Innsbruck: Wald wirkt Wunder

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In der städtischen Waldschule wird nicht nur im Rahmen der Woche des Waldes gelehrt und gelernt. Beim Aktionstag „Landschaften voller HaZweiO“, eines österreichweiten Aktionstages der Naturparkschulen und –kindergärten, waren 70 Kinder aus der Volksschule Hötting, der Volksschule Saggen und der Schule am Inn mit dabei.
Foto: M. Freinhofer
07 Jun 18:00 2025 von Redaktion International Print This Article

Innsbruck ist umgeben von Bergwald. Und das soll so bleiben. Deshalb forstet die Stadt heuer mit 12.000 jungen Ahornbäumen, Rotbuchen und Zirben klimafit auf. Damit auch unsere Enkelkinder Schutz und Erholung finden.

60 Prozent des Innsbrucker Stadtgebietes sind mit Wald bedeckt. Der Wald ist aber weit mehr als eine forstwirtschaftliche Ertragsfläche. Als CO2-Speicher trägt er wesentlich zu einer gesunden Umwelt bei und ist Erholungsraum. In seiner Funktion als Schutzwald spielt er eine wichtige Rolle als „Puffer“-Zone bei Umweltkatastrophen wie Erdrutschen, Muren oder Lawinen. Um diese Funktionen trotz Klimaerwärmung zu gewährleisten, wird heute vermehrt auf Mischwald gesetzt. Dabei ist es aber zu wenig, nur auf die beliebte Fichte zu verzichten. Die Spezialisten im Amt Wald und Natur wissen genau, wie hier vorzugehen ist und in welcher Umgebung welche Bäume am besten wachsen. Es wird gezielt klimafit aufgeforstet.

Waldbewirtschaftung ist immer auf lange Sicht zu sehen: „Aktuell fällen wir die Bäume unserer Urgroßväter und pflanzen wieder neue Bäume für künftige Generationen. Gerade deshalb ist es wichtig, jetzt auf Baumarten zu setzen, die auch in ca. 100 Jahren noch möglichst gesund und widerstandsfähig sind. Im heurigen Frühjahr wurden in einer ersten Tranche 7.700 Laub- und Nadelbäume angeliefert, insgesamt wurden vom Amt Wald und Natur für das Jahr 2025 12.000 Jungpflanzen bestellt“, informiert der Leiter des Amtes Wald und Natur, Matthias Stang, MSc über die gezielten Aufforstungsinitiativen.

Von Bergahorn bis Zirbe

Das Aufforsten mit jungen Bäumen, vor allem mit Mischbaumarten wie Bergahorn über Rotbuchen bis hin zu Zirben, ist wichtig für den Erhalt der Wälder. Vordringliches Ziel dabei ist aber nicht ausschließlich die Holznutzung. Wiederaufforstung ist nötig, um den Wald gesund und widerstandsfä- hig zu halten: Immer öfter führen Schäden infolge des Klimawandels oder starker Sturmereignisse zum Ausfall von Bäumen und Waldverlust. Auch der Borkenkäfer frisst sich aufgrund zunehmender Hitze und Trockenheit durch Tirols Wälder. Borkenkäfer können sich vor allem im Sommer schnell ausbreiten. Beschädigte Bäume bieten perfekte Nistgelegenheiten und müssen aufwändig bearbeitet werden.

Gemeinsam ein Ziel

Grundsätzlich ist der Waldumbau auf großer Fläche nur in Zusammenarbeit mit den WaldbesitzerInnen möglich. Beim Aufforsten kooperiert das Amt Wald und Natur mit den rund 2.000 Kleinwaldbesitzenden. Aktuell sind zehn Forstarbeiter und ein Lehrling ständig im Einsatz. Zudem sind drei städtische Waldaufseher beratend in ihren Aufsichtsgebieten unterwegs.

Insgesamt investieren die städtischen ForstmitarbeiterInnen jährlich rund 4.000 Arbeitsstunden, die zur Klimafitness der „grünen Lunge“ beitragen. „Wir können auf den städtischen Flächen mit gutem Beispiel vorangehen und versuchen, über die Waldaufseher Überzeugungsarbeit zu leisten. Zum Umbau in Richtung klimafittem Wald zählt nicht nur das Pflanzen neuer Bäume, sondern auch die Pflege von jungen, aber auch alten Beständen. Diese Maßnahmen werfen keine hohen Holzerträge ab, sind aber langfristig für stabile und mischbaumartenreiche Bestände extrem wichtig“, führt Amtsvorstand Matthias Stang aus.



Quelle: Stadt Innsbruck



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