Kärnten: Weniger Drogentote im Corona-Jahr

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Drogen - Symbolbild

11 Jän 16:54 2021 von Redaktion International Print This Article

LHStv.in Prettner: Trotz steigender psychischer Belastungen und eines Anstiegs an Beratungen und Behandlungen verzeichnet Kärnten im Jahr 2020 mit fünf Drogentoten den niedrigsten Wert seit Jahren

Klagenfurt (LPD). „25 im Jahr 2018. 15 im Jahr 2019. Und nun 5 im Jahr 2020. Die Zahl der Drogentoten hat sich im Corona-Jahr deutlich reduziert – und das trotz immenser psychischer Belastungen, die sich sehr wohl in den Beratungsstellen und Ambulanzen bemerkbar gemacht haben“, informiert Gesundheitsreferentin LHStv.in Beate Prettner. Vor allem während des ersten Lockdowns wurden viele Beratungen telefonisch, per Videotelefonie bzw. über andere digitale Kanäle abgehalten. „Bei der Suchtarbeit ist es das Um und Auf, die Betroffenen persönlich zu erreichen – egal, auf welchem Weg.“ Es gehe darum, die Menschen einer Beratung zuzuführen: „Es ist ganz wichtig, die Betroffenen dazu zu bewegen, sich helfen zu lassen. Denn es gibt Hilfe.“ Aktuell verfügt Kärnten über rund 1800 Beratungs- und Therapieplätze.

Wie Prettner betont, werde das Beratungs- und Behandlungsangebot in Kärnten laufend erweitert. „Wir haben auch in der Suchthilfestrategie 2030 eine noch stärkere Regionalisierung festgelegt“, so Prettner. Aktuell weist das Angebot folgende Struktur auf: Für die Region West steht das Drogenambulatorium Villach zur Verfügung; diesem angeschlossen sind die Drogenberatungsstellen Spittal (aufgestockt von 100 auf 120 Plätze) und seit Herbst 2019 die Beratungsstelle Feldkirchen (Start mit 100 Plätzen). Für die Region Ost gibt es das Drogenambulatorium Klagenfurt; diesem angeschlossen sind die Drogenberatungsstellen Völkermarkt und seit Anfang 2020 jene in Wolfsberg (Start mit 100 Plätzen).

„Unser Ziel ist es, das niederschwellige, regionale Angebot sukzessive weiter auszubauen. Mit den beiden neuen Beratungsstellen in Feldkirchen und Wolfsberg und mit der Ausweitung der mobilen Betreuung von Neustart um zusätzliche 200 Stunden tun wir genau das – wir schaffen für Suchterkrankte wohnortnahe Anlaufstellen“, sagt die Gesundheitsreferentin. Und sie betont: „Das Behandlungsangebot ist aber nur ein Aspekt im Kampf gegen Drogensucht: Um tatsächlich erfolgreich zu sein, müssen wir vor allem auch bei der Präventionsarbeit am Ball bleiben. Prävention muss so frühzeitig wie möglich beginnen. Daher werden wir unsere sehr erfolgreichen Lebenskompetenzschulungen in Volksschulen weiterführen und die Ausbildung von Multiplikatoren verstärken.“ Studien würden nämlich belegen: Die Weichen für Sucht werden in den ersten Lebensjahren gelegt.

„Mir liegt auch sehr viel daran, die unterschiedlichen Institutionen noch stärker zu vernetzen: Das machen wir mit dem Kärntner Suchtbeirat. In diesem Gremium, das eben diese unterschiedlichen Institutionen aus den Bereichen Medizin, Suchtprävention, Therapie, Sozialarbeit, Exekutive, Justiz, Bildung, Apothekerkammer, Kinder- und Jugendeinrichtungen etc. widerspiegelt, arbeiten wir sukzessive und intensiv an gemeinsamen Strategien und vernetzten Maßnahmen.“ Denn eines sei klar: Die Herausforderungen im Drogen- und Suchtbereich würden nicht zuletzt durch das Internet immer umfangreicher.


Quelle: Land Kärnten



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