Graz: Symposium zum 90er von Gunter Wesener

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Graz

05 Jun 04:00 2022 von Redaktion Salzburg Print This Article

Wenn ein herausragender Wissenschaftler und emeritierter Professor der Karl-Franzens-Universität 90 Jahre alt wird, verlangt das nach einer besonderen Feier. Deshalb veranstaltete der Fachbereich „Römisches Recht" zu Ehren von Gunter Wesener an seinem Geburtstag am 3. Juni ein halbtägiges Symposium im Meerscheinschlössl.

Bürgermeisterin Elke Kahr würdigte den Jubilar in ihrer Rede als "ruhige und besonnene Persönlichkeit, dessen besondere Höflichkeit auch am Institut sehr geschätzt wird, der international höchst anerkannt ist und sich insbesondere mit seiner interdisziplinären Forschung auf den Gebieten des Römischen Rechts, der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte, der Rechtsdogmatik und Rechtsvergleichung, sowie der Wissenschaftsgeschichte einen Namen gemacht hat."

1963 wurde Wesener zum ordentlichen Professor ernannt, lehrte und forschte fortan unermüdlich. Zwei Mal bekleidete er das Amt des Dekans der Juridischen Fakultät, mehrmals war er Institutsvorstand. In all den Jahren an der Universität Graz betreute er fünf Habilitationen, viele Doktorate und zahlreiche Diplomarbeiten.

Auch international ist er höchst anerkannt. Er ist Mitglied des Gérard Boulvert-Preisverleihungs-Komitees und nimmt beständig an Kongressen wie der SIHDA oder dem Deutschen Rechtshistorikertag teil. Nach seiner Emeritierung im Jahr 2000 setzte der Jubilar seine Lehr- und Forschungstätigkeit am Fachbereich fort. Solange es seine Gesundheit zuließ, hielt er jedes Semester Seminare ab und betreute kontinuierlich Diplomarbeiten. Nach wie vor kommt er regelmäßig ans Institut, um zu forschen, zu reflektieren und zu publizieren.

Festlicher Rahmen für das Symposium im Meerscheinschlössl© Stadt Graz/Fischer

"Römisches Recht und Privatrechtsgeschichte sind zwei Bereiche in denen nicht nur die Grundlagen des Rechtssystems gelegt werden, sondern die auch direkt bis in die Gegenwart fortwirken. Jene Grundlagen, die es braucht, um eine fundierte und umfassende Ausbildung für Juristinnen und Juristen zu schaffen. Grundlagen, auf denen nicht zuletzt auch unser Rechtsstaat aufgebaut ist. Und damit schließt sich der Kreis zur Politik", führte die Elke Kahr in Ihrer Rede weiter aus und ergänzte: "Als Sozialpolitikern, aber auch als Bürgermeisterin, bin ich täglich mit allen Bereichen des Rechts konfrontiert, sei es mit dem Verwaltungsrecht, sei es mit dem äußerst komplizierten, aber auch lebensnahen Mietrecht. Es braucht nicht nur gute Juristen, um - wenn Sie so wollen - den Staat am Laufen zu halten, sondern auch, um die Rechte jener zu schützen, die sonst sehr leicht unter die Räder der Interessen des Stärkeren kommen. Das sehe ich in meiner täglichen Arbeit und ich bin froh, wenn ich dabei auf die Unterstützung der rechtskundigen Kolleginnen und Kollegen bauen kann."

Rund 120 Gäste reisten zu der Veranstaltung an, teils aus anderen Bundesländern, teils aus österreichischen Nachbarstaaten wie Deutschland, Italien oder Ungarn. Aus der Bundeshauptstadt kam der ehemalige Rektor der Universität Graz, Bundesminister Martin Polaschek. Im Anschluss an vier Fachvorträge hielt Michael Rainer von der Universität Salzburg eine Laudatio auf den Jubilar.


Quelle: Stadt Graz



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