Salzburg: Tennengauerin wird neue Kinder- und Jugendanwältin

Slide background
Foto: Land Salzburg/Bernhard Kern
Slide background
Foto: Land Salzburg/Bernhard Kern
Slide background
Foto: Land Salzburg/Bernhard Kern
15 Nov 06:00 2023 von Redaktion International Print This Article

Neue, starke Stimme für die Anliegen der Jüngsten / Johanna Fellinger folgt auf Andrea Holz-Dahrenstaedt

(LK) Die Kinder und Jugendanwaltschaft Salzburg, kurz kija, kümmert sich um die Rechte der Jüngsten unter uns. Ab März 2024 bekommt die unabhängige Rechtsinstitution nach fast 20 Jahren eine neue Leiterin. Die 40-jährige Magistrats-Juristin Johanna Fellinger übernimmt das Amt als Kinder- und Jugendanwältin von Juristin und Mediatorin Andrea Holz-Dahrenstaedt.


„Seit der Gründung vor mehr als 30 Jahren kämpft Andrea Holz-Dahrenstaedt mit dem gesamten Team der kija unermüdlich für die Rechte unserer Kinder. Dafür und für die vielen daraus entstandenen Projekte möchte ich mich bedanken. Gleichzeitig wünsche ich ihrer Nachfolgerin alles Gute bei der Fortführung dieser für unsere Gesellschaft so wichtigen Aufgabe“, betont Soziallandesrat Christian Pewny. Er traf die neue Kinder- und Jugendanwältin Johanna Fellinger zu einem ersten Austausch. Ihr Amt übernimmt die Halleinerin im März 2024.

LR Christian Pewny tauschte sich mit der zukünftigen Kinder und Jugendanwältin Johanna Fellinger aus. Im März 2024 übernimmt sie das Amt von Andrea Holz-Dahrenstaedt.

Pewny: „Es ist eine Schlüsselfunktion.“

Landesrat Christian Pewny hebt noch einmal die Schlüsselfunktion hervor, die Johanna Fellinger übernimmt. „Wir sind Tag für Tag bemüht, dass wir die Anliegen und Bedürfnisse der jüngsten Salzburger nicht nur hören, sondern auch in die tägliche politische Arbeit einfließen lassen. Dass die Kinder und Jugendlichen eine sehr engagierte Fürsprecherin haben, die noch dazu sehr viel Erfahrung mitbringt, ist dabei essenziell“, so Pewny.

Mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung

Johanna Fellinger hat am musischen Gymnasium in Salzburg maturiert und anschließend Rechtswissenschaften am Juridicum in Wien studiert. Ihre berufliche Erfahrung sammelte sie vor allem seit 2012 in der Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Salzburg. Seit Februar 2021 ist sie stellvertretende Amtsleiterin der Kinder- und Jugendhilfe in der Landeshauptstadt. Das Landes-Medienzentrum (LMZ) hat sie zum Interview getroffen.

LMZ: Warum braucht es heutzutage noch eine so starke Stimme wie die kija um die Rechte von Kindern und Jugendlichen durchzusetzen, ist das nicht selbstverständlich?

Fellinger: Auch wenn Österreich vor über 30 Jahren die Kinderrechtskonvention ratifiziert hat, ist die Wahrung der Rechte von Kinder- und Jugendlichen auch heute leider nicht selbstverständlich. Neben Problemen, die uns seit vielen Jahren begleiten, wie zum Beispiel das Thema gewaltfreie Erziehung, brachten gerade die Krisen der letzten Jahre – zum Beispiel Pandemie oder aktuelle Teuerungswelle -wieder viele Probleme und Herausforderungen für Kinder und deren Familien.

LMZ: Sie wechseln im März 2024 von der Kinder- und Jugendhilfe der Stadt zur kija Salzburg. Wie hat Sie diese Zeit im Magistrat geprägt und was nehmen Sie für die Arbeit bei der Kija mit?

Fellinger: Ich habe in diesem Jahrzehnt bei der Kinder- und Jugendhilfe viele Fälle gesehen, bei denen die Kinder daheim nicht jene Unterstützung und Förderung erhalten haben, die sie gebraucht hätten. Diese Kinder haben es beim Erwachsenwerden wirklich sehr schwer. Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein, dass wir alle mit einem unterschiedlichen „Package“ in das Erwachsenenleben starten. Manche haben einen Vorteil, manche haben einen enormen Nachteil, für den sie aber nichts können. Ich sehe eine Verantwortung unserer Gesellschaft, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass alle Kinder- und Jugendlichen in Österreich gleich gute Chancen auf Entwicklung und Entfaltung haben.

LMZ: Welches Projekt oder Vorhaben liegt ihnen für ihren Start als neue Kinder- und Jugendanwältin besonders am Herzen?

Fellinger: Der erste Schritt wird sicher das Kennenlernen meiner Kollegen und Kolleginnen in der kija sein – sie sind die wichtigste Ressource dieser Organisation. Darauf freue ich mich schon sehr! Ein wichtiges Anliegen wäre dann aber sicherlich, einen guten Standort für die Zukunft zu finden: Die kija Salzburg ist vorübergehend eher dezentral in der Fasaneriestraße angesiedelt. Es ist wichtig, dass diese Einrichtung den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen entsprechend eigene Räumlichkeiten in der Stadt Salzburg bekommt, die gut erreichbar sind und nicht durch einen behördlichen Charakter abschrecken. Denn alle Kinder, die unsere Unterstützung brauchen, sollen gut zu uns finden und sich wohl fühlen. Und bis dahin gibt es in der Kinder- und Jugendhilfe noch viel Arbeit für mich.

Die wichtigsten Kontakte

Lexikon: kija

Die Abkürzung kija steht für Kinder- und Jugendanwaltschaft. Es gibt sie seit 1992. Damals wurde die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen von 1989 auch in Österreich ratifiziert. Seither versucht die kija Kinderrechte im Bewusstsein der Erwachsenen fest zu verankern, den Heranwachsenden in schwierigen Situationen fachlich zu helfen und ihre Interessen zu vertreten.


Quelle: Land Salzburg



  Markiert "tagged" als:
  Kategorien: