässerungen sowie anschließend die Fahrbahn fertiggestellt. Der Tunneldurchschlag soll im Herbst 2023 erfolgen, die Verkehrsfreigabe der Neubauröhre ist voraussichtlich Ende 2025. Im Anschluss wird die dann bereits 34 Jahre alte Bestandsröhre saniert, die Gesamtverkehrsfreigabe ist für Ende 2027/Anfang 2028 vorgesehen. Die ASFINAG investiert in diesen Vollausbau inklusive aller Vorarbeiten in Summe 211 Millionen Euro, der reine Tunnelneubau bedeutet für ASFINAG und DARS eine Gesamtinvestition von 320 Millionen Euro.

Infos unter www.asfinag.at


Quelle: Land Kärnten



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