Kärnten: Welt-Aidstag - Aufruf zum „lebensrettenden“ Test

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Amt d. Kärntner Landesregierung - Symbolbild
© LPD Kärnten
01 Dez 04:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

LHStv.in Prettner und Günther Nagele von der aidsHilfe Kärnten appellieren: „Lassen Sie sich testen!“ – Nur wenn man über Infektion Bescheid weiß, kann Therapie starten und können andere Menschen vor Übertragung geschützt werden – Rund 450 Personen in Kärnten HIV-positiv

Klagenfurt (LPD). Erstmals 1988 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufen, wird der 1. Dezember als Welt-Aidstag jedes Jahr unter ein bestimmtes Motto gestellt. Heuer ist der Aufruf der Weltgesundheitsorganisation sehr kämpferisch: End inequalities. End AIDS. End Pandemics (Ein Ende der Ungleichheit, ein Ende für AIDS, ein Ende der Pandemie).

„Dieser eindringliche Appell soll nicht zuletzt alle Menschen dazu aufrufen, sich testen zu lassen. Denn nur wenn man weiß, ob man sich angesteckt hat, kann man aktiv gegen die Erkrankung vorgehen. Damit kann man sein eigenes Leben retten – und andere Menschen vor einer Ansteckung bewahren“, betont Gesundheitsreferentin Beate Prettner im Vorfeld des morgigen Aidstages. Die aidsHilfe Kärnten ermöglicht laufend kostenlose Testprogramme.

„In unserem Programm bilden die unterschiedlichen Testmöglichkeiten auf HIV – Duo-Antikörper/Antigen, PCR und Schnelltestverfahren – immer noch den Schwerpunkt. Im Laufe der vergangenen Jahre haben sich die Testmöglichkeiten auf sexuell übertragbare Erkrankungen wie Syphilis, Tripper, Chlamydien gut etabliert“, informiert Günther Nagele, Leiter der aidsHilfe Kärnten. Er weist darauf hin, dass man zudem ganz besonders auf Prävention setze: „Wir sind ein zuverlässiger Partner der Kärntner Bildungseinrichtungen, wenn es um die Vermittlung wertfreier wissenschaftlich belegter Fakten in der sexuellen Bildung geht.“

„Gerade in Zeiten der Covid-Krise sind Verantwortungsbewusstsein und Engagement für ein solidarisches Miteinander besonders wichtig“, zeigen sich Prettner und Nagele überzeugt. „Noch immer bestehen Stigmatisierungen von Menschen mit HIV - diesen gilt es entgegenzuwirken. Wir müssen uns auch bewusstmachen, dass es tatsächlich jeden treffen kann“, sagt die Gesundheitsreferentin. Aktuell leben rund 450 Menschen mit HIV in Kärnten. „Im laufenden Jahr ist die Zahl der positiv Getesteten um 20 angestiegen – das entspricht dem Schnitt der letzten Jahre“, erklärt Nagele. Die Österreichische AIDS-Gesellschaft geht davon aus, dass es etwa 9.000 bis 10.000 HIV-infizierte Menschen in Österreich gibt. Allerdings würden rund 10 Prozent von ihnen nicht über ihre Infektion Bescheid wissen. Warum? „Weil sie noch nicht getestet wurden und somit auch keine Behandlung erhalten. Und genau hier liegt die doppelte Gefahr: Zum einen laufen diese Menschen Gefahr, dass ihre Infizierung zu spät registriert wird, zum anderen können sie weitere Menschen infizieren“, sagt Prettner.

Die aidsHilfe Kärnten wird gemeinsam mit dem Katholischen Familienwerk am 1. Dezember, 19 Uhr, in die Kreuzberglkirche zu einer Andacht einladen. „Wir wollen der Menschen gedenken, die an HIV/AIDS gestorben sind, und wir wollen der Stigmatisierung von betroffenen Menschen entgegenwirken und für das Thema wachrütteln“, erklärt der Leiter der aidsHilfe. An der Andacht kann online teilgenommen werden: Ein Stream gegen das Vergessen (kath-kirche-kaernten.at); Gedenkstunde am Welt-Aids-Tag (kath-kirche-kaernten.at)



Quelle: Land Kärnten



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