Vorarlberg: Wasserprojekte der Gemeinden werden ausgezeichnet

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Wasserprojekte der Gemeinden werden ausgezeichnet::Trinkwasserverband Bregenzerwald
Foto: Land Vorarlberg
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Wasserprojekte der Gemeinden werden ausgezeichnet::Spirkenhochmoor Schollenschopf
Foto: Stadt Hohenems
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Wasserprojekte der Gemeinden werden ausgezeichnet::Renaturierung Mühlbach
Foto: Marktgemeinde Rankweil
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Wasserprojekte der Gemeinden werden ausgezeichnet::Projekt Schönenbach
Foto: Marktgemeinde Bezau
20 Mär 16:00 2021 von Redaktion Salzburg Print This Article

Landesrat Christian Gantner gratuliert den Preisträgern des Neptun-Wasser-Gemeindepreises 2021

Bregenz (VLK) – Der Trinkwasserverband Bregenzerwald ist heuer mit seinem „Generationenprojekt für die Sicherung der Wasserversorgung“ Sieger des Neptun-Wasser-Gemeindepreises. Platz 2 geht an die Stadt Hohenems für die Renaturierung des Spirkenhochmoores Schollenschopf, Platz 3 an die Marktgemeinde Rankweil für die Lebensader Mühlbach. Die Marktgemeinde Bezau und der Fischereiverein Bregenzerwald erhalten für das Projekt Renaturierung Schönenbach einen Sonderpreis. Die Auszeichnung anlässlich des Internationalen Tages des Wassers am Montag, 22. März 2021, kann heuer leider nicht im gewohnten feierlichen Rahmen im Landhaus in Bregenz stattfinden. Stattdessen werden die Preise den Preisträgern persönlich überbracht. „Das ändert aber nichts am Wert dieser vorbildlichen wasserwirtschaftlichen Projekte. Sie stehen für den verantwortungsbewussten und sorgsamen Umgang mit dem kostbaren Gut Wasser in Vorarlberg“, betont Landesrat Christian Gantner und gratuliert den Preisträgern sehr herzlich zur Auszeichnung.

Mit dem Weltwassertag unterstreichen die Vereinten Nationen die Bedeutung des Wassers als elementare Grundlage allen Lebens. In Vorarlberg wird der Qualität der Wasserwirtschaft größtes Augenmerk gewidmet, betont Landesrat Gantner: "Bei uns fließt sauberes Wasser aus dem Wasserhahn und Abwässer werden sorgfältig geklärt in den natürlichen Kreislauf zurückgeleitet. Das ist auf dieser Welt alles andere als selbstverständlich. Unsere Wasserwirtschaft arbeitet auf höchstem Niveau."

Dabei setzt das Land Vorarlberg weiter auf die konsequente Umsetzung seiner Wasserwirtschaftsstrategie. „Darin haben wir unsere Ziele und Maßnahmen festgelegt, um die Herausforderungen in der Wasserversorgung und der Gewässerökologie sowie im Hochwasserschutz zu meistern. Der Neptun-Wasser-Gemeindepreis wird alle zwei Jahre vom Land Vorarlberg vergeben. Er trägt dazu bei, die vorbildlichen Projekte der Gemeinden auszuzeichnen und der Öffentlichkeit zu präsentieren", so Landesrat Gantner.

Die Neptun-Auszeichnungen 2021

1. Platz: Trinkwasserverband Bregenzerwald – „Generationenprojekt für die Sicherung der Wasserversorgung“
Die zehn Gemeinden des Bregenzerwaldes – Andelsbuch, Bezau, Egg, Hittisau, Krumbach, Lingenau, Langenegg, Riefensberg, Schwarzenberg und Sibratsgfäll – haben gemeinsam am 5. März 2020 in Egg den neuen Trinkwasserverband Bregenzerwald gegründet. Hintergrund für dieses Generationenprojekt war die Trockenheit des Jahres 2018 und bereits jahrzehntelanges Bemühen zur Absicherung der Wasserversorgung. Der Verband hat die notwendigen Arbeiten zur Errichtung und zum Probebetrieb eines neuen Brunnens in der Parzelle Hohlstein in Schwarzenberg beschlossen. Geologische Erkundigungen des Landes haben ergeben, dass dort ein sehr tiefer Grundwasserkörper vorhanden ist und mindestens 25 Liter/Sekunde Trinkwasser von bester Qualität gewonnen werden können. Als erster Bauabschnitt wird im Jahr 2021 ein großer Brunnen errichtet und die tatsächlich mögliche Wasserentnahme ermittelt.
Der neue Wasserverband wird auf dieser Grundlage in den nächsten Jahren die erforderlichen Verbundleitungen zwischen den Leitungsnetzen der Gemeinden errichten. Damit soll die Wasserversorgung für Generationen gesichert werden.

2. Platz: Stadt Hohenems – „Renaturierung Spirkenhochmoor Schollenschopf“
Wegen seines ökologischen Wertes wurde das Spirkenhochmoor Schollenschopf im Jahr 2000 von der Stadt als örtliches Schutzgebiet ausgewiesen. Das Hochmoor liegt in einer Geländewanne und weist zum Teil eine Torftiefe von sechs Metern auf, der Torf reicht bis in die Spät-Eiszeit zurück. Von der ursprünglichen Moorfläche (ca. 3,5 ha) sind noch etwa 2,5 Hektar gut erhalten. An rund 13 Gräben wurden 87 Stauwände – entspricht etwa 850 m² Holz – mittels „Moorbagger“ eingebaut, um das Wasser im Moor zu halten. Ortsfremde Bäume wurden, um Flurschäden zu vermeiden, per Helikopter abtransportiert. Im Zuge der Renaturierungsarbeiten wurde auch ein frei zugänglicher Besuchersteg angelegt. Der Steg dient auch als Informationsplattform und informiert mit Schildern über das sensible Projekt.

3. Platz: Marktgemeinde Rankweil – „Lebensader Mühlbach“
Die nachhaltige Investition in das Naturjuwel „Lebensader Mühlbach“ ist der Marktgemeinde Rankweil ein besonderes Anliegen. Schon 2012 wurde die Umgebung des Schauwasserkraftwerkes „Keimers Schmitta“ am Mühlbach durch eine naturnahe Bepflanzung aufgewertet. Diese hat sich so entwickelt, dass sich zahlreiche Wildbienen-, Schmetterlings- und Vogelarten ansiedeln konnten. Im Jahr 2014 wurde direkt im Zentrum am Mühlbach ein „Wasserspielplatz“ gestaltet, der das Element Wasser spielerisch erfahr- und erlebbar macht. In den Jahren 2017 und 2019/2020 wurde der Mühlbach in zwei Bauabschnitten auf einer Länge von ca. 200 Meter renaturiert.

Sonderpreis: Marktgemeinde Bezau, Fischereiverein Bregenzerwald – „Projekt Schönenbach“
Regelmäßige Temperaturmessungen der Gewässerbetreuer des Fischereivereins Bregenzerwald haben ergeben, dass die klimabedingt zunehmende Erwärmung des Schönenbaches im Sommer den Lebensraum der Bachforelle gefährdet. Aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung waren entlang des Bachs fast keine schattenspendenden, standorttypischen Randgehölze vorhanden. Gleichzeitig fehlte damit auch wertvoller Lebensraum für zahlreiche Insekten, die zugleich Nahrung für die Fische sind. In Zusammenarbeit des Fischereivereins, derMarktgemeinde Bezau, der Arge Schönenbach als Vertreter der Landwirte wurde eine umfangreiche Bepflanzung umgesetzt. In ca. 1.400 freiwilligen Arbeitsstunden wurden ca. 70 Festmeter an Büschen und Bäumchen verbaut.


Quelle: Land Vorarlberg



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