Innsbruck: West-Achse setzt mit Sperrstundenvorverlegung strikte Maße

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Ab 25. September 2020 gilt "Sperrstunde 22.00" für Gastronomiebetriebe in Tirol.
Foto: Stadt Innsbruck
23 Sep 10:00 2020 von Redaktion International Print This Article

Gastro-Sperrstunde wird von 1 auf 22 Uhr vorverlegt

(Land Tirol) Gastronomiebetriebe in Tirol müssen ihre Pforten zukünftig statt um 1 bereits um 22 Uhr schließen – diese Regelung tritt mit kommendem Freitag, 25. September 2020, in Kraft. Die Maßnahme erfolgt im Gleichklang mit den Bundesländern Salzburg und Vorarlberg und ist vorerst für drei Wochen befristet: Die Landeshauptleute der West-Achse sind unter Einbeziehung der ExpertInnen übereingekommen, die Sperrstunde aufgrund der steigenden Infektionszahlen – die vielfach auf Infektionsketten in Zusammenhang mit Bar- oder Clubbesuchen bzw. sonstige Feierlichkeiten zurückzuführen sind – vorzuverlegen. LH Günther Platter, LHStvin Ingrid Felipe, Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser und Elmar Rizzoli vom Einsatzstab CORONA informierten heute, Dienstag, im Rahmen eines Pressetermins zu den aktuellen Maßnahmen.

„Die West-Achse trifft im Gleichschritt Regelungen, die durchaus strenge Maßnahmen sind – vor allem für die bereits in der Vergangenheit von der Coronakrise hart getroffene Gastronomie. Dennoch gilt dies auch als Signal: Die befristete Maßnahme ist notwendig, um die Gesundheitslage wieder in den Griff zu bekommen. Über 50 Neuinfektionen pro Tag sind zu viel. Ebenso 107 Coronavirus-Infektionen, die beispielsweise im Zusammenhang mit einem einzigen Nachtlokal in Innsbruck stehen. Wie die Zahlen belegen, kann eine infizierte Person eine massive Infektionskette auslösen. Ich bitte hier auch die Gastronominnen und Gastronomen um Verständnis: In den kommenden drei Wochen geht es darum, die Infektionszahlen wieder zu senken, um in einen guten Herbst und Winter zu starten, welche ohnehin sehr herausfordernd werden“, so LH Platter.

Vorsichtsprinzip – Appelle an Bevölkerung und UnternehmerInnen

Geregelt wird die Vorverlegung der Sperrstunde in Tirol, Vorarlberg und Salzburg über eine Verordnung des Gesundheitsministeriums. Die Vorgehensweise wurde eng mit der Bundesregierung abgestimmt – vonseiten des Bundes wird auch in der künftigen Maßnahmenverordnung vorgesehen, dass die Bundesländer schärfere Maßnahmen treffen können. „Wir müssen aus den Erfahrungen der vergangenen Monate lernen und nach dem Vorsichtsprinzip handeln, noch bevor es zu einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen kommen kann. Unter enger Einbindung des Bundes haben wir uns für diese unangenehme, aber verantwortungsbewusste Maßnahme entschieden“, sagt LHStvin Felipe und appelliert an die Menschen in Tirol: „Auch im privaten Bereich gilt es unbedingt achtsam zu sein, um das Virus einzudämmen und vorausschauend im Sinne aller zu handeln.“ Einen Appell an die UnternehmerInnen richtet Wirtschaftskammerpräsident Walser: „Ich habe mich mit den Wirtschaftskammerpräsidenten der drei Länder abgestimmt: Es müssen Schritte gesetzt werden, auch angesichts drohender Reisewarnungen für Tirol. Die nun getroffenen Maßnahmen sind ein großer Einschnitt, der weh tut. Die Unternehmerinnen und Unternehmer bitte ich dennoch, diese Maßnahmen mitzutragen, um gemeinsam die Infektionszahlen wieder in den Griff zu bekommen – auch im Hinblick auf die bevorstehende Wintersaison; die Bevölkerung bitte ich, gemeinsam achtsam zu sein, damit weitere Maßnahmen vermieden werden können.“

Bereits am vergangenen Wochenende wurden zahlreiche Gastronomiebetriebe in Tirol kontrolliert. „Die Erfahrungen haben gezeigt, dass vor allem mit fortschreitender Zeit die Disziplin der Menschen abnimmt. Aufgrund der derzeitigen Zahlen ist Handlungsbedarf gegeben – aus fachlicher Sicht sind die Maßnahmen gerechtfertigt und notwendig. Wir werden die kommenden drei Wochen genau beobachten und analysieren“, sagt auch Elmar Rizzoli vom Einsatzstab CORONA.


Quelle: Stadt Innsbruck



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