Wien: Verleihung des Goldenen Verdienstzeichen des Landes Wien an Ingrid und Christian Reder

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06 Okt 14:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler: „Mit ihrer humanitären, anti-nationalistischen und radikaldemokratischen Haltung sind sie als Stimmen in der Gesellschaft unverzichtbar.“

Am Dienstagvormittag verlieh Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler im Wappensaal des Wiener Rathauses dem Ehepaar Ingrid und Christian Reder das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien. Die Pionierin in Sachen Mode und der Autor und Publizist haben sich gemeinsam auf vielfältige Weise für Demokratie, Menschenrechte und Frauenrechte engagiert.

Der Ehrung, die musikalisch vom Atmos Quartett untermalt wurde, wohnten Freunde und Familie sowie Persönlichkeiten aus Politik- und Kulturleben bei. Unter den Gästen waren die Stadträtin Isabelle Jungnickel, die Botschafterin Afghanistans in Österreich, Manizha Bakhtari, die ehemalige Volksanwältin Terezija Stoisits, der Botschafter i.R. Gregor Woschnagg, der Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien, Gerald Bast und der Standard-Herausgeber Oscar Bronner.

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler hob in ihrer Rede das langjährige Bestreben von Ingrid und Christian Reder hervor, das gemeinschaftliche Leben in der Welt besser und gerechter zu gestalten: „Mit ihrer humanitären, anti-nationalistischen und radikaldemokratischen Haltung sind sie als Stimme in der Gesellschaft unverzichtbar. Gerade heute, in Zeiten, in denen demokratische Grundpfeiler in Europa, auch in Österreich, gefährdet und heftigen Angriffen ausgesetzt sind, braucht es Menschen wie Ingrid und Christian Reder. Sie sind das Korrektiv, wenn etwas falsch läuft, und Vorbild in Sachen Stärkung der Zivilgesellschaft, Zusammenhalt und Solidarität“, dankte Kaup-Hasler dem Ehepaar.

Die Laudatio auf Ingrid und Christian Reder hielt der Historiker, Autor und Journalist Philipp Blom. Er unterstrich die Weltläufigkeit und die Spannbreite des Wissens des Ehepaares: „Hier kamen zwei Arten, die Welt zu sehen, zusammen“, so Philipp Blom in seiner Laudatio. Ingrid Reders Leistungen auf dem Gebiet der Mode, auch als Lehrende in diesem Feld, strich er ebenso hervor wie die Vielseitigkeit des Schaffens von Christian Reder als Autor und Essayist, aber auch weit darüber hinaus als Ermöglicher: „Er sucht die Leerstellen, sucht nach dem, was in den Landkarten des Wissens zu wenig berührt wird. Und eine Frage treibt ihn um: Warum es so selten ist, dass Wohlhabende sich zivilgesellschaftlich engagieren. Das Ehepaar Reder weiß, positiven Einfluss zu nehmen auf diese Stadt, es gelingt ihnen, Ignoriertes sichtbar zu machen und das Unterste zuoberst zu kehren.“ Heinz Patzelt, Generalsekretär von Amnesty International, schlug mit seinen übermittelten Worten in dieselbe Kerbe: „Vieles wäre nicht zustande gekommen, wenn Ingrid und Christian Reder ihre Privilegien anders nutzen würden.“

In seinen Dankesworten betonte Christian Reder, dass es seiner Frau und ihm immer ein Anliegen ist, ihre „persönlichen Freiheiten zu nutzen“ und „Stützen einer lebenswerten Urbanität“ zu sein. „Es ist uns gelungen, trotz familiärer Prägung, eigenständige Karrieren zu führen."

Biografie Ingrid Reder

Ingrid Reder wurde als Tochter des Industriellen Walter Zumtobel, Begründer der "Zumtobel AG", 1938 in Frauenfeld in der Schweiz geboren. Als Textildesignerin führte sie von 1962 bis 1983 gemeinsam mit Christine Gössl die Boutique "Etoile" in der Wiener Innenstadt. Danach hat sie 15 Jahre lang Mode und Industrial Design an der Universität für angewandte Kunst gelehrt und war dort später (2013 bis 2018) Mitglied des Universitätsrates. Von 1990 bis 2014 war sie Gesellschafterin des "Falter"-Verlages.

Nach ihrer Lehrtätigkeit widmete sich die seit 1966 mit dem Politologen Christian Reder verheiratete Ingrid Reder den gemeinsamen humanitären und gemeinnützigen Projekten. 2001 gründeten sie die Plattform "transferprojekte-rd.org", die seit 2011 als RD Foundation Vienna weitergeführt wurde. Ihr Ziel ist es, Mittel für Forschungsvorhaben und Interventionen für sozialpolitisch und kulturell relevante Initiativen zur Verfügung zu stellen.

Biografie Christian Reder

Christian Reder, 1944 in Budapest geboren, studierte Staatswissenschaften an der Universität Wien und arbeitete danach als Organisations- und Politikberater. Ab 1980 engagierte er sich in Entwicklungs- und Flüchtlingshilfe. Darüber hinaus war und ist Christian Reder als Autor, Essayist und Herausgeber im Verlags- und Medienwesen – in den Bereichen Kunst, Kultur und Wissenschaft tätig. So war er etwa am Aufbau des "Falter"-Verlages beteiligt, war bis 1994 Miteigentümer und Redaktionsmitglied.

1985 wurde er zum Professor an die Universität für angewandte Kunst Wien berufen, wo er das Zentrum für Kunst- und Wissenstransfer aufbaute (Emeritierung 2012). 2001 gründete der Politikwissenschaftler mit seiner Frau, der Modedesignerin und Hochschullehrerin Ingrid Reder, die Plattform "transferprojekte-rd.org", die seit 2011 als RD Foundation Vienna weitergeführt wurde. Ihr Ziel ist es, Mittel für Forschungsvorhaben und Interventionen für sozialpolitisch und kulturell relevante Initiativen zur Verfügung zu stellen.


Quelle: Stadt Wien



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