Salzburg: Weiterer Erfolg für Salzburg als Forschungsstandort

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Foto: LMZ/Otto Wieser
04 Nov 19:00 2020 von Redaktion Salzburg Print This Article

Boehringer Ingelheim kooperiert mit Universität Salzburg bei Vesikelforschung

(HP) Lieferservices boomen in Zeiten der Covid-19-Pandemie. Sie können aber nicht nur Pizza ausliefern, sondern – wenn sie klein genug sind – auch Medikamente an die richtige Stelle im Körper bringen. Das nennt man dann Vesikel. Die Salzburger Universität kooperiert in der Vesikelforschung ab sofort mit dem Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim und hat damit einen dicken Fisch an Land gezogen.

„In der Wissenschafts- und Innovationsstrategie für Salzburg sehen wir die Life Sciences als eine von Salzburgs Stärken, die wir weiterentwickeln und sichtbar machen. Die Vesikelforschung ist eine Chance, internationale Exzellenz zu erreichen. Die neue Kooperation unterstreicht, dass unsere Investitionen, unter anderem das EV-TT Zentrum, wirken“, zeigte sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer erfreut.

Internationale Partner stärken Forschungsstandort

Die Vesikelforschung wird unter anderem über das EV-TT des Landes gefördert. EV-TT steht für Extracellular Vesicles – Theralytic Technologies, das sind neue Technologien für den therapeutischen Einsatz von extrazellulären Vesikeln (EV). Die Universität Salzburg kooperiert mit dem Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim und dem Schweizer Startup EvoBiotiX. Dabei geht es um die Weiterentwicklung von natürlichen Molekülen als Transportstoffe für Medikamente.

Mini-Transporteure überwinden Barrieren im Körper

Biologisch inspirierte Wirkstoffe sind Medikamente, die von der Natur optimiert und daher höchst effektiv sind. Da der menschliche Körper ihre Zusammensetzung kennt, werden sie vom Immunsystem toleriert und haben ein geringeres Risiko für Nebenwirkungen. Sie allerdings durch den Körper an die Stelle zu schleusen, an der sie gebraucht werden, ist eine Herausforderung. Dafür könnten künftig als Transporteure sogenannte Vesikel, das sind kleinste Zellteilchen, genutzt werden. Sie sind Boten, die normalerweise mit verschiedenen Aufgaben im Körper unterwegs sind und körpereigene Barrieren wie Zellmembranen überwinden können.

Forscherin leitet Projekt

„Vesikel sind Transporteure, die die Natur dafür geschaffen hat, Zellen präzise in anderen Geweben anzusteuern und dabei körpereigene Barrieren zu überwinden. Das wollen wir hier nutzen”, erklärt Nicole Meisner-Kober, international anerkannte Expertin in der Forschung zu extrazellulären Vesikeln und Professorin für chemische Biologie und biologische Wirkstoffe an der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS). Sie ist außerdem Projektleiterin in dem vom Land Salzburg geförderten EV-TT Zentrums. Das Zentrum hat sich in Partnerschaft zwischen der PLUS und der Paracelsus Medizinischen Universität der Erforschung eines therapeutischen Einsatzes von Vesikeln verschrieben.


Quelle: Land Salzburg



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