Graz: Umfassende Maßnahmen für eine resiliente Stadt

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Foto: Stadt Graz/Fischer
19 Feb 16:00 2024 von Redaktion International Print This Article

Wir alle sind seit Beginn der Corona-Pandemie mit vielen Krisenszenarien konfrontiert. Vor allem Städte sind dabei gefordert, ihre Resilienz und Krisenfestigkeit zu erhöhen. Darum hat die Stadt Graz im Hintergrund stets daran gearbeitet, auf die Anforderungen einer Pandemie, des Ukraine-Kriegs mit der darauffolgenden Fluchtbewegung sowie den potenziellen Energiemangellagen vorbereitet zu sein. Nun legt man nach intensiver Vorbereitung und Vernetzung mit verschiedensten Partner:innen umfassende Planungen vor, die sich mit dem Arbeitsschwerpunkt Blackout beschäftigen. Diese Maßnahmen sind für Bürgermeisterin Elke Kahr von besonderer Bedeutung: „Wir sind als Stadt dafür verantwortlich, den Bürgerinnen und Bürgern auch in schwierigen Zeiten zur Seite zu stehen. Uns ist wichtig, dass sich die Grazer:innen im Ernstfall auf uns verlassen können."

Leuchttürme und Informationspunkte

Um im Falle eines Stromausfalles Anlaufpunkte für die Bevölkerung zu bieten, werden insgesamt 11 Krisen-Leuchttürme hochgefahren. Dort können Menschen Informationen über die aktuelle Lage erhalten und Notrufe absetzen, da bei großflächigen Stromausfällen auch die Mobilfunknetze nicht mehr funktionieren. Ergänzend zu den Leuchttürmen werden im Krisenfall auch 26 Informationspunkte quer über das Stadtgebiet aktiviert. An diesen Orten finden sich niederschwellige Informationen über die Lage sowie sich daraus ergebende Handlungsempfehlungen für die Bürger:innen. Für Notfälle bekommt man Informationen über die Lage des nächstgelegenen Leuchtturmes. Außerdem werden Busse der Holding Graz Linien bzw. sonstige Einsatzfahrzeuge der Holding als mobile Notrufsäulen fungieren. Zur besseren Orientierung und Sichtbarkeit im öffentlichen Raum werden die Leuchtturm-Standorte aktuell mit Schildern gekennzeichnet. So wird sichergestellt, dass diese für Bürger:innen dauerhaft präsent und als Krisen-Leuchtturm erkennbar sind. Zusammengefasst werden sämtliche Planungen in einem Blackout-Konzept.

Holding Graz CEO Wolfgang Malik: „Vom Öffentlichen Verkehr über die Abfallentsorgung bis hin zur Energieversorgung: Die Holding Graz betreibt einen Großteil der kritischen Infrastruktur in Graz und das rund um die Uhr in guten, aber auch in schlechten Zeiten. Das gut organisierte Krisenmanagement des Konzerns hat sich gerade in der Corona-Krise bewährt und hat sich in den letzten Jahren im übergeordneten und mit der Stadt eng abgestimmten Krisenstab für viele Szenarien bestmöglich und professionell vorbereitet".

Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl: „In Not und Gefahr sind Zusammenhalt und Gemeinschaft besonders wichtig; dann soll erst recht niemand alleine sein. Die katholische Kirche lebt für und durch die Gemeinschaft. Unsere Kirchen sind Orte des Zusammenhalts und der Hoffnung und so ist für uns selbstverständlich, dass wir uns bei dieser Aktion beteiligen. Gleichzeitig hoffen wir freilich, dass ein gravierender Ernstfall nie eintreten wird".

Notstromaggregate und Wärmeinseln

Um in Falle eines Wegfalls der externen Stromversorgung über die Leitungsnetze handlungsfähig zu bleiben, sind Notstromaggregate erforderlich. Gemeinsam mit ihren Partner:innen hat die Stadt Graz daher die 11 Krisen-Leuchttürme (vorwiegend Kirchen) mit permanenten Notstromaggregaten ausgestattet. Zusätzlich wurden auch mehrere mobile Aggregaten angeschafft, die vor Kurzem als Hilfeleistung beim Stromausfall im Murtal im Einsatz waren. Auch der Auf- und Ausbau von sogenannten Wärmeinseln an städtischen Standorten, die mit Holzöfen geheizt werden und bei einem Wegfall von Strom, Fernwärme, etc. aus eigener Kraft und ohne Abhängigkeit von externen Energiequellen betrieben werden können, ist in Umsetzung.

Zusammen stark

Das Blackout-Konzept ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit des behördlichen Führungsstabes der Stadt Graz mit der Diözese Graz-Seckau und der Holding Graz in Abstimmung mit dem Land Steiermark, den Einsatzorganisationen sowie zahlreichen anderen Institutionen und Organisationen. Denn Resilienz entsteht dort, wo sich möglichst viele Partner:innen mit ihren jeweiligen Stärken und Fähigkeiten einbringen und alle Beteiligten gut miteinander vernetzt und abgestimmt sind.


Quelle: Stadt Graz



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