Waidhofen an der Thaya: Über 200 Feuerwehrleute bei turbulentem Winterwetter im Einsatz

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Foto: © FF Kautzen
26 Dez 16:58 2023 von Redaktion Salzburg Print This Article

Alle Hände voll zu tun hatten die Feuerwehren im Bezirk Waidhofen an der Thaya. In den letzten Tagen sorgten Sturmböen und der neuerliche Schneefall für viele Einsätze. Am Donnerstag und Freitag mussten umgestürzte Bäume entfernt werden, am Samstag kam es durch die winterlichen Fahrverhältnisse zu mehreren Unfällen. Am Sonntag setzte Tauwetter ein und in Verbindung mit dem Niederschlag stiegen die Pegel der Flüße an.

Donnerstagnacht sorgte ab ca. 22 Uhr der Durchzug einer Sturmfront in den Gemeinden Vitis, Windigsteig und Dietmanns für einige umgestürzte Bäume. Die Feuerwehren Vitis, Waldberg-Matzlesschlag und Dietmanns standen im Einsatz, um die Verkehrswege wieder frei zu machen.

Exakt 24 Stunden später kam erneut starker Sturm auf und ließ vor allem in der Bezirkshauptstadt einige Bäume umstürzen. Auf der B36 kam es bei den Kibitzteichen zu einer gefährlichen Situation. Zwei PKW Lenker konnten ihre Fahrzeuge nicht mehr rechtzeitig abbremsen und fuhren unter den Bäumen durch. Zum Glück wurde niemand verletzt, die beiden PKW wurden leicht beschädigt. Die Feuerwehr Waidhofen/Thaya stand bei diesem und weiteren Sturmschäden im Stadtgebiet im Einsatz.

In der Nacht von Freitag auf Samstag setzte Schneefall ein, der sich im Laufe des Vormittags intensivierte. Um 01:30 Uhr kam es in Weinern (Gemeinde Groß-Siegharts) zu einem Verkehrsunfall. Ein Lenker durchbrach mit seinem Fahrzeug einen Gartenzaun und prallte gegen die Eingangsstiegen eines Wohnhauses.

Um 3 Uhr nachts ereignete sich ein Fahrzeugüberschlag auf der B36 zwischen Waidhofen und Thaya. Ein 18-jähriger Mann kam mit seinem PKW von der Fahrbahn ab, überschlug sich und blieb im Straßengraben am Dach liegen. Der Lenker wurde leicht verletzt und vor Ort vom Roten Kreuz versorgt. Die Feuerwehren Vestenötting-Kleineberharts und Waidhofen/Thaya standen im Einsatz.

Eine Schrecksekunde erlebte ein Ehepaar Samstagmitttag in Illmau (Gemeinde Kautzen). Der Lenker schob rückwärts mit seinem Fahrzeug seine Hauszufahrt hinunter und kam dabei zu nahe an die seitliche, ca. 7 Meter abfallende Böschung. Das Fahrzeug blieb an der Böschungskante stecken und drohte abzurutschen. Seine Frau konnte den PKW verlassen, der Mann konnte nicht mehr aussteigen. Die Einsatzkräfte wurden gerufen und sicherten das Fahrzeug gegen ein Abrutschen ab. Danach retteten sie den Mann aus dem PKW. Verletzt wurde niemand.

Weitere Einsätze bei Fahrzeugberungen gab es am Samstag auf der L60 zwischen Matzles und Dietmanns, in Kautzen, Waldkirchen an der Thaya, Illmau und Raabs an der Thaya. Es gab glücklicherweise nur Blechschäden, keine Verletzte.

Nachdem die Lufttemperatur ab Samstagmittag anstieg, kam es durch das einsetzende Tauwetter und den zusätzlichen Niederschlag zu einem erhöhten Abfluss von Oberflächenwasser in die Flüsse und Kanalsysteme. Kurz nach 21 Uhr wurden die Feuerwehren Triglas-Kleingerharts und Kautzen alarmiert, da größere Mengen an Regenwasser in das Abwassersystem eindrangen un zu Problemen in der Kläranlage führten. Die Feuerwehrleute kontrollierten daraufhin die Kanalschächte und fanden schließlich einen undichten Abwasserkanalschacht, in dem das Regenwasser eindrang. Die Stelle wurde provisorisch abgedichtet und zusätzlich eine Unterwasserpumpe eingesetzt, damit die Wassermengen in der Kläranlage reduziert werden konnten. Nach rund vier Stunden konnten die Feuerwehrmitglieder den Einsatz beenden.

Am Sonntagvormittag erreichten die Pegel der Mährischen und Deutschen Thaya in Raabs einen erhöhten Wasserstand. Speziell die Mährische Thaya lieferte größere Wassermengen, der Pegel im tschechischen Janov erreichte am Sonntagnachmittag die Marke eines 5-jährlichen Hochwassers. Die Feuerwehr Raabs führte Erkundungen im Stadtgebiet durch und kontrollierte die Wehranlagen. Gegen 20 Uhr wurde der Scheitel knapp unter einem 1-jährlichen Hochwasser erreicht. Danach begann der Pegel in Raabs wieder zu sinken.

Zusammenfassung: Vom 21. bis 24. Dezember 2023 standen in neun der 15 Gemeinden insgesamt 28 Feuerwehren mit 219 Mitgliedern im Einsatz.


Quelle: Bezirksfeuerwehrkommando Waidhofen an der Thaya



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