Innsbruck: Wege für alle
Foto: ÖBB, Brunner
Die Stadt Innsbruck legt bei der Planung von Infrastrukturprojekten wie der neuen Unterführung am Hauptbahnhof besonderes Augenmerk auf das subjektive Sicherheitsgefühl.
Wenn Wege sicher sind, werden sie genutzt. Diese einfache Wahrheit ist zentral für eine Stadtplanung, die alle Menschen im Blick hat –besonders jene, die sich im öffentlichen Raum oft unsicher fühlen. Der geplante Bau einer neuen Fuß- und Radwegunterführung am Innsbrucker Hauptbahnhof zeigt beispielhaft, wie technische Notwendigkeiten und soziale Verantwortung zusammengehen können.
Mehr als ein Tunnel
Unterführungen gelten oft als Orte, die man möglichst schnell wieder verlässt. Doch genau das soll beim neuen Projekt am Hauptbahnhof anders sein. Breite Wege, hohe Räume, gute Beleuchtung und klare Sichtachsen sollen dafür sorgen, dass sich alle Menschen sicher fühlen – ob frühmorgens, spätabends oder mitten in der Nacht. „Sicherheit entsteht nicht nur durch bauliche Normen, sondern durch das Gefühl, gesehen zu werden. Wenn Wege hell, übersichtlich und belebt sind, stärkt das das Vertrauen in den öffentlichen Raum“, betont Stadträtin Janine Bex, BSc.
Eine Brückenlösung wäre aus technischer Sicht nicht zielführend gewesen. Gesetzliche und bauliche Vorgaben schreiben eine Mindesthöhe von zehn Metern über den Gleisen vor, was eine rund elf Meter hohe Rampe mit vier bis fünf Wendelrunden bedeutet hätte – für Radfahrende, Eltern mit Kinderwagen oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen keine attraktive Verbindung. Die Unterführung hingegen kann im Zuge der Bahnsteigerneuerungen mitgebaut werden und bietet durch die gerade Linienführung eine nutzerfreundliche, barrierefreie und ganzjährig nutzbare Lösung.
Quelle: Stadt Innsbruck
