Wien: Wiener Religionsrat - Bürgermeister Ludwig betont Bedeutung des interreligiösen Dialogs

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Foto: Stadt Wien / Christian Jobst
20 Feb 20:00 2025 von Redaktion Salzburg Print This Article

Gemeinsame Erarbeitung einer „Wiener Grundsatzerklärung“ vereinbart

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig ist heute, Mittwoch, im Rathaus mit Vertreter*innen aller anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften der Stadt sowie der staatlich eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaften zusammengetroffen. Bei der einberufenen Sitzung des Wiener Religionsrates unterstrich Ludwig erneut die Bedeutung des interreligiösen Dialogs und des sozialen Zusammenhalts in Wien.

Bürgermeister Ludwig betonte, dass er sich für ein friedliches Miteinander in der Stadt einsetze und es ihn freue, mit dem Religionsrat ein Gremium zu haben, das den Austausch auf Augenhöhe ermögliche. Besonders in herausfordernden Zeiten sei es, so der Wiener Stadtchef, wichtig, jene Kräfte zu stärken, die den Dialog priorisieren. Wien habe eine lange Tradition als Stadt des Friedens, und die Religionsgemeinschaften leisteten einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt, nicht nur in Wien, sondern in ganz Österreich, sagte Ludwig.

Austausch auf Augenhöhe Der Wiener Bürgermeister nahm auch auf aktuelle sicherheitspolitische Entwicklungen Bezug: Der islamistische Anschlag in Villach von letzter Woche sowie eine Serie ähnlicher Gewalttaten in Deutschland richteten sich gezielt gegen den sozialen Zusammenhalt und versuchten, die Gesellschaft zu spalten. Gleichzeitig gebe es politische Kräfte, sagte Ludwig, die diese Polarisierung bewusst verstärken wollten In diesem Zusammenhang habe Ludwig die Religionsgemeinschaften eingeladen, über die Ursachen solcher Entwicklungen nachzudenken und Lösungen zu diskutieren. Besonders die Verbreitung extremistischer Inhalte in sozialen Medien, etwa durch radikale Prediger, müsse stärker in den Fokus genommen werden, führte Ludwig aus.

Wiener Grundsatzerklärung Bürgermeister Ludwig wies aber auch auf politische Handlungen auf Bundesebene hin. Obwohl die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP gescheitert seien, hätten viele der diskutierten Themen direkte Auswirkungen auf die Religionsgemeinschaften, sagte er. Insbesondere die Abschaffung der steuerlichen Absetzbarkeit von Beiträgen an Kirchen und Religionsgesellschaften oder eine Verschärfung des Islamgesetzes, hätten das Potenzial gehabt, das gute Miteinander auch in Wien zu gefährden. Daher sei es ihm ein Anliegen, gemeinsam mit den Religionsgemeinschaften die möglichen Auswirkungen und Konsequenzen zu analysieren, sagte Ludwig.

Der Religionsrat hat sich heute darauf verständigt, eine „Wiener Grundsatzerklärung“ gemeinsam zu erarbeiten. Darin sollen sich genau jene aktuellen und auch besprochenen Themen und Grundsätze wiederfinden, die den interreligiösen Dialog, das gemeinsame Miteinander und den Austausch auf Augenhöhe ermöglichen und fördern.

Der Wiener Religionsrat Der Wiener Religionsrat berät unmittelbar und persönlich den Wiener Bürgermeister bzw. die Stadt Wien. Die Institution, die mindestens zwei Mal pro Jahr tagt, dient als wichtiger Baustein für das Zusammenleben und soll auch Empfehlungen aussprechen. (Schluss)


Quelle: Stadt Wien



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