Salzburg: Wieder mehr Bauernhöfe im Land

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Wieder mehr Bauernhöfe im Land Salzburg, im Bild: Anna Kreuzer und Sepp Kreuzer am Mitterhub-Hof in Großa
Foto: Land Salzburg/Martin Wautischer
14 Apr 20:00 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Anzahl der Betriebe nimmt zu / Blick auf den Hof von Anna und Sepp Kreuzer / Herkunftszertifikat ermutigt zum Vollerwerb

(LK) Die Zahl der bewirtschafteten Bauernhöfe in Salzburg steigt. Um sieben mehr als 2021 waren es im Vorjahr. Anna und Sepp Kreuzer haben in Großarl den Sprung in die Vollerwerbs-Landwirtschaft geschafft und sind damit sehr erfolgreich. Mit neuen Möglichkeiten bei Produktion und Absatz wagt vor allem die junge Generation diesen Schritt.

Schon zeitig in der Früh ist Anna Kreuzer am Mitterhub-Hof in Großarl in den Verarbeitungsräumen dabei, aus Bio-Schafmilch, Joghurt, Käse und andere Spezialitäten herzustellen. Vor acht Jahren haben sie und ihr Mann Sepp ihre bisherigen Jobs und die Großstadt Wien hinter sich gelassen und sind in die Vollerwerbs-Landwirtschaft eingestiegen. Sie sind in Salzburg nicht allein, die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe steigt hier – entgegen dem Trend in anderen Bundesländern.

Anna Kreuzer und Sepp Kreuzer haben den Sprung in die Vollerwerbs-Landwirtschaft am Mitterhub-Hof in Großarl geschafft. Durchhaltevermögen war dafür gefragt.

Schwaiger: „Vollerwerb ist wieder möglich.“

Die junge Generation wagt den Schritt in die Landwirtschaft immer öfter mit neuen Ideen, besetzt Marktnischen und bietet hochwertige Produkte an. „Es ist dadurch wieder möglich, kleinere Betriebe im Vollerwerb zu bewirtschaften. Und auch viele Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger wagen den Sprung und übernehmen Bauernhöfe. Der Trend zur Regionalität, die sehr gute und praxisbetonte Ausbildung an den Landwirtschaftsschulen sowie das Vertrauen der Konsumenten in das heimische Lebensmittelhandwerk tragen viel dazu bei“, betont Landesrat Josef Schwaiger.

Herkunft ist Trumpf

Mit dem SalzburgerLand Herkunftszertifikat konnte sich in den vergangenen vier Jahren ein Gütesiegel für regionale Lebensmittel etablieren. „Die Konsumentinnen und Konsumenten schätzen verlässliche Qualität aus der Region. Das garantiert das Herkunftszertifikat. Und es gibt Landwirten die Möglichkeit, für einen wachsenden Markt zu produzieren“, so der Landesrat.

Vollerwerb mit Schafmilch

Anna und Sepp Kreuzer haben für die Herstellung und Direktvermarktung von Schafmilchprodukten den kleinen Hof der Eltern von Sepp mit rund 7,5 Hektar in Großarl fit für den Vollerwerb gemacht. „Wir haben die verstärkte Nachfrage gespürt und vor acht Jahren den Umstieg gewagt, auch wenn es am Anfang schwierig war“, so Anna Kreuzer. „Durch neue Absatzmöglichkeiten und die Zusammenarbeit mit heimischen Tourismusbetrieben und dem Handel sind wir jetzt erfolgreich.“

Durchhaltevermögen gefragt

In der ersten Zeit nach dem Wechsel von Wien nach Großarl war Durchhaltevermögen bei den beiden Umsteigern gefragt. „Wir haben bewusst eine Marktnische in der Region gesucht und anfangs waren die Vorbehalte gegen Schafmilchprodukte groß, die Abnehmer wurden dann mit vielen Verkostungen vom Geschmack überzeugt und durch Mundpropaganda ist der Absatz dann aber rasch angestiegen“, so Sepp Kreuzer und seine Frau ergänzt: „Ohne die volle Unterstützung der Schwiegereltern wäre es kaum zu schaffen gewesen. Sie sind von Beginn an hinter unserer Idee gestanden.“

Qualität aus der Region

„Das Herkunftszertifikat ist ein sichtbares Merkmal von Qualität und Regionalität und schafft Vertrauen in unsere Produkte“, sagt Anna Kreuzer. „Zudem tragen wir das Land Salzburg damit auch über die Grenzen hinaus, denn mittlerweile liefern wir jede Woche unser Joghurt nach Wien“, so die Pongauer Schafmilchproduzentin. Laut einer Umfrage der Firma Marktmind im Auftrag des Salzburger Agrarmarketings greifen 91 Prozent der Konsumenten aufgrund ihres Vertrauens in die Qualität und zur Unterstützung heimischer Betriebe zu Produkten aus Salzburg.

Ein Viertel in Frauenhand

Landesweit gibt es 7.595 Bauernhöfe, ein Plus von sieben Betrieben gegenüber dem Vorjahr. Jeder Vierte wird von Frauen geführt, vier Fünftel sind auf Viehhaltung und Milchproduktion spezialisiert, der Rest auf Gemüse- und Gartenbau. Die meisten Betriebe, nämlich 2.030, befinden sich im Flachgau und der Landeshauptstadt, gefolgt vom Pinzgau mit 1.922 und somit dem größten Zuwachs gegenüber 2022, dem Pongau mit 1.788, dem Tennengau mit 1.137 und 718 Bauernhöfen in Salzburgs südlichsten Bezirk, dem Lungau.


Quelle: Land Salzburg



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